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Das Zweite Imperium

Das Zweite Imperium

Titel: Das Zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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nacheinander verschiedene Erinnerungszüge zu erforschen. Er folgte den vergrabenen Wegen, bis er schließlich auf verborgene Narben und Unterbrechungen stieß. Wie er Illona erklärt hatte, hinterläßt jede radikale geistige Operation ihre Spuren, und die Spuren, die Kinnison jetzt fand, deuteten auf einen sehr drastischen fachmännischen Eingriff hin. Welcher Schlüsselgedanke oder Reizimpuls das jetzt nicht existente Wissen aus den Tiefen des Unterbewußtseins heraufholte, war Kinnison nicht bekannt, und er hatte auch keine Möglichkeit, das Problem auf der Stelle zu lösen. Möglicherweise handelte es sich um einen äußeren Faktor, einen Gedankenimpuls, der Bleekos Erinnerungslücken beseitigte, wenn seine unbekannten boskonischen Vorgesetzten etwas von ihm wollten.
    Das bedeutete, daß Bleeko eine Möglichkeit haben mußte, Befehle zu empfangen. Wahrscheinlich befand sich der intergalaktische Kommunikator irgendwo hier in dem Büro. Doch Kinnisons Suche blieb erfolglos. Vielleicht war der Lonabaraner nur ein einfacher Gebietsleiter gewesen, der dem Kommando eines anderen Boskoniers in der Ersten Galaxis unterstanden hatte.
    Lyrane? Dieser Gedanke ließ Kinnison zusammenfahren. Zwar gab es keinen Grund für seine Vermutung, die vielleicht seinen unbewußten Ängsten um Mac entsprang. Doch er konnte die Möglichkeit nicht ohne weiteres ausschließen.
    Der Lens-Träger setzte seine Erforschung des gelähmten Geistes fort, ohne jedoch wesentliche Tatsachen aufzudecken. Bis auf eine Ausnahme. Ihm war bekannt, daß Seine Hoheit zumindest eine Expedition nach Lyrane II entsandt hatte, doch die Erinnerung an diesen Vorgang war nicht mehr vorhanden. Kinnison stellte nach sorgfältiger Überprüfung fest, daß Bleeko nicht einmal von der Existenz eines solchen Planeten wußte.
    Konnte er sich so geirrt haben? Hatte nicht Menjo Bleeko, sondern ein anderer das Schiff geschickt? Oder handelte es sich um mehrere Schiffe, um mehrere Expeditionen? Nein, Illonas Erinnerungen an dieses Ereignis waren sehr konkret gewesen. Außerdem war ein Vorgang von derart weitreichender Bedeutung ohne Wissen und Einverständnis des lonabarischen Diktators nicht möglich. Die Tatsache, daß sich Bleeko nicht mehr daran erinnerte, war sehr interessant, denn sie ließ darauf schließen, daß der neue Rat von Boskone – oder wer auch immer die Nachfolge angetreten hatte – das lyranische Sonnensystem für wichtig genug hielt, um jedes Wissen darüber zu unterdrücken, um es vor allem vor Star A, dem gehaßten und gefürchteten Anführer der Lens-Träger, zu verbergen.
    Und Mac hielt sich auf Lyrane auf –
allein!
Bisher war sie einigermaßen sicher gewesen, doch jetzt ...
    »Chris!« setzte er sich sofort mit ihr in Verbindung.
    »Ja, Kim?«
    »Dank sei Klono und Noshabkeming! Ist bei dir alles in Ordnung?«
    »Natürlich. Warum soll sich seit heute morgen etwas geändert haben?«
    »Es hat sich einiges ereignet«, erwiderte er. »Ich habe hier die Bombe platzen lassen und herausgefunden, daß auf Lonabar für uns nichts zu holen ist und daß Lyrane den eigentlichen Angelpunkt unseres Problems bildet. Das ist noch nicht ganz eindeutig geklärt, aber es besteht die Möglichkeit, daß sich alles auf Lyrane konzentriert. Wenn das der Fall ist, befindest du dich mitten im Gefahrenbereich. Ich möchte also, daß du alles stehen und liegen läßt und dich sofort in Sicherheit bringst. Versteck dich in irgendeinem Loch oder laß dich in einer der tiefsten Katakomben Lyranes unterbringen. Und zwar sofort!«
    »Aber Kim!« lachte das Mädchen. »Hier ist alles ganz friedlich! Du willst doch sicher nicht, daß eine Lens-Trägerin die Flucht ergreift und sich versteckt! Du selbst würdest doch bestimmt nicht so handeln, oder?«
    Auf diese Feststellung ließ sich, wie beide wußten, nichts erwidern. »Aber das ist doch etwas anderes«, wandte er ein und wußte doch, daß sein Argument nicht stichhaltig war. »Naja, dann sieh dich wenigstens vor – ich bitte dich sehr darum. Und wenn du etwas Ungewöhnliches feststellst, sage mir bitte sofort Bescheid.«
    »Natürlich. Kommst du nach Lyrane?«
    »Aber sofort! Bis bald, Chris – und sieh dich vor!«
    Kinnison hatte noch eine Menge zu tun, ohne daß ihm viel Zeit für Entscheidungen blieb.
    Hastig überdachte er die letzten Geschehnisse. Sollte er versuchen, Cartiffs Rolle zu Ende zu spielen, wenn das irgendwie möglich war? Aber es war wohl besser, wenn er die Spur einfach enden ließ – Cartiff mochte

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