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Das Zweite Imperium

Das Zweite Imperium

Titel: Das Zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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Stunden nicht zurück bin, und wenn Sie hören sollten, daß Bleeko nicht mehr aktionsfähig ist, dann gehört der Laden samt Inhalt Ihnen, bis ich wiederkomme.«
    »Ich werde mich darum kümmern, Boß – und vielen Dank.« Doch der Lens-Träger wußte, daß ihm der junge Mann in typisch lonabarischer Dankbarkeit am liebsten einen Dolch in den Rücken gestoßen hätte.
    Äußerlich ruhig, aber mit allen Sinnen auf seine Umgebung konzentriert, ließ sich Kinnison in einem Taxi zum Palast fahren und durchschritt die schwerbewachten Tore. Er war sicher, daß man ihn erst in Bleekos Raum angreifen würde, der für den Überfall am besten geeignet war. Trotzdem ging er kein Risiko ein. Er war darauf vorbereitet, jeden Wächter beim ersten Anzeichen einer feindlichen Handlung sofort umzubringen. Ehe er weiter in den Palast vordrang, überzeugte er sich, daß es sich bei den Strahlen, die ihn nach versteckten Waffen untersuchten, nicht um tödliche Vibrationen handelte.
    Er passierte die Kontrollen, ohne daß Alarm gegeben wurde. Die Ringe, die Schmucknadel und die verschiedenen anderen persönlichen Gegenstände erschienen den Boskoniern harmlos genug – doch sie wußten nicht, daß ihren Ortern die Besonderheit eines der Ringe entgangen war.
    Schließlich wurde Kinnison von vier schwerbewaffneten Wächtern in Bleekos Büro geführt. Die Wachen verbeugten sich, als er die Schwelle überschritt, traten dann jedoch hinter ihn und verriegelten die Tür.
    »Sie Narr!« rief Bleeko, und in seinem Gesicht leuchtete die Freude über den leichten Sieg. »Sie vertrauensseliger, gieriger Narr! Jetzt habe ich Sie genau dort, wo ich Sie haben wollte! Das ganze Gebäude ist von Schutzschirmen umgeben, von meinen Schutzschirmen. Ihre Freunde und Verbündete, wo immer sie sich gerade aufhalten, wissen nicht, wo Sie sich befinden und was Ihnen jetzt geschieht. Wenn ihr Schiff etwas unternehmen sollte werden wir es vernichten, und ich werde Sie zu Tode foltern, bis Ihnen ...«
    »Das möchte ich sehen!« höhnte Kinnison. »Es ist leider eine Tatsache, daß Sie Ihren Geist bisher nur sehr unzureichend eingesetzt haben! Halten Sie mich denn für einen kompletten Idioten? Ich habe Ihnen etwas vorgespielt, und Sie sind prompt darauf hereingefallen ...«
    »Packt ihn! Bringt ihn endlich zum Schweigen!« kreischte Seine Hoheit und sprang auf.
    Die Wächter taten ihr Bestes, doch ehe sie den Gefangenen erreichten, sanken sie lautlos zusammen. Sie wurden von keinem materiellen Objekt und auch keinem sichtbaren Strahl berührt, und ihr ›Opfer‹ hatte sich nicht bewegt. Dennoch stürzten sie zu Boden und starben schnell und schmerzlos.
    Bleeko war sichtlich erschüttert, doch er gab sich nicht geschlagen. Hinter einigen Wandschilden waren Nadelstrahl-Schützen stationiert, die Kinnison jedoch noch rechtzeitig ausfindig machte, so daß Bleekos Kommando ungehört verhallte. Der entsetzte Zwilnik schaltete seinen Kommunikator ein und stammelte einige Befehle, doch auch hier kam ihm der Tod zuvor.
    »Sie Teufel!« kreischte Bleeko panikerfüllt und zerrte an einer Schublade. Doch der Lens-Träger sprang vor und schlug mit voller Kraft zu. Der Tyrann von Lonabar brach zusammen und blieb auf dem Teppich liegen, ohne das Bewußtsein zu verlieren.
    Der Lens-Träger legte dem Boskonier einen Arm um den Hals und schaltete seinen Gedankenschirm aus. Bleeko vermochte sich nicht zu wehren, denn sein Angreifer wußte genau, auf welche Nerven und Ganglien er einen Druck ausüben mußte, um sein Opfer zu lähmen. Auch geistig hatte der Boskonier keine Chance, so daß sich Kinnison bald auf die Gedankenströme seines Opfers einstellen und sich auf die Suche nach Informationen machen konnte. Doch zu seiner Überraschung stellte es sich heraus, daß der Zwilnik nicht einmal wußte, was Boskone war. Er war zwar mit dem lonabarischen Sektor vertraut, den er mit eiserner Hand regiert hatte. Er wußte auch viel – fast schon zuviel – über die Galaktische Zivilisation. Aber der Name ›Boskone‹ schien ihm unbekannt zu sein.
    Kinnison runzelte die Stirn und überlegte. Es stand außer Frage, daß er mit seinen Schlußfolgerungen so weit am Ziel vorbeigeschossen war. Außerdem erschien es ihm unlogisch, daß sich Bleeko seine Position allein geschaffen hatte ... Ohne etwas wahrzunehmen, starrte er den Tyrannen an, und plötzlich fügten sich einige der Teilchen des Puzzlespiels zusammen.
    Wieder drang er vorsichtig in den Geist des Diktators ein und begann

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