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David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

Titel: David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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der Indefatigable -Klasse an Eroica Station dafür eine Erklärung. Dennoch war sich O’Malley auf eigentümliche Art sicher, dass Khumalo in jedem Fall zu Terekhov gestanden hätte. Aus dem Mann mochte nie ein brillanter Flottenkommandeur werden, aber er hatte erstaunlichen moralischen Mut bewiesen, und sein unbeschädigter Superdreadnought und die Begleiterinnen seines Flaggschiffs hatten mehr als ausgereicht, um die angespannte Pattsituation im Monica-System zu beenden und eine umfassende monicanische Kapitulation durchzusetzen. Besonders, nachdem Khumalo die Drohung Terekhovs, die verbleibenden Schlachtkreuzer durch Fernbeschuss zu vernichten, bekräftigt hatte.
    Die Sache kann noch ein hässliches Nachspiel haben, dachte O’Malley. Nach dem Buchstaben des interstellaren Gesetzes hätten Terekhov und Khumalo innerhalb der legitimen Rechte einer kriegführenden Partei gehandelt, wenn sie ihre Drohung wahrgemacht hätten, doch es handelte sich um keine Taktik, auf welche die Royal Manticoran Navy normalerweise zurückgriff, und schon gar nicht, wenn die Navy in ein fremdes souveränes Sonnensystem einmarschiert war, ohne vorher offiziell den Krieg erklärt zu haben. Ganz zu schweigen davon, dass die Vernichtung der letzten Schlachtkreuzer sehr wohl alle Beweise für Terekhovs Sicht auf die Absichten der Monicaner hätte zerstören können, hätte Tyler sich zu mauern entschieden.
    Doch die Umstände verlangten manchmal drakonische Maßnahmen, und O’Malley hatte in seinem Bericht Khumalos und Terekhovs Handeln in vollem Umfange gebilligt. Und im Gegensatz zu manchen Offizieren hegte Vizeadmiral O’Malley nicht den leisesten Zweifel, dass Terekhov tatsächlich wie angedroht agiert hätte.
    Vor allem aber hatte Roberto Tyler es geglaubt. Als Dame Amandine an Bord von O’Malleys Flaggschiff endlich eintraf, mehr als einen Monat nach der Schlacht, war Tyler ein gebrochener Mann, verzweifelt darauf bedacht, aus den Trümmern so viel zu retten wie möglich. Einige seiner Untergebenen, wie Admiral Bourmont, hatten sich offenkundig weiter an die Hoffnung geklammert, die Grenzsicherheit und die Liga kämen zur Rettung Monicas geeilt. Tyler hatte sich solche Illusionen nicht gemacht, oder zumindest keine Hoffnung, ihre Hilfe könnte rechtzeitig eintreffen, dass es für ihn noch einen Unterschied ausmachte. Und damit hatte er, statt Dame Amandines Forderungen zurückzuweisen, prompt kapituliert, während sie ihm im Gegenzug versprach, dass O’Malley die Vernichtung seines Militärs nicht fortsetzen oder sein Regime gewaltsam stürzen würde.
    Die Abmachung war sehr einfach. Als Gegenleistung für die Fortsetzung ihrer Existenz hatte die Republik Monica einen dauerhaften Nichtangriffspakt mit dem Sternenkönigreich von Manticore unterzeichnet − und die beiden überlebenden Schlachtkreuzer und alle dokumentierten Beweise für die Verwicklung von Manpower, Technodyne Industries und des Jessyk Combine in die versuchte Eroberung des Lynx-Terminus an Manticore übergeben.
    Dame Amandine hatte sich als teuflisch verschlagen erwiesen. Sie hatte dafür gesorgt, dass ihre diplomatischen Abordnungen und Ermittlungsteams auf Schritt und Tritt von Vertretern der solarischen Medien begleitet wurden. Die Liga-Reporter waren bei der Übergabe jedes einzelnen Beweisstücks durch die Monicaner anwesend und konnten es anschließend in Augenschein nehmen. O’Malley hatte ihre Reportagen gesehen, und seiner Meinung nach konnte kein unvoreingenommener Zuschauer die Gültigkeit des Beweismaterials in Zweifel ziehen. Manpower oder das Jessyk Combine würde dieser Umstand freilich nicht sonderlich interessieren. Beide waren auf Mesa ansässig, nicht in der Liga.
    Infolgedessen war die Liga weder für ihr Tun verantwortlich, noch besaß sie Jurisdiktion über die Konzerne, ganz gleich, als wie verwerflich die Liga − offiziell − dieses Tun auch ansah.
    Doch mit Technodyne war es anders. Völlig anders. Izrok Levakonic hatte die Vernichtung des militärischen Teils von Eroica Station nicht überlebt, aber seine Leiche war eindeutig identifiziert worden, und man hatte aus den Trümmern die Dateien seines persönlichen Computers bergen können. Mit dem Beweismaterial zusammengenommen, das Tyler als Preis für sein politisches Überleben abgeliefert hatte, ließ sich Technodynes Schuld nicht mehr abstreiten. In Anbetracht solcher Beweislast konnten nicht einmal die Bürokratien der Liga den gewaltigen Konzern stützen, und er war bereits

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