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Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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nicht als Belohnung oder Strafe missbrauchen. Vielleicht sollte ich Auraya tatsächlich einige der Dinge zeigen, die du getan hast ...
    Dinge, die ich in ferner Vergangenheit getan habe. Das Zeitalter der Vielen ist schon lange vorüber, erklärte Huan mit hocherhobenem Kopf. Die Exzesse jener Zeit sind vergessen. Selbst du musst einräumen, dass wir, der Zirkel, während des vergangenen Jahrhunderts eine friedliche, von Wohlstand geprägte Welt geschaffen haben.
    Mirar schwieg einen Moment lang.
    Das ist wahr, gab er zu. Aber wenn eure Vergangenheit vergessen werden kann, warum dann nicht auch meine?
    Ein Lächeln zuckte um Aurayas Lippen. Er hatte nicht ganz unrecht.
    Dann flackerte die leuchtende Gestalt, die Huan war, plötzlich hell auf.
    Weil du auch weiterhin gegen uns arbeitest, Unsterblicher. Siehst du, Auraya, auf welche Weise er unsere Worte gegen uns wendet? Sie drehte sich um und ging auf Auraya zu. Er hat dich mit verzerrten Wahrheiten und verborgenen Lügen verwirrt. Überlass mir deinen Willen.
    Aurayas Herz hörte einen Moment lang zu schlagen auf. Ihr ihren Willen überlassen... Huan meinte, dass sie Besitz von ihr ergreifen wollte? Als die Göttin näher kam, wich Auraya einen Schritt zurück. Statt mit ihr zusammenzustoßen, glitt die leuchtende Gestalt durch sie hindurch. Mit einem Mal war sie umringt von Licht.
    Übergib mir deinen Willen, befahl Huan.
    Mirar starrte sie an. Unterschiedliche Gefühle huschten über seine Züge: zuerst Entsetzen, dann Furcht, dann Resignation.
    Ich muss tun, was sie sagt, ermahnte sie sich. Ich muss.
    Es wäre so leicht gewesen, die Verantwortung für Mirars Tod der Göttin zu überlassen. Es würde keine Rolle spielen, wie sie selbst zu seiner Ermordung stand. Dass dieser Akt …
    Ungerecht war. Unangemessen. Mirar hatte Dinge getan, die sie nicht billigte, aber nichts, was den Tod verdiente. Die Zirkler richteten niemanden ohne guten Grund hin - zumindest nicht die Gesetzesfürchtigen unter ihnen. Für geringere Verbrechen gab es andere Strafen. Einkerkerung. Verbannung.
    Gehorche mir, Auraya.
    Sie schlug die Hände vors Gesicht und stöhnte.
    Ich kann nicht. Dies verstößt gegen die Gesetze, die ihr niedergelegt habt und die zu vertreten und zu verfeinern ihr uns beauftragt habt. Eine Hinrichtung ohne einen gerechten Grund ist Mord. Ich kann Mirar nicht töten. Ich kann nicht zulassen, dass er ermordet wird.
    Sie wartete auf Huans Antwort, aber die Göttin schwieg.
    »Auraya?«
    Sie ließ die Hände sinken und sah den Mann an, der vor ihr stand. Ob Leiard oder Mirar, er hatte ihr größere Schwierigkeiten gebracht als alles andere auf der Welt. Sie wünschte ihn weit fort. »Geh«, stieß sie hervor. »Verlasse Nordithania, bevor ich meine Meinung ändere - und komm nie mehr zurück.«
    Auraya!, dröhnte Huans Stimme. Trotze mir nicht!
    Als Mirar davoneilte und seine Stiefel das Wasser im Fluss aufspritzen ließen, wurden Aurayas Knie schwach. Sie sank zu Boden und fühlte sich krank und verlassen, auch wenn sie gleichzeitig eine bittere, verstörende Befriedigung empfand.
    Wenn ich soeben die richtige Entscheidung getroffen habe, warum fühle ich mich dann so elend? Sie schüttelte den Kopf. Weil ich einem der Götter getrotzt habe und für einen Moment sogar stolz darauf war.
    Und das kann Huan nicht entgangen sein.

38
    D ie große Menge an Gepäck, die die Familie Drayli mit sich führte, weckte in Emerahl den Verdacht, dass sie, abgesehen von ihrem Haus, ihren gesamten Besitz mitgenommen hatten. Sie waren entsetzt gewesen zu erfahren, dass sie zumindest die Hälfte davon würden verkaufen oder wegwerfen müssen.
    »Mein Boot ist klein«, hatte sie ihnen ins Gedächtnis gerufen. »Wenn ihr all das hineinpackt, wird nicht nur kein Platz mehr für euch selbst sein, das Boot wird auch wahrscheinlich so tief im Wasser liegen, dass die geringste Welle es überspülen wird, und dann werdet ihr alles verlieren. Könnt ihr schwimmen? Ich hatte bisher nicht daran gedacht, mich danach zu erkundigen.«
    Shalina war weiß geworden, was Emerahl sagte, dass ihre Frage die gewünschte Wirkung zeigte.
    »Es sind nur Dinge«, sagte Tarsheni leise zu seiner Frau. »Sachen. Wir dürfen nicht zulassen, dass schnöde Gegenstände uns an unserer Suche nach der wahren Gottheit hindern.«
    Das Aussortieren ihrer Besitztümer hatte entnervend lange gedauert, dann hatte Emerahl die Familie zum Markt begleiten müssen, um über die Verkäufe zu wachen. Ihre freundliche Arglosigkeit

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