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Daughter of Smoke and Bone

Daughter of Smoke and Bone

Titel: Daughter of Smoke and Bone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laini Taylor
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zuzusehen, wie sie sich zersetzte. Nein, Madrigal hatte andere Pläne.
    Sie war nicht sicher, ob die Idee sich verwirklichen ließ, diese Idee, an die sie sich hoffnungsvoll klammerte. Bisher hatte sie nur eine Andeutung, nach der sie gehen konnte, aber sie konzentrierte ihren ganzen Willen darauf, all ihre Sehnsucht und Leidenschaft. Alles, wovon sie mit Akiva geträumt hatte und was jetzt vereitelt worden war, kanalisierte sie in diese letzte Tat: Sie würde ihn befreien.
    Dafür brauchte sie einen Körper, und sie hatte sich bereits einen ausgesucht. Es war ein guter Körper – sie hatte ihn selbst erschaffen.
    Und sogar Diamanten dafür benutzt.

Sieg und Vergeltung
    »Was ist eigentlich los mit dir, Mad?«
    Eine Woche zuvor war Madrigal mit Chiro in der Kaserne gewesen, der Morgen dämmerte, und sie war nach einer Nacht mit Akiva gerade erst in ihr Bett geklettert. »Wie meinst du das?«
    »Schläfst du überhaupt nicht mehr? Wo warst du letzte Nacht?«
    »Ich hab gearbeitet«, antwortete Madrigal.
    »Die ganze Nacht?«
    »Ja, die ganze Nacht. Obwohl es schon sein könnte, dass ich im Laden zwischendurch ein paar Stündchen eingenickt bin.« Sie gähnte. Bei ihren Lügen fühlte sie sich sicher, denn niemand außer Brimstones engstem Kreis wusste, was im Westturm vor sich ging, niemand kannte den Geheimgang, durch den sie kam und ging. Und es stimmte sogar, dass sie eine Weile geschlafen hatte – nur eben nicht im Laden. An Akivas Brust geschmiegt hatte sie gedöst, und als sie aufwachte, hatte sie gemerkt, dass er sie beobachtete.
    »Was?«, hatte sie verlegen gefragt.
    »Hast du was Schönes geträumt? Du hast im Schlaf gelächelt.«
    »Natürlich. Ich bin glücklich.«
    Glücklich.
    Vermutlich hatte Chiro mit ihrer Frage vor allem darauf angespielt. Madrigal fühlte sich nämlich wie neu geboren. Nie hätte sie gedacht, dass Glück so tief gehen konnte. Trotz der Tragödie in ihrer Kindheit und der stets gegenwärtigen Bedrohung des Krieges hatte sie sich eigentlich meistens glücklich gefühlt, denn sie fand, dass es fast immer irgendetwas gab, woran man sich freuen konnte, wenn man es nur versuchte. Aber was sie jetzt erlebte, war etwas anderes. Manchmal hatte sie das Gefühl, dass es aus ihr herausströmte wie Licht.
    Glück. Es war der Ort, an dem die Leidenschaft mit ihrer blendenden Helligkeit und ihrem Paukenschlag auf etwas Sanfteres stieß: auf das Gefühl von Heimkommen, Geborgenheit und reiner Sonnenscheinbehaglichkeit. All das war es, das Glück, verwoben mit Hitze und Erregung, und es strahlte so hell in Madrigal, als hätte sie einen Stern verschluckt.
    Ihre Pflegeschwester musterte sie stumm. Plötzlich jedoch erklang von draußen ein Trompetenstoß, und sie eilten zum Fenster. Ihre Kaserne befand sich direkt hinter dem Waffenarsenal, und auf der anderen Seite der Agora konnten sie die Fassade des Palasts sehen, wo das Gonfanon des Kriegsherrn hing, ein großes Seidenbanner, das gehisst wurde, wenn er anwesend war. Es trug sein Wappen – ein Geweih, aus dem als Metapher für neues Wachstum Blätter sprießten –, und in diesem Augenblick wurde daneben ein weiteres Gonfanon entrollt. Die neue Fahne zeigte einen weißen Wolf, und obwohl sie zu weit entfernt war, um die Worte darauf lesen zu können, kannten sie beide das Motto nur allzu gut.
    Sieg und Vergeltung.
    Thiago war nach Loramendi zurückgekehrt.
    Chiros Hand zitterte, und sie musste sich am Fensterbrett festhalten. Während Madrigal die Aufregung ihrer Schwester bemerkte, musste sie selbst die in ihr aufsteigende Galle niederkämpfen. Sie hatte Thiagos Abwesenheit als Zeichen genommen – als Zeichen des Schicksals, das sie in ihrem Glück unterstützte. Aber wenn Thiagos Abwesenheit ein Zeichen war, was bedeutete dann seine Rückkehr? Der Anblick seines Banners war wie ein Schwall Eiswasser. Ihr Glück konnte es nicht auslöschen, aber sie spürte einen heftigen Impuls, es in Sicherheit zu bringen.
    Sie fröstelte.
    Chiro merkte es sofort. »Was ist los? Hast du Angst vor ihm?«
    »Nein, keine Angst«, antwortete Madrigal. »Ich mache mir nur Sorgen, dass ich ihn verärgert habe, weil ich so plötzlich verschwunden bin.« Als Ausrede hatte sie vorgebracht, sie hätte zu viel Graswein getrunken und sich, von der ganzen Aufregung überwältigt, in die Kathedrale geflüchtet, wo sie dann eingeschlafen war. Sie sah ihrer Schwester ins Gesicht und fragte: »War er … sehr verärgert?«
    »Niemand wird gern verschmäht,

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