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Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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bestünde natürlich auch die Möglichkeit, dass sie die Händler direkt angreifen könnten. Ich habe diesen Personen versichert, dass ihr etwas Derartiges nicht tun würdet, aber sie verlangen diesbezüglich eine Zusage von euch.«
    »Sie haben mein Wort, dass jeder meiner Krieger, der sich etwas Derartiges zu Schulden kommen lässt, bestraft werden wird.«
    Imenja neigte den Kopf. »Tausche das Wort ›Krieger‹ gegen ›Elai‹, und erkläre genau, wie die Strafe für ein solches Vergehen aussehen soll, und man wird mit dieser Regelung zufrieden sein. Nimm außerdem zur Kenntnis, dass mein Volk diesen Bündnisvertrag als gebrochen ansehen wird, sollten die Elai andere Schiffe als die von Plünderern angreifen.«
    Der König nickte. »Das klingt vernünftig.«
    Imenja hielt seinem Blick stand. »Und sei gewiss, dass ich davon erfahren werde«, sagte sie. »Auf die gleiche Weise, wie ich davon erfahren habe, dass der Händler, der Imi von den Plünderern gekauft hat, schuldig war, dass deine Krieger meinem Schiff gefolgt sind und dass es einen zweiten Eingang zu eurer Stadt gibt, wo Wächter nach Plünderern Ausschau halten. Was ich mit den Talenten, die die Götter mir gegeben haben, nicht sehen kann, werden sie selbst mir erzählen. Ich werde es wissen, sollten die Elai zu Dieben werden.«
    Die Stirn des Königs glättete sich langsam, als ihm klar wurde, was sie meinte. Er wandte sich zu Imi um, die plötzlich ein wenig verängstigt wirkte. Das Mädchen straffte sich.
    »Ich habe dir erzählt, dass sie eine Zauberin ist«, sagte Imi zu ihrem Vater.
    »Aber das wusstest du nicht«, murmelte er.
    Sie schüttelte den Kopf.
    Der König wandte sich wieder zu Imenja um und kniff die Augen zusammen. »Woher soll ich wissen, dass du nicht mit weiteren Schiffen zurückkehren und meine Stadt erobern wirst?«
    Imenja lächelte. »Ich habe kein Interesse daran, deine Stadt einzunehmen. Zum einen liegt sie zu weit entfernt von meiner Heimat, und zum anderen wäre da die Frage, was eine unterseeische Stadt von der Größe eines avvenschen Dorfes uns nutzen sollte. Dagegen kann ich den Wert von Handelsgeschäften und der Möglichkeit, diese Gewässer dafür zu sichern, durchaus erkennen. Wir beide gehen mit diesem Bündnisvertrag ein Risiko ein«, betonte sie. »Du musst darauf vertrauen, dass wir kein Interesse daran haben, deinem Volk Schaden zuzufügen. Wir dagegen müssen darauf vertrauen, dass ihr die Dinge, die wir euch lehren, nicht zum Bösen einsetzen werdet. Ich denke, es lohnt sich, das Risiko einzugehen.«
    Der König nickte. »Ich hatte meine Zweifel. Ich gestehe, dass ich sie noch immer habe. Aber mein Volk muss sich weiterentwickeln und ist bereit, dieses Risiko auf sich zu nehmen.«
    Er wandte sich zu dem Mann hinter sich um. Reivan sah, dass eine der Steinplatten mit Schriftzügen in der Sprache der Elai bedeckt war. »Bring sie her, und wir werden zusehen, wie du unsere Worte in Form von Versprechen in den Stein meißelst.« Er sah Imenja an. »Wir werden unseren Bündnisvertrag in beiden Sprachen niederschreiben.«
    »Und in der Manier beider Völker«, stimmte Imenja ihm zu. Sie blickte zu Reivan hinüber. Auf ihren unausgesprochenen Befehl hin öffnete Reivan den Beutel aus Ölhaut und nahm Pergament, Tinte und ein Brett als Unterlage zum Schreiben heraus.
    »Das Pergament wird dem Wasser nicht standhalten«, murmelte der Schreiber der Elai.
    Reivan lächelte und holte ein Nachrichtenrohr, Ölhaut zum Einwickeln, Wachs und ein Stück Tau hervor. »Oh doch, das wird es«, versicherte sie ihm.
    Er schien nicht überzeugt zu sein. Mit einem Achselzucken setzte sich Reivan mit übereinandergeschlagenen Beinen in den Sand und begann zu schreiben.
     
    Zwischen Mirar und den wenigen Bäumen am Waldrand lag eine glatte, steile Schneedecke. Um hinabzugelangen, würde es das Einfachste sein, in langgestrecktem Zickzack hinunterzugehen. Wenn er versuchte, auf direktem Weg hinunterzukommen, würde er wohl den Halt verlieren.
    Wäre das wirklich so schlecht?, fragte er sich. Es würde vielleicht schneller gehen, wenn ich hinunterrutsche. Er betrachtete die Bäume unter sich. Auch wenn sie kleiner waren als diejenigen, die tief im Wald wuchsen, waren ihre Stämme doch genauso hart. Wenn seine Rutschpartie außer Kontrolle geriet und er allzu viel Schnee dabei aufwirbelte, würde er den Weg vor sich vielleicht nicht genau erkennen können. Es bestand die Gefahr, dass er einen Baum nicht rechtzeitig bemerkte, um seine

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