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David Garrett - die exklusive Biografie

David Garrett - die exklusive Biografie

Titel: David Garrett - die exklusive Biografie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mvg verlag
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York zu gehen, war nie wirklich aus seinem Kopf verschwunden. In London erkannte David nun, dass er Entscheidungen auch ohne die Zustimmung seiner Eltern treffen konnte. Also wagte er den wohl ersten unabhängigen Schritt in seinem Leben. Für den 19-Jährigen stand fest, dass er nach New York gehen musste, nicht nur, um die Stadt zu erleben, sondern auch, um an der renommierten Juilliard School zu studieren.
    Auf die Entscheidung folgte die Planung. Dabei kam David der Zufall zu Hilfe. Unter den vielen namhaften Musikern, die er von seiner Zeit auf den Bühnen der Welt kannte, war nun vor allem ein Kontakt für ihn von Bedeutung. David Garrett schrieb eine E-Mail an Itzhak Perlman, dem er im Alter von zehn Jahren vorgespielt hatte. Perlman machte David gegenüber einst eine Äußerung, die dieser nie vergessen sollte, weil sie sich gänzlich von der Art und Weise unterschied, in der Menschen üblicherweise mit ihm sprachen. Statt ihn nur für sein Geigenspiel zu loben oder von ihm noch intensivere Übungsstunden zu fordern, hatte Perlman dem jungen David einfach gesagt, dass dieser sich melden solle, wenn er einmal Rat suche.
    Nun war Rat dringend notwendig: Obwohl David mittlerweile allein in London lebte, war er mit Alltagsbelangen noch nicht so weit vertraut, dass er genau wusste, wie er nach New York kommen und einen Platz an der Juilliard School ergattern sollte. Dass David genau zu diesem Zeitpunkt mit Perlman in Verbindung trat, war eine glückliche Fügung. Perlman selbst hatte gerade eine Stelle an der Juilliard School angenommen und bildete dort Studenten aus. Er ließ David wissen, dass dieser einfach nach New York reisen und sich an dem Konservatorium bewerben sollte. Eine Extrawurst gab es für das einstige Wunderkind allerdings nicht. David musste sich für die Aufnahme wie jeder andere potenzielle Student dem kompletten Prüfungsverfahren unterwerfen.
    Das war David nur recht. Er hatte endgültig genug von der Sonderstellung, in die andere ihn hineinbugsiert hatten. Er wollte einfach nur er selbst sein, auch um zu erfahren, wie gut er wirklich war.
    Doch der erste Schritt in ein selbstbestimmtes Leben begann mit einer Lüge. Da seine Eltern einem Aufenthalt in New York ablehnend gegenüberstanden, beschloss David, erst Fakten zu schaffen, bevor er sie von seiner Entscheidung in Kenntnis setzte. Dass bei diesem Zögern auch seine Versagensängste vor der entscheidenden Prüfung eine Rolle spielten, dürfte selbstverständlich sein.
    Da von den in seiner bisherigen Karriere eingespielten Gagen kaum noch etwas übrig war, lebte David vor allem von der Unterstützung seiner Eltern. Seinen Flug in die USA konnte er deshalb schlecht verheimlichen. Doch es gab eine Ausrede, um den eigentlichen Grund für die Reise zu verschleiern. David sagte, dass er seinen Bruder Alexander besuchen wollte, der ja an der Harvard University in Cambridge studierte.
    Ein verständlicher Wunsch, den auch die Eltern gut nachvollziehen konnten, und im Grunde sagte David damit auch nicht ganz die Unwahrheit. Er reiste tatsächlich zu einem Kurzbesuch in das nahe Boston gelegene Cambridge. Anschließend fuhr David jedoch mit dem Bus in das gut 300 Kilometer entfernte New York.
    Diese Wegstrecke stellte in einem Land der großen Entfernungen wie den USA eigentlich kein Problem dar. Doch es war Winter und der Bus fuhr direkt in einen der schwersten Schneestürme des Jahres hinein. Das von David zur Sicherheit eingeplante Zeitpolster schwand zusehends, während sich der Bus durch die Schneemassen kämpfte. Als David dann tatsächlich die Metropole am Hudson River erreichte, sprang er in ein Taxi und traf nur fünf Minuten vor dem Beginn seiner Prüfung an der Juilliard School ein.
    Manch anderer hätte in einer solchen Situation vermutlich einen Rückzieher gemacht und sich eingestanden, dass nach dem durchlittenen Stress ein Bestehen der Prüfung kaum möglich war. David dagegen nahm die Aufgabe in Angriff, da er darauf vertraute, dass der jahrelange Drill und die antrainierte Fähigkeit zu vollkommener Konzentration jenseits aller Belastungen ihn durch die Prüfung tragen würden. Er bestand den Test und war der Aufnahme in die Meisterklasse des Itzhak Perlman einen großen Schritt nähergekommen. Mehr noch: Die Sache war eigentlich schon vollkommen klar.
    Nun galt es nur noch, den Eltern die Neuigkeiten beizubringen. Doch David musste

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