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Das zweite Vaterland

Das zweite Vaterland

Titel: Das zweite Vaterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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konnte.
    – Ich werde mich des Kajaks bedienen, setzte Fritz hinzu, und da der Zustand des Meeres es erlaubt, werde ich das Cap im Osten umfahren….
    – Thu’ es, mein Sohn, antwortete Zermatt, denn wir können nicht in dieser Ungewißheit bleiben. Vor dem Anlegen an dem Schiffe aber muß es klar sein, welcher… Nun, Fritz, ich werde gleich mit Dir fahren.«
    Jack wollte das nicht zugeben.
    »Nein, Vater, sagte er, schon eine Pagaie holend, ich bin an so etwas gewöhnt. Nur bis zum Cap zu gelangen, dürften schon zwei Stunden vergehen, und von da aus bis zum Ankerplatze des Fahrzeugs könnte es auch noch eine größere Strecke sein. Ich bitte Dich, laß mich jetzt Fritz begleiten…
    – Ja, das ist wohl richtiger,« stimmte dieser ein.
    Der ältere Zermatt zögerte noch. Ihm erschien es unerläßlich, an dieser Fahrt theilzunehmen, die mit größter Vorsicht ausgeführt werden mußte.
    »Ja ja, Fritz und Jack mögen hinausfahren, mischte sich noch Frau Zermatt ein. Auf sie können wir uns ja verlassen!«
    Der ältere Zermatt fügte sich, und den beiden Brüdern wurden die eindringlichsten Rathschläge mitgegeben. Nach Umschiffung des Caps sollten sie sich ganz nahe dem Lande halten, zwischen den Klippen jenes Theils der Küste hingleiten, sie sollten sehen, ohne selbst bemerkt zu werden, sollten sich nur von der Lage, womöglich auch von der Nationalität des Schiffes überzeugen, dieses aber nicht etwa betreten, sondern nach Erreichung ihrer Absichten sofort nach Felsenheim zurückkehren. Der ältere Zermatt wollte dann sehen, was weiter zu thun sei. Könnten es Fritz und Jack umgehen, selbst bemerkt zu werden, so wäre das um so besser.
    Vielleicht empföhle es sich auch – dieser Gedanke ging von Ernst aus – daß Fritz und Jack selbst für Wilde gehalten würden. Sie könnten sich ja, neben Anlegung eines entsprechenden Costüms, Gesicht, Arme und Hände schwärzen, ein Mittel, dessen sich Fritz schon bedient hatte, als er Jenny bei der Perlenbucht rettete. Die Besatzung des fremden Schiffes würde jedenfalls weniger verwundert sein, bei diesem Lande im Indischen Ocean Schwarze anzutreffen.
    Ernsts Vorschlag erschien recht zweckmäßig. Die beiden Brüder verkleideten sich als Eingeborene der Nicobaren und schwärzten sich dann Gesicht und Arme mit Ruß. Hierauf stiegen sie in den Kajak und eine halbe Stunde später war dieser schon außerhalb der engen Einfahrt verschwunden.
    Selbstverständlich verfolgten ihn Herr und Frau Zermatt, Jenny. Ernst und Franz mit den Blicken, so lange er sichtbar war, und kehrten nach Felsenheim erst zurück, als sie das Boot aus der Rettungsbucht hatten hinausgleiten sehen.
    Auf der Höhe der Haifischinsel angelangt, steuerte Fritz in der Weise, daß sie sich dem gegenüberliegenden Ufer näherten. Im Falle, daß eine von dem Fahrzeuge abgestoßene Schaluppe die äußerste Landspitze bereits passirt hätte, konnte der Kajak sich dann hinter den Uferfelsen verbergen und seine Insassen waren immer noch in der Lage, weitere Umschau zu halten.
    Es bedurfte voller zwei Stunden, das Cap zu erreichen, das von hier noch über zwei Lieues entfernt lag. Bei der herrschenden Brise aus Norden hätte das kleine Segel nichts nützen können. Die inzwischen eingetretene Ebbeströmung begünstigte indeß das Vorwärtskommen des leichten Fahrzeuges.
    Das war das erstemal, daß das Cap umschifft werden sollte, seit die Familie Zermatt in der Rettungsbucht Zuflucht gefunden hatte. Welch ein Unterschied gegenüber dem Cap der Getäuschten Hoffnung, das sich in nordwestlicher Richtung vier Lieues von hier erhob! Wie dürr und unfruchtbar zeigte sich der östliche Theil der Neuen Schweiz! An der Küste hier zogen sich sandige, von schwärzlichem Gestein durchsetzte Dünen hin, vor denen sich bis auf mehrere hundert Toisen jenseit des Vorgebirges ein Klippenkranz ausdehnte, gegen den das offene Meer selbst bei schönem Wetter heftig anbrandete.
    Als der Kajak um die letzten Felsen herumgekommen war, konnten Fritz und Jack das östliche Ufer weithin übersehen. Es verlief, die Neue Schweiz an dieser Seite begrenzend, ziemlich genau von Norden nach Süden. Wenn jene also keine Insel war, konnte sie wenigstens nur im Süden mit einem Festlande zusammenhängen. Der Kajak glitt längs des Ufers hin, und da er sich immer innerhalb des Klippengürtels hielt, konnte er sicherlich nur schwer entdeckt werden.
    Eine Lieue von hier und in einer engen Bucht zeigte sich ein dreimastiges Schiff mit

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