Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Davidson, Mary Janice - Unter Wasser liebt sich's besser

Davidson, Mary Janice - Unter Wasser liebt sich's besser

Titel: Davidson, Mary Janice - Unter Wasser liebt sich's besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
Vom Netzwerk:
um, und sie hörte, wie sich Schritte näherten. Vermutlich Tennian – groß wie eine Pygmäin, aber mutig wie eine tollwütige Äffin –, die ihr zu Hilfe kam.
    Fred drehte sich um, wappnete sich innerlich und erwischte sie gerade noch am Ellbogen. Sie gerieten zusammen ins Taumeln, prallten gegen Freds Vater und stolperten auf den Bürgersteig.

15
     
    Fred fühlte sich wie eine Figur in einem Bugs-Bunny-Zeichentrickfilm, wenn alles nur noch ein Durcheinander aus fliegenden Fäusten und sich auf dem Rasen wälzenden Leibern und um sich tretenden Füßen war. Es fehlten nur noch die Staubwolke und die tanzenden Sternchen.
    Schließlich gelang es ihr, sich von den anderen zu lösen und sich zwischen ihren Vater und Tennian zu stellen. Sie stöhnte und machte das im Football übliche Handzeichen für Auszeit, begriff aber schnell, dass keiner von beiden wusste, was es bedeutete.
    „Aufhören!“, brüllte sie, trat Tennian gegen den Fußknöchel und stieß ihrem Vater den Ellbogen in den Magen. Es war, als träfe er auf Sperrholz.
    Tennian machte einen Satz nach vom, und Fred wich schnell aus, wobei sie ihren Vater mit sich mitzog. „Du verlässt sofort das Grundstück der Dame, oder ich …“
    Fred wurde mitgerissen, als ihr Vater losstürzte. Ganz offensichtlich waren beide mindestens zweimal so stark wie sie. „Ich habe jedes Recht der Welt, meine Tochter an Land zu sehen, du scheinheilige …“
    „Ich meine es ernst, Leute. Nicht hier, nicht in meinem Vorgarten. Mir wird schwindelig, und mein Abendessen wird kalt!“
    „Aber er ist ein elender …“
    „Ich hätte es mir auch anders gewünscht, und ich …“
    „Aufhören!“
    Beleidigtes Schweigen. Und viele Augenpaare starrten sie an. Die anderen hatten sich vor der Haustür versammelt, um sich die Schlägerei anzusehen. Jonas und Thomas schienen hoch interessiert zu sein. Rennan sah entsetzt und gleichzeitig belustigt aus; es war bekannt, dass seine Zwillingsschwester keiner Handgreiflichkeit aus dem Weg ging.
    Fred seufzte. Strich das Haar aus den Augen. Funkelte beide Streithähne böse an. „Gehen wir ins Haus.“
    „Ich danke dir für deine Gastfr…“
    „Aber Fredrika! Er ist der hassenswerteste …“
    „Tennian, er wird jetzt mit mir hineingehen. Und du auch. Aber wenn du lieber hier draußen im Vorgarten bleiben oder in den Ozean springen willst, bitte. Aber er wird mit reinkommen.“
    „Also darf er rein, habe ich das richtig verstanden?“ Breit grinsend ließ Jonas den Blick von der Tochter zum Vater wandern. „Hallo, das ist ja Freds Dad! Nett, Sie kennenzulernen. Möchten Sie lieber einen Burger, einen Hummer oder ein Steak?“

16
     
    Doch Rennan und Tennian wollten nicht bleiben.
    „Ach, kommt schon“, bettelte Jonas, der Friedensstifter. „Es sind doch noch so viele Hummer übrig! Wenn ihr nicht darauf herumkaut, müssen wir all die schönen Schalentiere wegschmeißen.“
    Als Tennian kühl erwiderte: „Wir können nicht unter demselben Dach mit jemandem bleiben, der Verrat an unserem Königshaus geübt hat“, fiel Fred wieder ein, dass Artur ihr Cousin war. Sie nahm den Verrat, den Freds Vater geübt hatte, persönlicher als die anderen Angehörigen des Unterseevolkes. „Ich hoffe, du nimmst mir das nicht übel, Fredrika.“
    „Leb wohl“, fügte ihr Zwilling hinzu, der seiner Schwester die Tür aufhielt. „Das Essen war köstlich.“
    „Dann lauft los, Kinder“, sagte Freds Vater, den das brüskierende Benehmen offenbar kaltließ. Er wirkte beinahe … amüsiert?
    Irgendwie gefiel ihr das.
    Die Zwillinge zogen ab und wirkten dabei – das musste Fred zugeben – wie trotzige Kinder.
    „So!“ Strahlend setzte sich Farrem auf Tennians Stuhl. „Esst ihr diesen Hummer noch?“

17
     
    „Die Situation ist ein wenig unangenehm“, begann Fred, wurde aber gleich von Jonas unterbrochen.
    „Nein, es ist total cool! Es ist so cool, dass Sie gekommen sind! Mein Gott … ich habe … so viele Fragen …“ Jonas presste die Finger gegen die Schläfen. „Die wichtigste zuerst. Liegt schlechte Laune in Ihrer Familie? Die hat sie nämlich ganz sicher nicht von ihrer Mutter. Und geben Sie sich auch alle Mühe, so oft wie möglich so unattraktiv wie möglich auszusehen …“
    Farrem lachte – ein entspanntes, herzhaftes Lachen. „Ich antworte mit Vergnügen auf Ihre Fragen, mein Freund, aber vielleicht möchten Sie sich erst einmal vorstellen?“
    „Wenn Sie erwarten, dass Ihre einzige Tochter sich an

Weitere Kostenlose Bücher