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Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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und Großzügigkeit entschädigten sie für die Erwartung der jungen Leute, dass sie ihnen in allen Belangen helfen würde. Als der Nachmittag dem Abend entgegenging, hatte Tarsheni darauf bestanden, für sie eine Mahlzeit und ein Zimmer im Gästehaus zu bezahlen. Sie wollten sich nicht in der Dunkelheit auf die Suche nach dem Tunnel machen, da sie befürchteten, dass ihre Kinder sich ängstigen könnten.
    Während Emerahl nun zusah, wie die Familie zaghaft in ihr Boot stieg, zerbrach sie sich den Kopf darüber, wie sie mit einer Seereise fertigwerden würden. Sie spürte Entschlossenheit und Erregung bei beiden Erwachsenen und Neugier bei ihrem Sohn. Der Säugling war vollkommen zufrieden, denn er ahnte nichts von dem Abenteuer, auf das seine Familie sich einließ. Während Emerahl ihr Boot aus dem Hafen steuerte, betrachteten die jungen Leute die anderen Schiffe im Wasser.
    Schließlich beugte sie sich vor und reichte Shalina eine kleine Flasche.
    »Was ist das?«, fragte die Frau.
    »Ein Mittel gegen Seekrankheit«, antwortete Emerahl. »Nehmt jeder so viel, wie in den Verschluss hineinpasst, und gebt dem Jungen ein Drittel der Menge. Für die Kleine mischt ihr einen Tropfen mit ein wenig Wasser und gebt mir Bescheid, falls ihre Haut sich röten sollte.«
    »Mir ist überhaupt nicht übel«, wandte Tarsheni ein. »Ich glaube nicht, dass ich das Mittel benötigen werde.«
    »Du wirst es benötigen, wenn wir in die Wellen hinauskommen. Das Mittel braucht einige Zeit, bis es Wirkung zeigt, und wenn dir erst einmal übel geworden ist, ist es nicht mehr so hilfreich, daher solltest du es am besten sofort einnehmen.«
    Sie taten wie geheißen. Sobald sie den Hafen hinter sich hatten, lenkte Emerahl das Boot parallel zur Landenge. Der Junge begann, seine Eltern mit einer Flut von Fragen über Dinge zu bestürmen, die mit dem Meer zusammenhingen. Bei einigen ihrer Antworten musste sich Emerahl ein Lächeln verkneifen.
    »Wie hältst du uns in Bewegung?«, wollte Tarsheni plötzlich wissen. »Das Segel ist nicht gehisst, und du ruderst nicht.«
    »Magie«, erklärte Emerahl.
    Er zog die Augenbrauen hoch. »Eine nützliche Gabe für einen Seemann.«
    Sie lachte. »Ja. Man neigt dazu, die Dinge zu erlernen und zu üben, die einem bei seinem Gewerbe hilfreich sind. Verfügst du über irgendwelche Gaben?«
    Er zuckte die Achseln. »Es sind nur wenige. Ich bin Schreiber, ebenso wie all meine Vorfahren es waren. Wir geben Gaben über die Generationen weiter, die bei der Bereitung von Pergament und Tinte helfen und beim Schärfen von Werkzeugen. Und dann sind da natürlich die Gaben, die es uns ermöglichen, uns zu verteidigen.«
    »Euch zu verteidigen?«
    »Manchmal werden die Briefe, die wir ausliefern, nicht gut aufgenommen, selbst wenn wir sie nicht diktiert haben.«
    Emerahl lachte leise. »Ja, ich kann mir vorstellen, dass das bisweilen geschieht.«
    »Ich hoffe, die Worte des weisen Mannes von Karienne niederschreiben zu können.«
    »Du scheinst bereits eine Menge über ihn zu wissen«, sagte sie. Am vergangenen Abend im Gästehaus hatte seine stille Begeisterung viele Leute beeindruckt. Emerahl hatte beinahe erwartet, dass ihr heute eine kleine Flotte von Booten in den Tunnel folgen würde.
    »Ich weiß nur, was mir andere erzählt haben, die ihn haben sprechen hören«, gestand er. »Manche Dinge, die erzählt werden, sind widersprüchlich. Wenn seine Worte niedergeschrieben würden, könnte niemand mehr ihre Bedeutung verfälschen.«
    »In der Theorie. Es wäre durchaus möglich, dass andere deine Arbeit später verändern.«
    Er seufzte und nickte. »Das ist wahr. Wenn es eine Gabe gäbe, mit der ich das verhindern könnte, würde ich mein Leben dem Ziel widmen, sie zu erlernen.«
    »Du hast gestern Abend gesagt, dieser Gott habe die Welt erschaffen, die Götter und alle Tiere und Menschen. Wenn er Menschen erschaffen hat, die der Grausamkeit des Mordes fähig sind, dann muss dies entweder in seiner Absicht gelegen haben, oder er hat einen Fehler gemacht.«
    Tarsheni verzog das Gesicht. »Das ist eine der Fragen, die ich diesem weisen Mann stellen möchte.«
    »Falls es kein Fehler war, glaube ich nicht, dass ich diesen Gott mögen würde... Ist das der Tunnel, was meinst du?«
    Das Boot neigte sich leicht zur Seite, als die Familie sich umwandte, um Emerahls Blick zu folgen. Sie hatte einen schmalen Spalt in dem Steilufer der Landenge entdeckt. Als sie näher kamen, bemerkte sie, dass ein Pfad zu der Lücke

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