Sündhafte Begierde der Verdammnis II
Was in Teil I geschah:
V alentin wächst streng nach Etikette erzogen in einem wohlhabenden Elternhaus auf. Sein Vater ist ein bekannter, in der Öffentlichkeit stehender Politiker, der die Meinung vertritt, Homosexualität sei etwas Abartiges. Aufgrund dessen soll Valentin Priester werden, um den Ruf der Familie nicht zu beschmutzen und seine unnatürlichen Triebe zu unterdrücken.
Tatsächlich entscheidet sich Valentin für diesen Weg und verdrängt seine Neigung. Er liebt seinen Beruf, insbesondere für andere Menschen da zu sein – etwas, was er selbst in seiner Kindheit vermisste.
Seine erste Stelle führt ihn in einen kleinen Vorort Wiens. Als der Pfarrer, unter dessen Fittiche er seinen Dienst als Kaplan antritt, auf Kur geht, ist Valentin auf sich selbst gestellt. Die Dorfeinwohner treten ihm skeptisch und voller Abneigung gegenüber und raten ihm, sich nachts nicht auf dem Friedhof aufzuhalten. Generell scheinen die Dörfler im Jahr 2012 noch sehr rückständig zu leben. Veraltete Anschauungen und Meinungen sowie ein weitverbreiteter Aberglaube stehen nach wie vor an der Tagesordnung.
Bei einem nächtlichen Rundgang auf dem Friedhof trifft Valentin auf Bastian. Der dunkelhaarige Schöne lebt einsam und vom Dorf zurückgezogen in einer abseits gelegenen Mühle im Wald.
Trotz zahlreicher Warnungen, sich von dem Mann fernzuhalten, lässt er sich auf Bastian ein und verliebt sich Hals über Kopf in diesen. Auch die Ratschläge einer alten Frau, einem Medium, sich von dem Bösen fernzuhalten, missachtet er.
Hin- und hergerissen zwischen seinen Gefühlen und dem Beruf lässt er sich immer tiefer auf die Liebelei mit Bastian ein, ohne zu ahnen, was auf ihn zukommt. Denn Bastian ist nicht irgendein Mann, er ist der Sohn des Teufels, ein uralter Untoter, der ungehemmt seinen Trieben nachgeht und nach Lust tötet. Gemeinsam mit Tamber, seinem bisherigen Gefährten und Bettgesellen, lebt er in der Mühle.
Um Bastian nicht zu verlieren, nimmt Tamber seit Jahrhunderten Seitensprünge von diesem in Kauf. In dem blutjungen, äußerst attraktiven Priester wittert er jedoch sofort eine Gefahr in seiner Beziehung zu Bastian und versucht, einen Keil zwischen die beiden zu treiben.
Als Valentin und Bastian beim zügellosen Sex erwischt werden, eskaliert die Situation. Valentin wird zum Geächteten im Dorf.
Aufgrund zunehmender Todesfälle wird vom Bürgermeister ein Kirchengesandter namens Brenner bestellt, um dem Bösen Einhalt zu gebieten. Der Mann nistet sich im Pfarrhaus ein und setzt Valentin unter Druck.
Zur selben Zeit kandidiert Valentins Vater erneut als Politiker. Die Situation scheint ihm aussichtslos über den Kopf zu wachsen.
Um seinen Geliebten und seine Brut zu schützen, zieht sich Bastian zurück und gibt vor, vorübergehend zu Freunden zu reisen. Gleichzeitig verbietet er Valentin, sich während seiner Abwesenheit auf den vom Dorf gefürchteten Landsitz Mortem zu begeben. Doch genau dorthin fährt Valentin. Ein für alle Mal möchte er den unsinnigen Aberglauben der Einwohner widerlegen. Als er jedoch dort ankommt, bekommt er am eigenen Leib zu spüren, dass Mortem Castle ein Ort des Grauens ist ...
D as eiskalte Wasser zehrte an seinen Kräften. Dennoch setzte er sich vehement zur Wehr. Irgendetwas zog an seinen Beinen, sodass es ihm unmöglich schien, sich zu befreien. Die Sicht unter Wasser war trüb, und die Luftreserven in seinen Lungenflügeln erschöpften sich. Pure Panik überkam ihn. Mit aller Kraft versuchte er sich aus dem Griff, der seine Beine wie ein Seil umschlang, herauszuwinden. Doch vergebens.
Das Gefühl, kurz vor dem Ertrinken zu stehen, holte ihn auf grausame Weise ein. Als er dachte, gleich wäre es vorbei, schlug er mit dem Oberkörper auf einem Grabstein auf. Algen und Dreck wirbelten durcheinander. Neben ihm wurde die Statue eines mit grünlicher Schicht überzogenen Engels sichtbar, der scheinbar friedvoll auf dem Grund des Sees ruhte.
Valentin war kurz davor aufzugeben, als er grob zurück an die Oberfläche gerissen wurde. Sein Kopf ragte für einen Moment aus dem Wasser, und er holte reflexartig tief Luft, ehe er binnen Sekunden erneut nach unten gezogen wurde. Es ging alles so schnell. Was war hier los?
Das waren keine einfachen Seeschlingen, in denen er sich verfangen hatte. Vielmehr fühlte es sich an, als würde er gegen frostige Hände ankämpfen, die ihn umklammerten. Sein Todeskampf hinderte ihn jedoch daran, klar zu denken.
Das eisige Etwas, das ihn
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