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David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

Titel: David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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ohnehin mit kleinerem Sicherheitsspielraum als eines, das besser gewartet wurde.
    »Erkläre auf jeden Fall einen Notfall und erläutere, worum es sich handelt, wenn du Flight Control rufst, Iakovos«, befahl Duan.
     
    »Glaubst du, Westman gibt auf?«, fragte Aikawa Kagiyama leise.
    Er saß mit Helen an der Taktischen Station. Sie hatten offiziell Taktische Wache, denn das Reglement verlangte, dass an Bord manticoranischer Kriegsschiffe die Taktische Station zu jedem Zeitpunkt bemannt war. Da im Moment absolut nichts geschehen dürfte, war es durchaus sinnvoll, sowohl Lieutenant Commander Kaplan als auch Lieutenant Hearns ein wenig Ruhe zu gönnen. Außerdem konnten dadurch zwei Middys ein paar Stunden ›unabhängiger‹ Dienstzeit an der Taktischen Station sammeln. Offiziell war daher Helen der Taktische Offizier vom Dienst, und Aikawa war ihr Stellvertreter.
    Sie sah ihn fragend an, und er zuckte mit den Schultern.
    »Ich will ja gar nicht, dass du mir irgendwas Vertrauliches verrätst, Helen. Aber andererseits, glaubst du etwa, irgendjemand im Schiff wüsste nicht wenigstens grob Bescheid, weshalb wir so schnell wieder hierher zurück gehetzt sind? Oder dass der Skipper und Van Dort einen guten Grund gehabt haben müssen, nach unten zu gehen und sich wieder mit Westman zu treffen?«
    »Wenn du es so ausdrückst, wahrscheinlich nicht«, gab sie zu. Wenn sie darüber nachdachte, gaben sich Aikawa und Ragnhild erstaunlich wenig Mühe, ihr Einzelheiten zu entlocken. Die beiden anderen Bewohner des Kakerlakennests zählten nicht: Paulo hatte ohnehin nie versucht, sie auszuhorchen, und Leo Stottmeister war mit der dritten Pinasse der Hexapuma und Lieutenant Kelsos Zug auf Kornati zurückgeblieben.
    Offensichtlich war Aikawa am Ende aber doch von seiner Neugierde überwältigt worden, die im Zaum zu halten ihm von jeher schwerfiel. Helen blickte wieder auf den Hauptplot, ohne ihn wirklich zu sehen, und überlegte sich, was sie gesehen und gehört hatte.
    »Ich weiß nicht, wie Westman sich entscheiden wird, Aikawa«, sagte sie schließlich bedächtig. »Ich will dir aber eines sagen: Er ist kein bisschen so, wie ich mir Nordbrandt vorstelle. Ich denke, er könnte unvorstellbar dickköpfig und gefährlich werden wegen etwas, an das er wirklich glaubt. Und ich vermute, als er mit seinen Anschlägen anfing, hat er wirklich geglaubt, es wäre das Beste für Montana, wenn wir wieder vertrieben würden. Ich bin mir aber nicht sicher, ob er es immer noch glaubt. Zumindest hat er wohl gemerkt, dass nicht alles so Schwarz-Weiß ist, wie er zuerst dachte. Ich schätze, der Knackpunkt ist, ob er so flexibel ist zuzugeben, dass wir doch nicht der Urquell alles Bösen sind, und sich danach richtet.«
    »Und glaubst du, das macht er?«
    »Das weiß ich nicht«, wiederholte sie ehrlich. »Ich hoffe es, aber im Augenblick würde ich da nicht wetten wollen.«
    »Das habe ich befürchtet«, seufzte Aikawa. »Es wäre wohl auch zu einfach gewesen …«
    Er verstummte, als ein leiser Ton erklang und sich im taktischen Display ein Icon verwandelte. Helen und er sahen es an.
    »Die Golden Butterfly «, las Aikawa den Namen vor, der erschienen war, nachdem das aufkommende Frachtschiff seinen Transponder eingeschaltet und die Operationszentrale den Plot aktualisiert hatte. »Diese Händler kommen aber auch auf Namen, was?«
     
    »Seht ihr?« Duan grinste, als die Flugleitung des Montana-Systems die Identifikation der Marianne und den angeblichen Grund für ihr Auftauchen akzeptierte. Die freundliche junge Frau, von der ihr Ruf entgegengenommen worden war, hatte sich nicht einmal sehr nachdrücklich beschwert, weil sie es unterlassen hatten, ihren Transpondercode zu senden, und Sandkaran hatte sich angemessen entschuldigt. Nun übergab er das Mikrofon an Azedah Shirafkin, den Zahlmeister der Marianne − oder im Augenblick, der Golden Butterfly.
    »Ich habe es euch ja gesagt«, wandte sich Duan an De Chabrol und Egervary, als die junge Frau sich mitfühlend äußerte, nachdem Shirafkin ihr ihren Notfall erklärt hatte. »Wir kommen unter ihrem Radar ein, indem wir keinerlei Aufmerksamkeit auf uns ziehen, holen uns einen neuen Sauerstofftank und dann verschwinden wir ganz still und leise wieder.«
    »Einverstanden«, sagte Egervary nachdrücklich.
     
    Aikawa Kagiyama langweilte sich. Taktische Wache zu stehen war schön und gut, aber es wäre nett gewesen, hätte er etwas im Auge behalten sollen, das ein wenig lebhafter war als der blutarme

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