Das Zombie-Trio
Überraschung, denn es waren die Männer, die mit dem schnellen Auto gekommen waren und ihn besucht hatten. Nun irrten sie ebenfalls in diesem verdammten Krankenhaus herum.
Jesaja lauschte ihren Stimmen.
»Da wird es einen Keller geben.«
»Ich denke auch.«
»Gut, dann wollen wir mal.«
»Willst du nicht versuchen, Hilfe zu holen. John Sinclair wäre hier der perfekte Helfer.«
»Erst schaue ich mich im Keller um.«
Jesaja hatte mit immer stärker werdender Spannung zugehört. Auch wenn er als Einzelgänger und Eremit durch’s Leben zog, dumm war er nicht. Besonders in diesem Fall wusste er genau, worauf er sich eingelassen hatte, und dass die beiden Männer einen dritten, nämlich John Sinclair, erwähnt hatten, das schloss für ihn den Kreis. Er brauchte keine Angst davor zu haben, sich diesen Leuten zu zeigen.
Der Prophet verließ die Deckungen. Er wusste genau, wie er sich verhalten musste und hielt die Arme angehoben.
»Manchmal geht das Schicksal seine eigenen Wege, Freunde«, rief er. »Ich glaube, dass wir etwas miteinander zu besprechen haben.«
Er bekam keine Antwort. Dafür zuckte der Strahl der Taschenlampe herum und blendete ihn...
***
Bill hielt die Lampe fest. Er hatte es zunächst nicht glauben können. Nun sah er den Mann im Zentrum des Strahls und hatte den endgültigen Beweis erhalten.
»Jesaja?«, fragte er dennoch ungläubig.
»Wer sonst?«
»Aber wieso bist du hier?«
Der Prophet ließ seine Arme wieder sinken. »Weil ich mir eben Sorgen gemacht habe. Dieses Haus ist nicht geheuer. In den Mauern steckt das Böse. Der satanische Geist eines mächtigen Magiers hat seine Spuren hinterlassen. Ich habe ihn schon immer gehasst und hasse auch sein Erbe.«
»Das ist gut«, sagte Bill. »Aber bist du schon einen Schritt weiter gekommen?«
»Ich habe die drei lebenden Toten gesehen. Drei nackte Frauen, die sich hier aufhielten. Aber John und das Kreuz hier haben eine der Frauen vernichtet. Dann habe ich...«
»Was?«, schrie Bill. Es war ihm jetzt egal, ob er gehört wurde oder nicht. Er leuchtete die rechte Hand an und sah aus Jesajas Faust einen Teil des Kreuzes hervorschauen. Er ging einen langen Schritt auf den Propheten zu. In seinem Gesicht stand die Aufregung zu lesen. »Woher hast du es? Und was ist mit John Sinclair?«, herrschte er Jesaja an.
Der blieb gelassen. »Er hat gesagt, ihr wärt seine Freunde.«
»Und ob er mein Freund ist. Wir hätten ihm Bescheid gesagt, wenn es möglich gewesen wäre, aber so...«
Jesaja sah keinen Grund, die Wahrheit für sich zu behalten. So erfuhren Bill und Ari, was sich abgespielt hatte und wie nahe sie einander schon gewesen waren. Sie bekamen auch zu hören, wie Jesaja an das Kreuz gelangt war, aber was ihnen zum Schluss gesagt wurde, das mochte Bill gar nicht.
»Eine ist noch übrig!«, warnte Jesaja.
»Und die hat meinen Freund, nicht wahr?«
»Ich konnte sie leider nicht aufhalten.«
Bill warf Ari Ariston einen Blick zu. »Was glaubst du? Ob man ihn in den Keller geschafft hat?«
»Kann sein. Keller sind immer ideale Orte, um jemand zu ermorden.«
»Hör auf! So weit will ich nicht denken.« Bill wandte sich wieder dem Propheten zu. »Hast du dort schon nachgeschaut?«
»Nein.«
Bill holte tief Atem. »Dann werden wir das jetzt gemeinsam tun.« Er deutete auf das Kreuz. »Dass du es an dich genommen hast, war die richtige Entscheidung. Ich denke, dass wir es brauchen werden. John ist waffenlos...«
»Nicht ganz. Wenn mich nicht alles täuscht, besitzt er noch seine Waffe.«
Bill’s untere Gesichtshälfte zog sich in die Breite. »Ist das wirklich der Fall?«
»Ich denke schon.«
»Das sieht schon besser aus.«
Ari Ariston dachte nicht so optimistisch. »Leider haben wir von ihm nichts gehört.«
»Das wird sich ändern.«
Etwas lenkte sie genau in diesem Moment ab. Sie alle hörten das Geräusch, doch keiner war fähig, es einzustufen. Doch es hatte sie aufgeschreckt, und sie wussten sehr schnell, woher es kam.
»Das war im Keller!«, flüsterte Jesaja.
Bill erreichte die Treppe als Erster. Ein roter Schein wehte von unten her in die Höhe, der sich zuckend bewegte, und niemand musste raten, dass es sich dabei um Feuer handelte.
Die Männer standen am Kopf der Treppe.
»Ein Ofen«, sagte er Prophet. »Das muss ein Ofen sein. In diesen alten Bauten gab es damals riesige Öfen.«
»Aber wer hat das Feuer entfacht?«, fragte Ari.
»Das werden wir bald wissen«, erklärte Bill und stieg die Treppe
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