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Davidson, Mary Janice - Unter Wasser liebt sich's besser

Davidson, Mary Janice - Unter Wasser liebt sich's besser

Titel: Davidson, Mary Janice - Unter Wasser liebt sich's besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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fragen. Er kann jeden Moment abreisen. Er ist erfüllt von der Sorge, dass er mir schaden könnte, wenn er in meiner Nähe bliebe.“
    „Das ist … rücksichtsvoll“, gab Artur zu. „Der Farrem, den ich kannte, war nicht im Entferntesten rücksichtsvoll.“
    „Was ist? Wollen Sie mit ihm sprechen?“
    „Ja, Fredrika, das will ich.“
    „Dann müssen wir ungefähr eine Stunde warten.“ Fred ließ den Blick über die Runde wandern. „Gestern Abend hat er mir gesagt, dass er heute Morgen noch ein paar Geschäfte zu erledigen habe. Er wollte zu einer FedEx-Filiale wegen irgendwelcher Gehaltslisten oder so. Ich habe nicht so genau zugehört. Aber heute Mittag wollten wir zusammen essen.“ Sie warf einen Blick auf die Uhr an der Wand. „In sechzig Minuten.“
    Thomas erhob sich. „Ich glaube, es sind noch ein paar Hamburger im Kühlschrank. Ich könnte den Grill anwerfen.“
    „Ich fange Fische“, sagte Artur, der ebenfalls aufstand. „Ich hasse es, herumzusitzen und zu warten. Kommst du mit, Rika?“
    „Äh, nein danke, Artur.“ Vielleicht würde ihr Vater früher kommen, und dann wollte sie anwesend sein. Wer konnte schon wissen, wie das Zusammentreffen zwischen Mekkam und ihrem Vater ohne sie verlaufen würde? Möglicherweise würde es ein Desaster. Oder, schlimmer noch, es könnten noch mehr Möbel zu Bruch gehen.

41
     
    Fünfundfünfzig Minuten später spazierte ihr Vater durch das große Loch, das früher einmal die Haustür gewesen war. „Fredrika, geht es dir gut? Was in des Königs Namen ist hier passiert? Hast du …?“
    Er sah die kleine Gruppe, die auf ihn wartete, und blieb wie angewurzelt stehen.
    Der König räusperte sich. „Ich grüße dich, Farrem.“
    Farrem hätte nicht überraschter aussehen können, wenn der König ihn auf den Mund geküsst hätte. „I … ich grüße Sie, mein König. Und Prinz Artur, Thomas, Jonas und Fredrika.“ Er trat einen Schritt näher auf sie zu. „Darf ich fragen, was hier vorgeht? Ist jemand verletzt worden? Fredrika? Geht es deiner Frau Mutter gut?“
    „Meine Frau Mutter und Sam verbringen den Tag in Sea World, Gott sei Dank. Wir brauchen deine Hilfe, Farrem. Hast du ein wenig Zeit? Für ein kurzes Gespräch?“
    „Natürlich.“ Er beäugte den zerbrochenen Tisch und setzte sich ohne weiteren Kommentar auf einen freien Stuhl.
    Während sie ihm die Lage erklärten und ihm Auszüge aus der Geheimakte vorlasen, wurden Farrems Augen größer und größer.
    „Aber das ist doch alles meine Schuld!“, rief er und stieß den Ordner von sich, als sei er heiß. „Es müssen welche von meinen alten Gefolgsleuten sein. Und sie hätten niemals … niemals Landbewohner an sich herangelassen, wenn ich nicht … nicht …“ Er sah Mekkam an, und in seinem Blick lag tiefe Betroffenheit. „Mein König, es tut mir sehr leid. Sie können auf mich zählen. Ich werde alles tun, was Sie verlangen, um es wiedergutzumachen.“
    Mekkam, der stumm und steif dagesessen hatte (so steif wie Artur … beide sahen aus wie Schaufensterpuppen), sah etwas gelöster aus. „Ich danke dir, Farrem. Unser Volk wird dir für deine Hilfe sehr dankbar sein. Aber …“ Er suchte nach Worten. „Aber du bist nicht dafür verantwortlich, was deine Gefolgsleute heute entscheiden. In unserer Gesellschaft gilt der freie Wille.“
    „He, in unserer auch“, warf Jonas ein.
    „Sie sind sehr freundlich, mein König. Aber meine Schuld ist groß. Ich bin dankbar für die Gelegenheit, sie zu bezahlen.“ Freds Vater lächelte grimmig. „Mit Zinsen.“

42
     
    „Was im Namen des Königs ist mit deiner Tür passiert?“
    „Komisch, den Satz haben wir schon öfter gehört“, seufzte Jonas.
    Tennian und Wennd standen in dem Loch, das einmal die Tür gewesen war. Fred überlegte, ob es an der Zeit war, sich eine ganze Flasche Insektenabwehrmittel über den Kopf zu schütten.
    Tennian schüttelte den Kopf, als sei sie benommen. „Vergeben Sie mir, mein König. Die Tür ist unwichtig.“
    „Sagt die Frau, die keine vierstellige Kaution hinterlegt hat“, grummelte Fred.
    „Sie haben gerufen, und hier bin ich.“
    „Danke, Tennian.“
    „Vierstellig“, erinnerte Fred sie. „Futsch.“
    „Ach, sei still und heb etwas von deinem Treuhandfonds ab“, zischte Jonas. „Es gibt Wichtigeres!“
    „Außer dem Prinzen und mir selbst bist du das einzige Mitglied der königlichen Familie im Umkreis von fünftausend Kilometern. Heute brauchen wir deinen Mut mehr denn je. Und ich musste mich

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