Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

Titel: David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
im Großen und Ganzen nichts Schlimmeres drohte als eine kurze Haftzeit, ehe das Combine oder Manpower es per Bestechung auslöste. Das Sternenkönigreich oder die Republik brachten jedes Jahr nur eine Handvoll Sklavenschiffe auf, aber von den Besatzungen dieser Hand voll hörte man nur selten wieder. So sehr sich Manticore und Haven auch verabscheuten, beide sahen sie den Gensklavenhandel als ernstes Verbrechen an, und die Strafe war nach dem Gesetz beider Sternnationen der Tod.
    Doch die Chancen dagegen, zu dieser Hand voll Schiffe zu gehören, standen so hoch, und die Bezahlung war so gut, dass Jessyk immer jemanden fand, der das Risiko einging. Jemanden wie Duan Binyan, der plötzlich begriff, dass alles Geld der Galaxis ihm nicht half, wenn er tot war.
    »Was machen wir jetzt, Binyan?«, fragte De Chabrol drängend, die Stimme so leise, dass nur er sie hören konnte.
    »Ich weiß nicht …« Duan verstummte und wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Ich glaube nicht, dass wir irgendetwas tun können, Annette«, gab er rau zu. »Das ist ein Schwerer Kreuzer. Er kann uns jederzeit in eine Gaswolke verwandeln, wenn ihm danach ist. Wenn wir die Schleusen nicht öffnen, entscheidet man sich vielleicht sofort dazu. Oder, was genauso schlimm wäre, man sprengt sich den Weg frei, und die Marines entern und schießen auf alles, was sich bewegt. Möchtest du gern Marines in Panzeranzügen sehen, die sich durch die Türe da brennen?«, fragte er und wies mit dem Daumen auf die Brückenluke.
    »Aber es sind Mantys «, protestierte sie, Verzweiflung in den Augen. Mehr wusste sie nicht zu sagen, und Duan presste die Lippen zusammen.
    »Was soll ich jetzt deiner Meinung nach sagen, Annette? Wenn wir sie reinlassen und sie herausfinden, was wir sind, töten sie uns vielleicht − okay«, fügte er rasch hinzu, als sie den Mund öffnete, »sie töten uns wahrscheinlich ! Aber wenn wir sie aufzuhalten versuchen, ist es keine Frage, was sie tun. Wenn wir uns ergeben, leben wir wenigstens ein bisschen länger!«
    »Ich sage, wir sprengen das verdammte Schiff und nehmen von diesen Bastarden so viele mit, wie wir können!«, entgegnete Egervary. Duan wirbelte zu ihm herum, und der Sicherheitsoffizier bleckte die Zähne zu einem verkrampften Grinsen. Seine dunklen Augen waren riesig, seine Nasenflügel bebten. »Diese scheinheiligen Wichser sind so heiß darauf, jeden umzubringen, der was tut, das ihnen nicht passt! Wie zum Teufel kommen die dazu, sich aufzuspielen wie die Götter? Ich sage, wir nehmen so viele von ihnen mit in die Hölle, wie wir nur können!«
    »Das ist die größte Blödheit, die du je gesagt hast!«, fuhr Duan ihn an. »Du willst vielleicht sterben, aber ich nicht, so viel steht fest!«
    »Als ob es einen Unterschied macht, was du willst!«, höhnte Egervary. »Wir sind tot, Binyan. Wenn die Mantys an Bord kommen, sterben wir. Und wenn ich sterben muss, dann nehme ich welche mit!«
    Die Angst hatte den Sicherheitsoffizier fast zum Wahnsinn getrieben, begriff Duan. Und diese Angst nährte, wie es nur zu oft geschah, seinen Zorn, fachte ihn zu einer alles verzehrenden Feuersbrunst an.
    »Nein«, lehnte der Kapitän rundheraus ab. Er zwang sich zu einer Ruhe, die er nicht im Entferntesten empfand. »Wir werden genau das tun, was sie uns sagen, Zeno. Ganz genau.«
    »Meinst du?« Egervary grinste ihn breiter und manischer denn je an, dann fuhr er zu seiner Konsole herum.
    Duan Binyan blieb ein Augenblick, um zu begreifen, was dieses Grinsen bedeutete, und mit einem Protestschrei stürzte er sich auf den Sicherheitsoffizier.
     
    »Halten Sie sich bereit, Lieutenant Hedges«, sagte Ragnhild. »Noch fünf Minuten bis zu ihrer Personenhauptschleuse.«
    »Verstanden, Ragnhild«, bestätigte William Hedges lächelnd.
    Er gehörte zu den wenigen Personen, die an Bord der Hexapuma dienten und beinahe genauso jung wirkten wie Ragnhild. Zu schade, dass sein Urteilsvermögen beeinträchtigt war, sonst wäre er nicht dem Marinecorps beigetreten, sondern ein Navy-Offizier geworden, aber er war dennoch furchtbar süß. Natürlich stand er im Rang erheblich höher als sie, aber das Reglement verbot nur Beziehungen zwischen Offizieren in der gleichen Hierarchie. Technisch schloss das Marines an Bord eines Schiffes mit ein, doch das war eine Spitzfindigkeit, über die meist großzügig hinweggesehen wurde. Vielleicht war es also doch nicht so schlecht, dass er Marineinfanterist war …
    Sie erwiderte sein Lächeln, dann blickte

Weitere Kostenlose Bücher