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Daughter of Smoke and Bone

Daughter of Smoke and Bone

Titel: Daughter of Smoke and Bone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laini Taylor
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Toiletten zu verschönern. Einen Monat lang bekamen sie dafür gratis zu essen, was sicherstellte, dass sie wiederkamen, und nun, zwei Jahre später, war die GIFTKÜCHE immer noch ihr Lieblingslokal.
    Sie bestellten zwei Teller Gulasch, und während sie aßen, redeten sie über Kaz’ Auftritt, über die Nasenhaare des Chemielehrers – Zuzana bestand darauf, dass man sie flechten könnte – und tauschten Ideen für das Semesterprojekt aus. Nach kurzer Zeit wandte sich das Gespräch dem attraktiven neuen Geiger im Orchester des Prager Marionettentheaters zu.
    »Er hat eine Freundin«, jammerte Zuzana.
    »Was? Woher weißt du das denn?«
    »Er schreibt in den Pausen immer so eifrig SMS .«
    »Und das soll ein Beweis sein? Ziemlich dürftig. Vielleicht jagt er nebenbei Verbrecher und schickt seinem Erzfeind vertrackte Rätsel«, schlug Karou vor.
    »Ja, bestimmt.
Danke
, jetzt bin ich ja so beruhigt.«
    »Ich meine doch nur, es gibt auch andere Erklärungen für die SMS . Und überhaupt – seit wann bist du denn plötzlich so schüchtern? Sprich ihn doch einfach mal an!«
    »Und was soll ich ihm sagen?
Mal wieder hübsch gegeigt, schöner Mann

    »Ja, unbedingt!«
    Zuzana schnaubte. Am Wochenende arbeitete sie als Assistentin im Marionettentheater, und ein paar Wochen vor Weihnachten hatte sie sich in den Geiger verliebt. Obwohl sie sonst nicht auf den Mund gefallen war, hatte sie bisher noch kein Wort mit ihm gewechselt. »Er hält mich wahrscheinlich für ein kleines Mädchen«, sagte sie. »Du hast ja keine Ahnung, wie es ist, wenn man Kindergröße hat.«
    »Marionettengröße«, verbesserte Karou, die keinerlei Mitleid mit ihrer Freundin hatte. Sie fand Zuzanas Körpergröße perfekt – als ob man eine kleine Fee im Wald finden würde, die man am liebsten in die Tasche stecken wollte. Obwohl die Fee in Zuzanas Fall höchstwahrscheinlich tollwütig war und biss.
    »Ja, Zuzana die wundervolle menschliche Marionette. Schau nur, wie sie tanzen kann.« Sie machte ein paar abgehackte Ballettbewegungen mit den Armen.
    Von einer plötzlichen Idee beflügelt, meinte Karou: »Hey, mir ist gerade was eingefallen für dein Projekt – wie wäre es, wenn du einen riesigen Puppenspieler baust, und du selbst bist die Marionette. Verstehst du? Wenn du dich bewegst, ist das, na ja, es ist so eine Art umgekehrtes Puppenspiel, ein Rollentausch. Hat das schon mal jemand ausprobiert? Du bist die Puppe und tanzt an den Fäden, aber in Wirklichkeit sind es deine Bewegungen, die die Hände des Puppenspielers führen.«
    Zuzana, die sich gerade ein Stück Brot in den Mund stecken wollte, hielt inne. An dem verträumten Ausdruck in ihren Augen erkannte Karou, dass ihre Freundin sich ihren Vorschlag bereits ausmalte und dass er ihr gefiel. »Das wäre aber eine echt riesige Marionette.«
    »Ich könnte dein Make-up machen. Eine kleine Marionetten-Ballerina.«
    »Bist du sicher, dass ich das machen soll? Es war doch deine Idee.«
    »Wie bitte? Ich soll eine Riesenmarionette bauen? Nein, das ist deine Sache!«
    »Na, dann vielen Dank. Hast du eigentlich schon eine Idee für dein eigenes Projekt?«
    Bisher war das leider nicht der Fall. Letztes Semester hatte Karou ein Projekt zum Thema Kostümdesign gewählt und Engelsflügel gebaut, die sie sich mit einem Geschirr umschnallen und durch ein ausgeklügeltes Flaschenzugsystem so bedienen konnte, dass sie sich heben und senken ließen. Ausgebreitet hatten die Flügel eine Spannweite von beeindruckenden dreieinhalb Metern. Doch als sie sie Brimstone vorführen wollte, war sie nicht mal bis zu ihm vorgedrungen. Schon im Vorraum hatte Issa sie aufgehalten und laut gefaucht – die sanfte Issa! –, mit gesträubter Kobrahaube und so aufgebracht, wie Karou sie in ihrem ganzen Leben nur ein paar Mal gesehen hatte. »Ausgerechnet ein
Engel
! Was Abscheulicheres ist dir wohl nicht eingefallen? Runter mit den Flügeldingern! Ich ertrag es nicht, dich so zu sehen!« Es war alles sehr seltsam gewesen, und jetzt hingen die Flügel in Karous winzigem Apartment über dem Bett, wo sie die ganze Wand einnahmen.
    In diesem Semester musste sie sich ein Motiv für eine Reihe von Gemälden einfallen lassen, aber bisher war ihr noch keine zündende Idee gekommen. Während sie jetzt darüber grübelte, hörte sie das Glöckchengeklingel der Eingangstür. Ein paar Männer kamen herein, dicht gefolgt von einem winzigen Schatten. Er hatte Größe und Form einer Krähe, aber so etwas Alltägliches war er

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