Date mit meinen Ichs
Burn-out-Syndrom als erwartungsgemäß die Gruppe der berufstätigen Frauen, die der Doppelbelastung Familie – Beruf ausgesetzt sind. Welche Erklärung gibt es dafür?
Betrachten wir zuerst den Energietank einer berufstätigen Frau, die ein bewusstes Leben und im Idealfall ein erfülltes Berufsleben führt. Sie hat ausreichend geschlafen, ein gesundes Frühstück zu sich genommen und freut sich auf ihre Arbeit. Diese wird unter guten Voraussetzungen von Vorgesetzten, Kollegen und Kunden gleichermaßen geschätzt, was in vielen positiven Feedbacks zum Ausdruck kommt. Ohne sich möglicherweise darüber im Klaren zu sein, füllt diese Frau ihren Energietank in vielfacher Weise. Sie freut sich auf die Arbeit, weil sie einen Sinn darin sieht. Sie leistet etwas, das ihr das Gefühl gibt, etwas zu können und sie empfängt eine Wertschätzung, die ihr Selbstwertgefühl steigert. All diese Dinge füllen den Energietank.
Kommen wir nun zur Gruppe der Hausfrauen aus der vorgenannten Untersuchung, die ein Burn-out-Syndrom entwickelten und betrachten wir deren Energiepegel. Sie wacht am Morgen auf und verspürt in der Regel nicht das Gefühl, wie bedeutend es ist, Hausfrau zu sein. Wer gibt ihrer Arbeit überhaupt eine Wertschätzung? Gesellschaftlich ist sie ja „nur“ Hausfrau. Und welcher Ehemann kommt am Abend nach Hause und überschüttet seine Frau mit Komplimenten, die ausdrücken, wie toll sie doch die Wohnung wieder geputzt und die Kinder versorgt habe? Sie erledigt dennoch pflichtbewusst täglich ihre Arbeit. Sie entnimmt ihrem Energietank mehr Energie, als sie ihm zuführt, bis der Tank sein niedrigstes Niveau erreicht hat. Sie fühlt sich ausgebrannt und bricht zusammen. Der Punkt des Burn-outs ist erreicht.
Betrachten Sie bitte meine Beschreibung der zwei Gruppen nicht als Wertung. Ich bin mir bewusst, dass es sowohl glückliche und erfüllte Hausfrauen gibt als auch unglückliche berufstätige Frauen und dass eine Vielzahl von Faktoren dafür zuständig ist, die die jeweilig gewählte Lebensform begründen. Meine plakativen Ausführungen sollen uns schnell zum Kern der Betrachtung führen.
Beobachten wir Personen, die über permanente Müdigkeit und allgemeine Erschöpfung klagen, liegt der Verdacht nahe, dass, sofern die Personen aus medizinischer Sicht gesund sind, keine Balance zwischen der Energiezufuhr und der Energieabgabe besteht. Man leistet unaufhörlich und führt kaum Energie zurück.
„Wer liebt und geliebt wird, hat die Sonne von beiden Seiten.“
Phil Bosmans
Jedem ist klar, dass wir zur Tankstelle fahren, sobald unsere Tankanzeige im Auto sich dem Ende neigt. Leider besitzen wir Menschen eine solche Tankanzeige nicht. Wir können aber sehr wohl abschätzen, wie der momentane Pegelstand unseres Energietankes ist und gegebenenfalls einlenken. Dieses Einlenken sollte aber nicht als „Kann-Leistung“ verstanden werden, sondern als „Muss-Leistung“. Die Fragen, die sich hier aufdrängen, sind: Was ist Ihre Tankstelle? Womit füllen Sie Ihren Tank? Wie oft tanken Sie?
Eine traurige Erfahrung ist, dass sich vor allem Frauen über ihre Tankstellen keine Gedanken machen. Sie arbeiten bis zur Erschöpfung und hoffen, dass es immer irgendwie weitergehen wird. Und wie finden Sie heraus, was Ihre Tankstellen sind? Sie können davon ausgehen, dass alles, was Sie begeistert, was Sie erfüllt und was Ihnen gut tut, Energie in Ihren Energietank füllt.
Im Folgenden gebe ich Ihnen eine kleine Auswahl dessen, was Teilnehmer/-innen meiner Seminare schrieben:
Meine Tankstellen sind:
Mein Glaube
Mein Garten
Kochen
Klavier spielen
Mich massieren lassen
Wandern
Lesen
Mit meinem Hund spazieren gehen
Meine Familie
Gute Gespräche, die mich weiter bringen
Saunabesuch
Einfach auf dem Sofa liegen
Joggen
Sex
Malen
Kochkurse besuchen
Singen im Chorverein
Tanzen
Fischen
Mit meinen Kindern spielen
Meine Arbeit
Drachen steigen lassen
Tennis
Sie sollten selbst ein Gespür dafür entwickeln, was eine wirkliche Tankstelle für Sie darstellt! Was, denken Sie, füllt unseren Tank am nachhaltigsten? Geld? Sicherheit? Prestige?
Die bedingungslose Liebe ist die höchste Form der Wertschätzung, die wir geben und empfangen können.
Ich spreche dabei bewusst von der bedingungslosen Liebe, nicht von der Liebe in der Art: Wenn du dich so verhältst, wie ich es wünsche, dann liebe ich dich – die so genannte bedingte Liebe. Können Sie sich noch daran erinnern, wie es war, als Sie sich verliebten? Als Ihre Partnerin
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