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Das Zweite Imperium

Das Zweite Imperium

Titel: Das Zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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Gehorsams hinaufgedient hatte und gegen eine selbstbewußte Opposition im Grunde hilflos war. »Sie werden nicht lange in diesem Raum bleiben, so daß ich Sie nicht zum Sitzen auffordere. Sie sind gekommen, um mir gewisse Instruktionen zu erteilen. Dazu wird es nicht kommen. Sie werden mir vielmehr zuhören.
Ich
werde das Sprechen übernehmen.
    Erstens. Der einzige Grund, warum ich Sie nicht sofort beim Eindringen in meinen Laden umgebracht habe, ist die Tatsache, daß weder Sie noch Menjo Bleeko richtig über mich informiert waren. Sie sind also in gewisser Weise entschuldigt. Allerdings werde ich diese Rücksicht beim nächstenmal nicht mehr üben.
    Zweitens. Ich weiß, daß Ihr Boß Menjo Bleeko unser Gespräch über ein Spionstrahl-Gerät verfolgt. Ich habe absichtlich keinen Neutralisator eingeschaltet, weil ich ihn auf diese Weise am besten über meine Wünsche informieren kann, denn Sie hätten bestimmt nicht den Mut, Seiner Verderbtheit all das zu übermitteln, was ich zu sagen habe.
    Drittens. Ich habe seit vielen Jahren nach einem Planeten gesucht, auf dem es mir gefällt. Lonabar erfüllte alle Voraussetzungen, und ich habe die Absicht, mich so lange hier aufzuhalten, wie es mir gefällt.
    Viertens. Da ich im Grunde ein friedliebender Mann bin, habe ich mich ganz ruhig hier niedergelassen und bin einer friedlichen Regelung durchaus nicht abgeneigt. Hierbei ist jedoch davon auszugehen, daß ich mich nichts und niemanden unterwerfen werde.
    Fünftens. Bestellen Sie Bleeko von mir, daß er sich einmal Gedanken machen soll über die Probleme, die mit einem Eisberg zusammenhängen.«
    »A-a-aber ich ...«, stotterte der Mann.
»Eisberg?«
    »Jawohl, Eisberg«, erwiderte Kinnison. »Aber machen Sie sich nicht die Mühe, selbst darüber nachzudenken. Dazu langt es wohl nicht. ›Seine Hoheit Bleeko‹ ist zwar ein moralischer und intellektueller Tiefflieger, aber er versteht sein Köpfchen wenigstens zu gebrauchen, wenn auch leider auf falschen Wegen. Ich rate ihm sehr, seine Gehirnzellen einmal ein wenig anzufeuern. Und nun verschwinden Sie endlich, ehe ich Ihnen den Hosenboden ansengen lasse!«
    Khars befolgte diesen Befehl sichtlich angeschlagen, während ihm die Verkäufer verblüfft nachstarrten. Dann tuschelten sie miteinander und musterten ihren Boß mit neuem Respekt.
    »Die Geschäfte laufen weiter, Jungens«, sagte Kinnison. »Man wird die Bombe wohl erst nach dem Dunkelwerden hochgehen lassen.«
    Die Verkäufer gingen wieder an die Arbeit, doch ohne rechte Begeisterung; ihre blasierte Fassade war doch etwas abgebröckelt.
    Als der Salon geschlossen hatte, rief Kinnison seine Angestellten zusammen und überreichte ihnen einige Geldscheine. »Falls der Laden morgen früh nicht mehr stehen sollte, betrachten Sie sich bitte als beurlaubt Sie werden weiter voll bezahlt. Ich würde mich dann mit Ihnen in Verbindung setzen, wenn ich Sie wieder brauche.«
    Kinnison kehrte in sein Büro zurück und errichtete einen Spionstrahl-Block, den er auf Lonabar erstanden hatte und der daher für Bleekos Strahlen wahrscheinlich kein Hindernis darstellte. Offenbar in tiefes Nachdenken versunken, ging er in seinem Büro langsam auf und ab. Allerdings konnten die versteckten Beobachter nicht feststellen, daß er durch die Verlagerung seines Gewichts an verschiedenen Stellen des Fußbodens versteckte Mechanismen einschaltete, die das Kernstück des Ladens vor der Vernichtung schützen sollten. Die Frontfassade mußte er natürlich opfern, weil er eine Entschuldigung für die Maßnahmen brauchte, die er schon vorbereitet hatte.
    Da Cartiff ein geregeltes Leben führte und sein Schlafzimmer keinen Spionstrahlblock hatte, pflegten Bleekos Beobachter stets abzuschalten, wenn ihr Opfer zu Bett gegangen war. Heute abend jedoch erhob sich Kinnison, nachdem der Spionstrahl verschwunden war, zog sich wieder an, begab sich auf die Straße und nahm ein Taxi zum Flughafen, wo er in ein bereits wartendes Turboprop-Flugzeug stieg.
    Nach kurzer Reise wurde das kleine Flugzeug von einem Traktorstrahl ergriffen und mit eingezogenen Flügeln an Bord des schwarzen Raumschiffes genommen, das bereits wenige Minuten später über dem größten und ertragreichsten Edelstein-Bergwerk Lonabars in Stellung ging.
    Dieses Bergwerk war neben anderen wertvollen Besitztümern Menjo Bleekos persönliches Eigentum. Da eine Überproduktion die Preise verderben konnte, wurde es nur in einschichtigem Betrieb ausgebeutet. In der Nacht ruhte der Betrieb, und

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