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Davids letzter Film

Davids letzter Film

Titel: Davids letzter Film Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonas Winner
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lächelte. »Du wirst es nicht glauben. Ich bin wegen David hier.«
    »David?« Walters Gesicht schien unangenehm überrascht aufzublitzen. »Er ist verschwunden, keiner weiß, wo er steckt.«
    Flo nickte. »Ich mache mir einfach Sorgen um ihn. Inden vergangenen Wochen habe ich mehrmals versucht, ihn telefonisch zu erreichen. Aber ohne Erfolg. Dann habe ich gehört, dass
     er vermisst wird. Vermisst? Erst dachte ich, gut, der taucht wieder auf. Aber inzwischen frage ich mich wirklich, was los
     ist.«
    Walter fuhr sich mit der Hand über die Glatze, sagte aber nichts.
    »Deshalb hab ich einen Flug gebucht und bin hergekommen«, fuhr Florian fort. »Wahnsinn, oder? Auf der anderen Seite – hey,
     David ist mein Freund.« Er spürte, dass er klang wie ein amerikanischer Serienheld aus den Neunzigern. Aber den eigentlichen
     Grund für sein Kommen wollte er nicht so ohne Weiteres preisgeben. »Wenn
ich
mich nicht um ihn kümmere, wer dann?«
    Walter griff sich ein Brötchen aus dem Korb, den die Kellnerin hingestellt hatte. »Du hast recht. Ich hätte mich schon längst
     mal erkundigen müssen, nur im Moment hab ich schlichtweg keine freie Minute. Und soweit ich weiß, hat Thea die Polizei auch
     schon eingeschaltet.«
    Thea? Wer ist Thea?
    Walter musterte ihn. »Du kennst sie?«
    »Wen?«
    »Thea.«
    Flo schluckte.
    »David ist seit Jahren mit ihr zusammen, und du kennst Thea nicht?« Walter sah ihn abwartend an, beinahe lauernd.
    »Doch   … doch, er hat sie erwähnt   –«
    Walter unterbrach ihn. »Ihr seid schon noch in Kontakt, oder? David und du, meine ich. Auch seitdem du unten wohnst?«
    »Klar, wir sind in Kontakt, also regelmäßig, aber wir haben jetzt nicht jeden Tag telefoniert«, beeilte sich Flo zu sagen.
     »David hat eine Menge zu tun.«
    »Kann man wohl sagen.« Walter biss in sein Brot und sprach kauend weiter. »Und wie willst du jetzt vorgehen?«
    »Ich weiß noch gar nicht, wo ich anfangen soll«, antwortete Flo. »Habt ihr euch denn öfter gesehen in letzter Zeit, David
     und du?«
    Walter schluckte den Bissen hinunter. »In den vergangenen Jahren nicht mehr so häufig. Inzwischen vergehen oft Monate, ohne
     dass wir uns über den Weg laufen.« Er lehnte sich zurück und zeigte ein Lächeln. »Mit Frau und Kindern bin ich inzwischen
     ja eher der häusliche Typ. David   … David ist eher ein Abenteurer geblieben, weißt du.«
    Flo nickte. »Und ›Audience‹? Hast du das mal gesehen?«
    Walters Gesicht wurde undurchdringlich. »Was?«
    »›Audience‹, der Film von David   –«
    Walter legte den Kopf auf die Seite, als versuche er zu verstehen, wovon Florian sprach.
    »Ich war vorhin in einer Vorführung«, fuhr Flo fort, »das war schon heftig.«
    Walter lächelte, seine Oberlippe schob sich ein wenig über die Schneidezähne. »›Audience‹? Meinst du diese Show, die sie in
     obskuren Kellern hinten in Oberschöneweide abhalten?«
    Flo grinste zurück. »Genau.«
    »Ja, klar, davon hab ich gehört. Aber das ist nicht von David. Irgendein Filmstudent hat sich das ausgedacht und herumerzählt,
     es wäre ein echter Mosbach. Damit hat David nichts zu tun.«
    Flo runzelte die Stirn. »Bist du dir sicher?«
    »Na ja   …« Wieder fuhr sich Walter mit der Hand über die Glatze. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass so ein Schund von ihm ist, aber
     wer weiß? David hat schon immer gemacht, was er wollte, und sich von niemandem in die Karten gucken lassen.«
    »Und was ist mit ›Tabu‹?«, nahm Flo das Gespräch wieder auf, nachdem die Kellnerin Walters Schnitzel und zwei große Bier gebracht
     und er Walter eine Zeit lang schweigend beim Essen zugesehen hatte. »Ist der auch nicht von ihm?«
    Walter ließ sein Besteck sinken. »›Tabu‹? Die Produktion, die komplett abgeschirmt wird?«
    »Genau. Hast du schon was sehen können von dem Film? Ausschnitte? Oder Fotos?«
    Walter schüttelte den Kopf. »Natürlich nicht. Keiner hat bisher etwas gezeigt bekommen, soweit ich weiß. Ist der Film überhaupt
     fertig?«
    »Keine Ahnung.« Flo nahm einen Schluck Bier. Walters Ausweichmanöver machten ihn langsam nervös. »Und worum es in ›Tabu‹ geht,
     weißt du auch nicht.«
    Ein Hauch von Ärgerlichkeit huschte über Walters Gesicht. »Ich sag doch, nein! Sie haben absolutes Stillschweigen über das
     Projekt verhängt.« Er sah Florian einen Moment lang an, wurde dann wieder freundlicher. »Du kannst dir vorstellen, wie das
     die Neugier der Leute anstachelt.«
    Flo nickte. Daran

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