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Das zweite Vaterland

Das zweite Vaterland

Titel: Das zweite Vaterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Zermatt und seine Gefährten auch nicht, bis mm Morgenrothe wie bisher scharf zu wachen, und hielten sich unter gegenseitiger Ablösung neben den beiden Caronnaden auf, wovon die eine mit einer Kugel, die andere mit Kartätschen geladen war.
    Wie erwähnt, wäre das gefährlichste ein Ueberfall während der Nacht gewesen, wenn es den Wilden gelang, aus Land zu kommen, ehe sie bemerkt wurden.
    Die Haifischinsel, die etwas größer war als die eine Lieue weit im Norden am Eingange zur Flamingobai gelegene Walfischinsel, bildete ein Oval von zweitausendsechshundert Fuß Länge bei siebenhundert Fuß Breite, sie hatte also einen Umfang von etwa dreiviertel Lieues. Am hellen Tage war ihre Ueberwachung ziemlich leicht, da diese aber zwischen Untergang und Aufgang der Sonne ebenso zuverlässig sein mußte, entschied man sich nach einem Vorschlage des Kapitäns Gould dafür, längs des Ufers Patrouillengänge vorzunehmen.
    Als der Tag graute, war die Ruhe durch nichts gestört worden. Wußten die Wilden auch. daß das Eiland eine kleine Besatzung hatte, so konnten sie doch gar nicht ahnen, daß diese ihnen mit Hilfe der in der Nacht eingetroffenen Verstärkung einen ernsten Widerstand entgegensetzen könnte. Jedenfalls aber mußten sie bald bemerkt haben, daß eine von ihren Piroguen fehlte… die eine, die den Kapitän Gould und seine Gefährten vom Ufer bei Falkenhorst nach der Haifischinsel hinübergetragen hatte.
    »Vielleicht, meinte Fritz, glauben sie, daß das Canot von der Ebbe mit hinausgeführt worden sei.
    – Auf jeden Fall, liebe Freunde, antwortete der ältere Zermatt, wollen wir sorgsam auf unserer Hut bleiben. So lange das Eiland nicht überrascht wird, haben wir nicht viel zu fürchten. Obwohl jetzt unserer fünfzehn, ist unsere Ernährung, von der Antilopenherde ganz zu schweigen, durch den Inhalt des Vorrathshauses allein für lange Zeit gesichert. Der Süßwasserquell ist unerschöpflich, und mit Munition sind wir, wenn nicht oft wiederholte Angriffe erfolgen, reichlich genug versehen…
    – Was zum Teufel, rief John Block, jene Affen ohne Schwanz werden sich doch nicht ewig auf der Insel umhertreiben!
    – Wer kann das wissen? erwiderte der ältere Zermatt. Haben sie sich in Felsenheim häuslich eingerichtet, so werden sie schwerlich wieder daraus abziehen. Ach, daß unsere schöne Wohnstätte, die schon vorbereitet war, Euch, meine Kinder, alle aufzunehmen, jetzt in der Gewalt jener Burschen sein muß!
    – Liebe Mutter, bemerkte Jenny, ich glaube nicht, daß sie in Felsenheim etwas zerstört haben, denn sie haben ja kein Interesse daran, das zu thun. Wir werden unsere Wohnung schon noch in gutem Zustande wiederfinden und dort das gemeinschaftliche Leben mit Gottes Hilfe wieder aufnehmen…
    – Ja, mit der Hilfe Gottes, setzte Franz hinzu, der uns nicht verlassen wird, nachdem er uns wie durch ein Wunder erst wieder zusammengeführt hat…
    – O, wenn ich im stande wäre, ein Wunder zu thun! rief Jack.
    – Nun, welches würde das denn sein, Herr Jack? sagte der Obersteuermann.
    – Zunächst, antwortete der junge Mann, würde ich die Spitzbuben veranlassen, Fersengeld zu geben, ehe sie einen Versuch, an der Insel zu landen, unternähmen, denn so viele ihrer auch sind…
     

    Die Männer traten ihre Rundgänge längs des Ufers an. (S 446.)
     
    – Und dann? fragte Harry Gould weiter.
    – Dann, Herr Kapitän, würde ich, wenn sie doch darauf beharren sollten, unsere Insel besetzt zu halten, im richtigen Augenblick die »Licorne« oder die anderen Schiffe eintreffen lassen, die doch bald ihre Flaggen vor der Rettungsbucht zeigen müssen.
    – Das, lieber Jack, fiel Jenny ein, wäre aber kein Wunder mehr, da es sich doch auf ganz natürlichem Wege erfüllen wird. Binnen wenigen Tagen werden wir so wie so die Kanonen ihren Gruß der neuen englischen Colonie entbieten hören.
    – Es ist sogar merkwürdig genug, daß uns noch kein Fahrzeug zu Gesicht gekommen ist, sagte Herr Wolston.
    – Geduld, nur Geduld, antwortete John Block, lassen wir den Dingen ihren Lauf. Es trifft ja alles eines Tages ein…
    – Gott gebe es!« sagte seufzend Frau Zermatt, deren Vertrauen durch diese harten Prüfungen stark erschüttert war.
    Nachdem die beiden Familien also ihre Existenz in der Neuen Schweiz gesichert, nachdem sie deren natürliche Hilfsquellen in so hohem Grade erschlossen und durch ihre Arbeit und Intelligenz noch weiter vermehrt hatten, sahen sie sich jetzt gezwungen, auf einem zu jener gehörigen

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