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Das Zweite Spanische Lesebuch (Spanische Lesebücher)

Das Zweite Spanische Lesebuch (Spanische Lesebücher)

Titel: Das Zweite Spanische Lesebuch (Spanische Lesebücher) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth May
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warte im Flur auf mich“, sagte sie. Die anderen Leute sahen Rost an und er fühlte eine beängstigende Kälte in ihren Augen.
    Am Abend zündeten die Leute am Platz Lagerfeuer an. Sie saßen um die Feuer, während auf dem Podium nacheinander Leute sprachen. Sie alle sprachen über Peter Ashur, dem Führer ihres neuen Landes. Sie sagten, dass es kostenlose Schulen und Spitäler geben würde, dass die Gehälter so gut wie in Europa sein würden, und dass die armen und arbeitslosen Menschen Geld vom Staat erhalten würden.
    Rost stand am Ende des Platzes, als Lisa von hinten auf ihn zukam und ihn umarmte.
    „Paul“, flüsterte sie leise. „Wir sind in der Sahara, aber mir ist kalt. Lass uns in das Haus gehen. Ich habe ein Bett für dich vorbereitet“, sie gingen zu einem kleinen Haus am Ende der Stadt. „Weißt du, dass es in einem Umkreis von zweihundert Kilometern keine Städte und keine Dörfer gibt? Und die Sahara erstreckt sich fünfzehnhundert Kilometer in den Süden. Um uns ist nichts außer Sanddünen. Und es gibt überhaupt kein Wasser. Gib mir ein bisschen Wasser“, sagte sie. Paul Rost sah sich nach einer Wasserflasche um, aber Lisa nahm sein Gesicht in ihre Hände und drehte es zu ihr. „Nein, schau nicht. Gib mir zu trinken, Paul.“ Er wollte sich wieder umsehen, aber sie ließ ihn nicht. „Nein, schau nicht. Gib mir zu trinken, gib mir...“, flüsterte sie leidenschaftlich. Er küsste sie und sie gab ihm auch einen leidenschaftlichen Kuss. Der Mond und die Lagerfeuer erhellten die Stadt, die nur ein kleiner Punkt im riesigen Ozean aus Sand war.
    Am Morgen berührte Lisa Pauls Gesicht mit ihrer Hand und weckte ihn auf.
    „Hi“, flüsterte sie.
    „Hi“, flüsterte er zurück. Sie zeigte ihm einen kleinen Ring. Dann küsste sie seine Hand und steckte den Ring an seinen Finger.
    „Was ist das?“, fragte er überrascht.
    „Das ist ein Symbol für das, was uns nun verbindet. Nimm ihn nie ab, in Ordnung?“, flüsterte sie.
    „In Ordnung“, flüsterte er. In diesem Augenblick gab es Schreie und Schüsse. John Vega kam mit einer Maschinenpistole ins Zimmer. „Frau Premierminister, Ihr Minister möchte sein Gehalt haben“, es war schwer John Vega wiederzuerkennen. Er war sehr dünn. Seine Augen waren weit offen. „Ihr Minister möchte Sie auch feuern, Lisa Pandora! Weil Sie ihre Versprechen nicht erfüllen!“, er schoss weiter. John Vega richtete seine Waffe auf Pandora, aber  zwei Schüsse stoppten ihn und er fiel zu Boden. Hinter ihm stand ein Mann aus Lisa Pandoras Team.
    „Danke, Said“, sagte Pandora und stand aus dem Bett auf. „Heute ist ein entscheidender Tag, Paul. Verlass mich nicht, in Ordnung?“, sagte sie.
    Ashur betrat das Zimmer, zusammen mit ihm kamen vier andere Personen mit Waffen und stellten sich neben die Tür. Rost wurde klar, dass es Ashurs Bodyguards waren.
    „Heute wird uns die Europäische Kommission besuchen“, sagte Ashur. „Frau Pandora, Sie, als zukünftige Premierministerin, müssen der Kommission zeigen, dass wir in unserer jungen Nation völlig demokratische Wahlen garantieren.“ Peter Ashur reichte Pandora feierlich einige Unterlagen. Rost war überrascht von der Tatsache, dass Ashur sich wie ein echter Präsident verhielt. Er war gut angezogen und rasiert. Er trug die traditionelle Landeskleidung der Einheimischen. Rost berührte seine eigenen Stoppeln und sah auf seine dreckige Kleidung.  Ashur kam zu Rost.
    „Der bedeutendste Tag ist gekommen, Herr Rost. Heute beginnen wir die Geschichte eines neuen demokratischen Staates“, Ashur hob seine Hände um zu zeigen, wie bedeutend dieser Moment war, und verließ das Zimmer. Seine Bodyguards und Lisa folgten ihm hinaus. Peter Ashurs Vater blieb im Zimmer. Er warf sich vor Paul Rosts Füße und schrie: „Paul, rette meinen Sohn! Er wird große Schwierigkeiten bekommen! Du bist der einzige hier, der nicht verrückt nach dem Geld geworden ist!“
    „Aber was kann ich jetzt machen?“, rechtfertigte sich Paul und zog den alten Mann hoch. „Unsere Leute werden kommen um mich hier herauszuholen und er könnte mitkommen. Aber wird er gehen wollen?“
    „Nimm ihn fest, Paul!“, schrie der alte Mann und zeigte Rost ein Paar Handschellen. „Hier sind die Handschellen!“
    „Das ist jetzt sehr schwer, wenn er von so vielen bewaffneten Männern umgeben ist“, sagte Paul und sah aus dem Fenster.
    „Oh, was für eine Katastrophe, was für eine Katastrophe...“, wiederholte der alte Mann und nahm seinen

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