David Garrett - die exklusive Biografie
17-Jähriger wollte David zusammen mit Bekannten die ihm völlig fremde Welt der Diskothek erkunden. Jedoch wurde er wegen einer nicht genauer definierten Lappalie vom Türsteher hinausgeworfen. Dieser Türsteher wurde Jahre später Davids Tourmanager und musste dem Star nun die Koffer tragen und sich um das Wohlergehen des Stars kümmern. Allerdings hegten die beiden wegen des einstigen Rauswurfs, an den sie sich gut erinnern konnten, keinen Groll mehr, sondern lachten darüber.
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Die Spur normalen Alltags, die sich in Davids Leben im Vorfeld der Abiturprüfungen wiederfand, veranlasste ihn dazu, in sich zu gehen und über sein Leben nachzudenken. Garrett erinnert sich heute daran, dass es zuvor schon Momente gegeben hatte, in denen er die Geige am liebsten weggeworfen hätte, da ihm die damit verbundenen Belastungen zu groà wurden. Doch die Anforderungen von auÃen, sein Verantwortungsgefühl und sein Ehrgeiz hatten ihn immer wieder dazu veranlasst, weiterzumachen. Er sei zwar abends manchmal mit dem Gedanken, er wolle »den Scheià nicht mehr machen«, zu Bett gegangen â etwa wenn sein groÃer Bruder wieder einmal zu einer Party aufbrach und er selbst zu Hause bleiben musste, um zu üben, oder wenn Alexander einen Skiurlaub plante, der für ihn aufgrund der Verletzungsgefahr untersagt war â, doch sei er stets am nächsten Morgen mit dem sicheren Gefühl aufgestanden, dass er weiterhin Geige spielen wollte.
Doch nun war es anders. David machte sich die Gedanken, für die all die Jahre kein Platz gewesen war. Was wollte er wirklich? Wie sahen seine Wünsche und Vorstellungen aus? Was hatte sein Leben ihm bisher gebracht?
Bisher waren seine Handlungen fremdbestimmt und in einen streng geregelten Tagesablauf gepresst gewesen. Von seinen neuen gleichaltrigen Bekannten lernte er nun, dass es auch eine Lebensweise gab, in der Freiheit ein wesentlicher Faktor war. Von einem Moment auf den anderen stand David zwischen zwei Stühlen. Zwar übte er immer noch täglich Geige, doch innerlich entfernte er sich immer weiter von dem Instrument. Den Schritt auf die andere Seite, zum Laisser-faire der Jugend, wagte er in diesem Moment aber noch nicht.
Vieles ging ihm in jenen Tagen durch den Kopf, auch das Thema Geld beschäftigte ihn. In den vergangenen Jahren war er zum GroÃverdiener aufgestiegen, noch vor dem Erreichen der Volljährigkeit spielte er jährlich Gagen von 100 000 bis 200 000 D-Mark ein. Von einem bequemen finanziellen Polster, das ihm gehörte, konnte dennoch nicht die Rede sein.
Für David lautete nun die zentrale Frage: Wollte er überhaupt so weitermachen? Wollte er den Sprung vom Wunderkind zum erwachsenen Star vollziehen, dessen Leben weiterhin von anstrengenden Ãbungsstunden und Konzertreisen in alle Welt bestimmt war?
Die Zweifel wuchsen zu einer handfesten Krise heran, da er auf diese Fragen keine befriedigenden Antworten fand. Vermutlich auch, weil er mit diesen Problemen auf sich allein gestellt war. Von seinen neuen Freunden konnte David keine zufriedenstellenden Antworten erwarten. Es gab unter ihnen niemanden, der sich in seine Situation hineinversetzen konnte, der auch nur annähernd Ãhnliches erlebt hatte.
David tat nun zunächst einmal das, was getan werden musste. Er legte am Aachener Einhard-Gymnasium die Abiturprüfung ab und bestand mit der Durchschnittsnote 2,6. Danach wurden die Fragen jedoch immer drängender, bald würde sich David festlegen müssen.
Doch die Zweifel schwelten, auÃerdem war die Lust am Geigespielen durch die seit dem Bandscheibenvorfall andauernden Schmerzen deutlich getrübt. Also tat David zum ersten Mal in seinem Leben das, was bisher andere für ihn übernommen hatten: Er traf eine Entscheidung.
Auf der Flucht
David wollte eine Pause, eine Auszeit. Er wollte sein von Konzerten und Pflichten geprägtes Leben vorerst nicht fortsetzen, sondern studieren. Nicht irgendetwas, sondern natürlich Musik. Und das am besten an einem Ort, der so weit wie möglich von seiner Heimat und seinen Eltern entfernt lag.
Davids Bruder Alexander war der Enge des Elternhauses mittlerweile entflohen und studierte an der Harvard University in Cambridge Jura. David wollte ihm folgen, wenngleich nicht nach Harvard, so doch in die USA. Er wollte in New York studieren.
Als David diesen Plan seinen Eltern vortrug, stieà er auf eine Mauer der Ablehnung. Davids Wunsch
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