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Das zweite Vaterland

Das zweite Vaterland

Titel: Das zweite Vaterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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einzudringen.
    Diese Ansichten äußerte Fritz und er schloß seinen Gedankengang mit den Worten:
    »Unsere nächste Aufgabe ist es nun, dieses Schiff aufzusuchen, indem wir der östlichen, jedenfalls von Norden nach Süden verlaufenden Küste nachgehen.
    – Und wer weiß, ob wir damit nicht schon zu lange gezögert haben, sagte Jenny.
    – Das glaub’ ich nicht. meinte Ernst. Es ist gar nicht anzunehmen, daß der Kapitän jenes Schiffes, was für eines es auch sein mag, nicht versucht hätte, Aufklärung zu erhalten…
    – Macht keine unnützen Worte! fiel Jack ein. Vorwärts, wir wollen aufbrechen…
    – Dazu muß erst die Schaluppe zurecht gemacht werden, bemerkte der ältere Zermatt.
    – Das dauert zu lange, entgegnete Fritz. Der Kajak thut’s auch.
    – Meinetwegen!« stimmte der ältere Zermatt bei.
    Dann setzte er aber hinzu:
    »Von Wichtigkeit ist es jedenfalls, recht vorsichtig zu Werke zu gehen. Daß malaiische oder australische Eingeborene gelandet wären, glaube ich zwar nicht; auf dem Indischen Ocean treiben aber Seeräuber ihr Unwesen, und von solchen hätten wir das Schlimmste zu befürchten…
    – Ja freilich, ließ sich Frau Zermatt vernehmen, und besser, wir lassen das Schiff wieder davonsegeln, wenn es…
    – Nun, ich werde mich selbst aufmachen, erklärte der ältere Zermatt, und ehe ich mich mit den Fremdlingen in Verbindung setze, werd’ ich mich schon zu vergewissern suchen, mit wem wir es zu thun haben.«
    Dieser Plan war ja vernünftig, es galt nur noch, ihn auszuführen. Zum Unglücke schien noch in den ersten Vormittagsstunden das Wetter umzuschlagen. Der Wind, der sich vorher fast ganz gelegt hatte, war nach Westen umgesprungen und wurde zusehends frischer. Mit dem Kajak hätte man sich kaum auf die Bai hinaus, nicht einmal nach der Haifischinsel zu, wagen dürfen. Der Himmel hatte sich mit Wolken bedeckt, die von der Abendseite her aufstiegen, mit den charakteristischen Sturmwolken, von denen der Seemann sich nichts Gutes versieht.
    Konnte jetzt aber vom Kajak nicht mehr die Rede sein, und mußte man eine oder zwei Stunden mit dem Zurechtmachen verlieren, so fragte es sich nun, ob überhaupt auch die Schaluppe zu verwenden wäre, da jenseits der Einfahrt zur Bai voraussichtlich ein ziemlich schwerer Seegang herrschte.
    Zu seinem lebhaften Bedauern mußte der ältere Zermatt auch auf dieses Fahrzeug verzichten. Noch vor der Mittagsstunde wühlte ein starker Sturm das Gewässer der Bai derartig auf, daß an die Benützung der Schaluppe nicht mehr zu denken war. War zur jetzigen Jahreszeit auch nicht ein längeres Anhalten des so plötzlichen Witterungsumschlages zu befürchten, so vereitelte dieser doch alle kaum entworfenen Pläne, und wenn der heftige Wind etwa vierundzwanzig Stunden lang andauerte, war es voraussichtlich zu spät, das vermuthete Schiff noch aufzusuchen. Bot diesem sein Ankerplatz keinen sicheren Schutz, so hatte es ihn jedenfalls verlassen müssen, und bei dem herrschenden Westwinde verlor es die Küsten der Neuen Schweiz gewiß bald aus dem Gesicht.
    Andererseits – Ernst wies auf diese Möglichkeit hin – versuchte das Schiff vielleicht, in die Rettungsbai selbst einzulaufen, wenn es ihm gelang, das Cap im Osten zu umsegeln.
    »Das ist thatsächlich möglich, antwortete der ältere Zermatt, und wäre sogar zu wünschen, vorausgesetzt, daß wir es nicht mit Seeräubern zu thun haben….
    – Wir werden aufpassen, Vater, sagte Franz. Wir bleiben den ganzen Tag auf dem Ausguck… auch die ganze Nacht hindurch.
    – Doch wenn wir uns nur nach dem Prospecthügel oder wenigstens nach Falkenhorst begeben könnten, setzte Jack hinzu; von da aus läßt sich das Meer besser übersehen.«
    Das war wohl richtig, blieb aber vorläufig ausgeschlossen. Im Laufe des Nachmittags wurde das Wetter noch schlimmer; die Kraft des Sturmes verdoppelte sich. Dazu stürzte ein so massenhafter Regen herab, daß der Schakalbach aus den Ufern trat und die kleine, darüberführende Brücke enfernt werden mußte. Zermatt und seine Söhne blieben immer auf der Wacht und sie hatten arg zu thu »die Ueberschwemmung von der Einfriedigung Felsenheims abzuhalten. Betsie und Jenny konnten keinen Schritt nach außen thu. Noch nie war ein Tag hier so traurig verstriche und es erschien nur zu gewiß, daß das Schiff, wenn es einmal weitergesegelt war, in diese Gegend kaum je zurückkehren werde.
    Mit Einbruch der Nacht wuchs die Gewalt des Sturmes noch weiter Auf den Rath des älteren Zermatt hin,

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