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Das Zombie-Trio

Das Zombie-Trio

Titel: Das Zombie-Trio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hinab...
    ***
    Ich sah das Gesicht der Frau immer näher kommen. Dabei sah ich nicht die Gier in den Augen, die ich von den Vampiren kannte, wenn sie scharf darauf waren, frisches Blut zu trinken.
    Sie wollte töten, einfach so.
    Ich hatte die Waffe. Die Beretta lag noch immer fest in meiner Hand. Ich wartete nicht erst ab, bis ihre Finger meine Kehle berührten, sondern hob die Pistole an und drückte ab. Der Schuss krachte überlaut und hinterließ ein Echo, das durch meinen Kopf tönte. Ich hatte das Gefühl, als würden alle Lichter für einen Moment gelöscht.
    Aber ich hielt die Augen offen, und so bekam ich aus nächster Entfernung mit, was mein geweihtes Silbergeschoss anrichtete. Es jagte in den Schädel hinein, riss ihn an einer Stelle auf. Die Wunde zeigte sich wie eine zerplatzte Blüte, aus der irgendetwas hervorrann.
    Der Leichnam fiel mir entgegen, aber der Aufschlag der Kugel hatte den Kopf auch in die Höhe und zur Seite geschleudert. Ich winkelte meinen linken Arm an und stieß den schwer gewordenen nackten Körper von mir weg.
    Links neben mir prallte er zu Boden und überrollte sich noch einmal. Sofort richtete ich mich auf. Ich wollte sehen, was mit der Gestalt passierte. Es geschah etwas, womit ich nicht gerechnet hatte. Die getroffene Gestalt schaffte es tatsächlich, wieder auf die Füße zu kommen, nachdem sie noch mal Schwung geholt hatte.
    Das hatte ich noch nie bei einem Zombie erlebt. Diese Frau musste etwas ganz besonderes sein. Sie stand sogar eher auf ihren Beinen, als es mir gelang, und ich erkannte auch, dass sie nicht aufgeben würde. Nur hatte sie die Orientierung verloren. Die Mechanik in ihr stimmte nicht mehr und lief unrund.
    Es war nicht so, dass ich meinem geweihten Geschoss nicht mehr traute, aber ich wollte dem Spuk so schnell wie möglich ein Ende bereiten und tat das, was mir als Erstes in den Sinn kam.
    Bevor sich die Gestalt auf die neue Lage eingerichtet hatte, war ich bei ihr. Diesmal hatte ich die Hände frei, packte zu und schob die Gestalt gegen den Ofen.
    Wie gesagt, die Klappe war groß genug. Ich hätte hindurchgepasst, und sie reichte auch für diese Untote aus.
    Das Feuer tanzte und loderte. Es strahlte eine Hitze aus, die ich erst jetzt wieder spürte, obwohl sich der nackte Körper praktisch als Schild vor mir befand.
    Ich schlug ihr die Faust in den Nacken, sodass der weibliche Zombie nach vorn gedrückt wurde, dann gab ich ihr noch den nötigen Schwung und wuchtete die Untote in das Feuerloch.
    In diesem Moment war ich der Hänsel und sie die Hexe, ich hatte den Spieß umgedreht. Das Feuer war da. Es war froh, neue Nahrung zu bekommen, und es schnappte augenblicklich zu.
    Ich trat zurück und blieb erst stehen, als ich die Hitze einigermaßen aushalten konnte.
    Die Untote lag im Ofen. Ich hatte mich von dem Gedanken längst befreit, dass sie ein Mensch war. Sie besaß nur noch einen menschlichen Körper, was auch bei einer Schaufensterpuppe der Fall war, und dieser Körper schmolz regelrecht zusammen.
    Er verbrannte nicht wie normales Holz, über das die Flammen hinweghuschten. Unzählige Flammenzungen trieben mit ihm ihr Spiel. Sie machten ihn kleiner, sodass man das Gefühl haben konnte, er würde einfach nur aus Wachs bestehen.
    Immer kleiner, immer kleiner wurde die Gestalt. Dabei bewegte sie sich. Die Hitze sorgte dafür, dass sie ihren Körper anhob, als wolle sie mich noch mal anschauen. Über das Gesicht huschten die Flammen hinweg, und auch das sah ich kleiner werden.
    Das Feuer fraß einfach alles.
    Ich atmete keuchend auf. Das war knapper gewesen, als es mir gefallen konnte. Es bestand für mich kein Grund mehr, die Klappe noch länger offen zu lassen. Ich wollte sie schließen und danach die Gaszufuhr abstellen.
    »Perfekt, John, besser hätte ich es auch nicht machen können!«, sagte die Stimme hinter mir.
    Ich fuhr herum. Das war keine Einbildung gewesen. Es war Bill, und er war nicht allein. Im Hintergrund standen zwei Männer. Ari Ariston und Jesaja, der Prophet, der mein Kreuz hielt und dessen Augen im Widerschein des Feuers glänzten.
    »Ihr seid keine Geister, oder?«, fragte ich.
    »Bestimmt nicht.« Bill lachte. »Aber es würde mich verdammt interessieren, woher du so plötzlich gekommen bist.«
    »Von plötzlich kann man wohl nicht sprechen. Es sind da schon einige Dinge passiert.«
    »Und welche?«
    Ich winkte ab. »Hier ist nicht der richtige Ort, um sich darüber auszutauschen. Ich will nur das Gas abstellen. In diesem Bau

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