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Dave Duncan

Dave Duncan

Titel: Dave Duncan Kostenlos Bücher Online Lesen
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Inosolans engste Freunde?« Schweigen, dann antwortete Kraths hohe Stimme: »Du, Rap. Schon immer.«
    »Eng befreundet bedeutet noch nicht König!« stieß Foronod hervor. »Jetzt schon.«
    Einen Augenblick hing dieser Satz unschlüssig wie ein Wetterhahn im Raum. Vielleicht lag es daran, daß der Verwalter nur ein Auge hatte, mit dem er wütend blicken konnte, oder vielleicht auch daran, daß Rap immer noch über letzte Spuren des Selbstbewußtseins eines Zauberers verfügte, doch er gewann die Konfrontation.
    »Entschuldigt uns bitte einen Augenblick, meine Damen, meine Herren«, sagte der alte Mann und machte ein eindrucksvoll finsteres Gesicht.
    Die Ärzte starrten finster zurück, doch dann marschierten sie gehorsam zur Tür. Die anderen folgten ihnen widerwillig – die meisten zumindest. Eine plumpe ältere Dame verschränkte die Arme und biß halsstarrig die Zähne zusammen.
    »Ich lasse ihre Majestät nicht ohne Aufsicht!« verkündete sie.
    »Mistress Meolorne«, Rap ergriff ihren Ellbogen, »Ihr habt hier oben wunderbare Arbeit geleistet, als Inos Anspruch auf ihr Königreich erhob. Ich habe gesehen, wie Ihr all diese unglücklichen Mädchen getröstet habt und Kleider beschafft und –«
    »Ihr habt es gesehen?« Die Tuchhändlerin stand widerwillig auf, als Rap sie zur Tür drängte.
     
    »Ich habe es gesehen. Jetzt gestattet uns bitte einige Minuten, und ich werde alles erklären, das verspreche ich.«
     
    Sie blieb stehen und rührte sich nicht weiter vom Fleck. »Ich werde ihre Majestät nicht mit drei Männern allein lassen!«
     
    »Noch nicht einmal, wenn einer davon ihr Ehemann ist?«
     
    »Beweist es!« Das schwabbelige Gesicht straffte sich, die tiefliegenden Augen funkelten ihn dunkel an.
    Es würde so gehen müssen, doch er hoffte, daß sie bei möglichen Gewalttaten verschont bleiben würde. »In Ordnung.« Er schloß die Tür und schob verstohlen den Riegel vor. »Also, kommt her und seht Euch das hier an, meine Herren.«
    Er ging zurück zum Bett und schob den Kandelaber zur Seite, um Platz zu schaffen. Er beugte sich über Inos, als sehe er sich etwas an. Foronod humpelte an seinem Stock herbei, Krath kam mit großen Schritten näher.
    Es war närrisch, gegen einen Jotunn zu kämpfen, und ein JotunnSchmied war als Gegner ein Alptraum. Die Angelegenheit mußte mit dem ersten Schlag geklärt werden, denn einen zweiten würde es nicht geben. Es war abscheulich, einem Freund so etwas anzutun.
    »Ich liebe sie, Krath«, sagte Rap traurig. »Ich würde das hier nur für sie tun.«
     
    »Was tun, Rap?«
    Rap wirbelte herum und schlug seine Faust mit aller Kraft, derer er habhaft werden konnte, in den verletzlichsten Punkt des jungen Riesen. Krath krümmte sich zusammen und schlug mit einem Schmerzensschrei und unter dem Gezische vieler Kerzen auf dem Boden auf, während Rap sich umdrehte und dem Kiefer des Verwalters einen Schlag versetzte, wobei er fester zuschlug, als er beabsichtigt hatte – einen Krüppel zu schlagen war noch schlimmer. Foronod fiel über einen Tisch in eine Ansammlung von Gläsern. Mistress Meolornes Schrei ließ noch weitere Gläser zerbersten. Rap riß die Bettdecke fort und beugte sich zu Inos hinunter.
    Er hatte sie aufgehoben und war auf dem Weg zur Tür auf der anderen Seite des Zimmers, bevor Meolorne reagierte. Sie stürzte sich mit ausgefahrenen Krallen auf ihn, und Rap stieß mit Inos gegen sie. Die fette Frau prallte zurück und landete schwer auf dem Teppich. Foronod kreischte und versuchte verzweifelt aufzustehen. Krath übergab sich.
    Rap stolperte mit Inos, die wie eine Tote in seinen Armen lag, die Stufen hinauf. Er fummelte ungeschickt an der Klinke herum und stolperte ins Gewandzimmer. Mit dem Fuß stieß er die Tür zu, rang einen Moment um sein Gleichgewicht, doch dann gelang es ihm, sich umzudrehen und nach dem Riegel zu greifen, obwohl er seine Hände unter seiner Last nicht sehen konnte. Der Riegel rastete mit einem zufriedenstellenden Geräusch ein.
    Danach kam er sich vor, als wiederhole er auf bizarre Weise eine frühere Flucht denselben Turm hinauf, als er, Inos und die anderen von der Armee der Imps verfolgt wurden. Er war bestürzt, daß er sich so schwach fühlte und wie schwer Inos schon bald wurde. Er konnte ihre Wärme durch ihr Nachthemd spüren, er hätte in dieser Kälte ein paar Decken mitbringen sollen. Sein Herz klopfte, als wolle es explodieren, sein Atem ging in heftigen Stößen und ließ weiße Wolken in die eisige Luft

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