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David Garrett - die exklusive Biografie

David Garrett - die exklusive Biografie

Titel: David Garrett - die exklusive Biografie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mvg verlag
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wegen der Symptome belastend, sondern auch, weil es sich dabei um etwas handelt, was sich seiner Kontrolle entzieht. Eine US-Tournee konnte David nur absolvieren, weil ihn der deutsche Sportmediziner Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt mit schmerzstillenden Spritzen behandelte. Die Beschwerden würden erst dann endgültig verschwinden, wenn David Garrett sich über mehrere Wochen absolute Ruhe gönnen würde. Doch das liegt ihm nicht – damals wie heute.
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    Das Jahr 1997 führte David nach der Veröffentlichung der Capricen nach Asien. Indien feierte den 50. Jahrestag seiner Unabhängigkeit nach dem Ende der britischen Kolonialherrschaft und wie viele andere Länder beteiligte sich auch Deutschland an den Feierlichkeiten. David Garrett lieferte zusammen mit den Münchner Philharmonikern unter Leitung des Dirigenten Zubin Mehta einen kulturellen Beitrag.
    Für David sollte es die nächste Begegnung mit einer gefeierten Person der Musikwelt werden. Zubin Mehta stammte aus Indien. Er wurde 1936 in Bombay, der heutigen Millionenmetropole Mumbai, geboren und wuchs als Kind vermögender Eltern auf. Auch Mehta erlebte den für den Bereich der klassischen Musik typischen Werdegang eines früh von den Eltern an Instrumente herangeführten Talents. Im Alter von sieben Jahren erhielt er Geigen- und Klavierunterricht und wurde mit den Kompositionen aus dem fernen Europa vertraut gemacht.
    Auch hier gab es einen Vater, der forderte und förderte. Zubin Mehtas Vater Mehli Mehta war ein anerkannter Geigenvirtuose, der 1935 das Symphonieorchester der Stadt Bombay gegründet hatte. Er unterrichtete seinen Sohn selbst und schon im Alter von 16 Jahren dirigierte dieser das von seinem Vater initiierte Orchester seiner Heimatstadt. Später arbeitete Zubin Mehta in Europa und in den USA, wo er unter anderem Musikdirektor des Los Angeles Philharmonics tätig war.
    1997 reiste Mehta nun also mit den Münchner Philharmonikern und David Garrett zurück in seine Heimat, wo Konzerte in Mumbai und Delhi auf dem Programm standen. Mehta reihte sich nach dieser Zusammenarbeit in die Schar der aufrichtigen Bewunderer von David Garretts Violinkünsten ein. Für David blieb es in diesem Jahr jedoch nicht bei dem Aufenthalt in Indien, er gab darüber hinaus Konzerte in Israel und Russland sowie in Südamerika. Auch Japan bereiste er zum ersten Mal.
    Auf den ersten Blick erscheint das Jahr 1997 also als eine Etappe, die Davids Weltkarriere zementieren. Aber es wurde vor allem ein Jahr, das viele Veränderungen mit sich brachte. Unter Schmerzen gab David so viele Konzerte wie nie zuvor, er trat rund 90 Mal in den verschiedensten Ländern der Welt vor ein begeistertes Publikum. Zurück in seiner Heimatstadt Aachen sollte David jedoch mit etwas konfrontiert werden, das er nicht kannte: mit dem Alltag eines Jugendlichen.
Kontakt zur Normalität
    Seit mittlerweile zehn Jahren wurde das Leben von David Garrett von der Geige und der Musik bestimmt, es war ganz auf seine Karriere ausgerichtet. Die Dinge, die andere Kinder und Jugendliche in diesen Lebensabschnitten erlebten, waren David fremd.
    Doch der allumfassende Einfluss von Vater und Mutter fand 1997 ein Ende. Der Privatunterricht, den David bis zu diesem Zeitpunkt erhalten hatte, musste aufgegeben werden. Die Abiturprüfungen rückten näher und um dabei eine Chance auf Erfolg zu haben, musste David nun wieder eine reguläre Schule in Aachen besuchen.
    Die Verpflichtung, Konzerte rund um den Globus zu geben und zusätzlich in der Heimat die Schulbank zu drücken, stellte für David eine enorme Belastung dar. Gleichzeitig war der Schulbesuch auch eine psychische Herausforderung. David musste sich an für ihn völlig ungewohnte Abläufe anpassen und sah sich mit Gleichaltrigen konfrontiert, die mit den Dingen, die sein Leben ausmachten, nichts anfangen konnten. Unter den Mitschülern gab es niemanden, der von seiner Beherrschung der Geige begeistert war, niemanden, mit dem er über Beethoven und Mozart oder Paganinis Capricen sprechen konnte.
    Das an ihm allerorts entgegengebrachte Bewunderung gewöhnte Ausnahmetalent stand auf verlorenem Posten. Nach all den Jahren, in denen David stets im Mittelpunkt gestanden hatte, war er nun der große Außenseiter. Auch das einzige Hobby, das er jenseits der Musik pflegte, war kaum dazu geeignet, Freundschaften zu knüpfen. David stöberte in den Metropolen der Welt, in

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