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"Davon haben wir nichts gewusst!"

"Davon haben wir nichts gewusst!"

Titel: "Davon haben wir nichts gewusst!" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Longerich
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770, Stapostelle Regierungsbezirk Köln, Bericht vom 4.5.35, (GStA, I. HA Rep. 90P, Bd. 9,8); K/J 1511), Stapostelle Regierungsbezirk Kassel, Bericht für Dezember 1935, o.D. (GStA, I. HA Rep. 90 P, Bd. 4,1).
    66 K/J 976, Landrat Bad Kreuznach, Bericht vom 28.6.1935 (LHA Ko, 441/45464); K/J 1028, Stapostelle Regierungsbezirk Schleswig, Bericht für Juli 1935, o.D. (GStA, I. HA Rep. 90P, Bd. 12,2); K/J 1102, Stapostelle Regierungsbezirk Lüneburg, Bericht für August 1935, o.D. (GStA, I. HA Rep. 90P, Bd. 3,3); K/J 1113, Stapostelle Regierungsbezirk Schneidemühl, Bericht für August 1935, o.D. (StA, I. HA Rep. 90P, Bd. 8).
    67 K/J 1086, Stapostelle Regierungsbezirk Aachen, Bericht vom 5.9.1935 (GStA, I. HA Rep. 90P, Bd. 9,3): »Die Behandlung der Judenfrage hat in meinem Bezirk ebenfalls den größten Unwillen hervorgerufen, da bei ihrer Mentalität die katholische Bevölkerung zunächst den Juden als Menschen wertet und erst in zweiter Linie daran denkt, die Angelegenheit vom rassepolitischen Standpunkt aus zu beurteilen.« K/J 1028, Stapostelle Regierungsbezirk Schleswig, o.D. (GStA, I. HA Rep. 90P, Bd. 12,2): »Vielfach wird einfach gesagt, man solle die Juden doch in Ruhe lassen, es seien auch Menschen.« K/J 976, Landrat Bad Kreuznach, Bericht vom 28.6.1935 (LHA Ko, 441/35464): »Die Bevölkerungskreise, die derartige Ausschreitungen grundsätzlich verurteilen, neigen vielfach dazu, die Juden zu bemitleiden, was diese sich natürlich sofort zunutze machen.« K/J 1108, Stapostelle Regierungsbezirk Münster, o.D. (GStA, I. HA Rep. 90P, Bd. 14,5): »Ein großer Teil der Bevölkerung steht allerdings dem Kampf gegen das Judentum fremd gegenüber und kann für die getroffenen Maßnahmen kein Verständnis aufbringen. Vielfach ist man insbesondere in kath. Kreisen der Ansicht, dass die Maßnahmen gegen die Juden zu weit gehen, da diese nur einen geringen Bruchteil der gesamten Bevölkerung ausmachen, oft in bescheidenen Verhältnissen leben und seit langem hier ansässig sind. Auch aus religiösen Gründen werden derartige Kampfmaßnahmen vielfach abgelehnt.« K/J 1222, Stapostelle Regierungsbezirk Magdeburg, Bericht vom 5.10.1935 (BAB, St 3/39 III): »Bürgerliche Kreise, die sonst nicht als judenfreundlich gelten können, beginnen vielfach mit den Juden Mitleid zu üben und erklären, dass das Tempo der Judengesetzgebung viel zu schnell sei und daher menschlich außerordentliche Härten schaffe.«
    68 Bankier, Öffentliche Meinung , S. 102f.; laut Kershaw, »Persecution of the Jews«, S. 268, war das Verhalten der Bevölkerungsmehrheit ganz und gar durch materielle Erwägungen und ökonomische Eigeninteressen bestimmt.
    69 Kershaw, »Persecution of the Jews«, S. 269, erwähnt jedoch diesen Aspekt.
    70 K/J 1124, 1124, Regierungspräsident Kassel, Bericht für Juli und August 1935, 2.9.1935, in: Regierungsbezirk Kassel , S. 518ff. und S. 523.
    71 GStA, I. HA Rep. 90P, Bd. 9,5.
    72 K/J 1456, Regierungspräsident Oppeln, Bericht für Oktober und November 1935, 22.11.1935 (BAB, St 3/926).
    73 BAB, R 58/6391, Lagebericht Mai/Juni 35, Abteilung IV/2a, Judentum, 24.6.35. Dieser Bericht fehlt in der von Kulka/Jäckel besorgten Sammlung.
    74 Sopade 1935, S. 151.
    75 Diese Instrumentalisierung verkennt meines Erachtens Kulka bei seiner Interpretation der Berichte. Kulka zitiert die Äußerung Wagners als Beleg für seine These, ein »in den Lageberichten nachweisbarer Druck von unten« habe die »politischen Entscheidungen in der Judenfrage beeinflusst«. Es sei das »in den Lageberichten gespiegelte Bild, das dem Regime vor Augen stand, als es seine Judenpolitik in jener Phase gestaltete« (»Die Nürnberger Rassegesetze und die deutsche Bevölkerung«, S. 615 und S. 624).
    76 Vgl. Longerich, Politik der Vernichtung , S. 94ff.
    77 Zu den Nürnberger Gesetzen siehe Cornelia Essner, Die »Nürnberger Gesetze« oder die Verwaltung des Rassenwahns 1933-1945 , Paderborn/München 2002 (zur unmittelbaren Entstehungsgeschichte siehe S. 113ff.); Friedländer, Das Dritte Reich und die Juden , S. 158ff.; Genschel, Die Verdrängung der Juden aus der Wirtschaft , S. 114ff.; Longerich, Politik der Vernichtung , S. 102ff.; Pätzold, Faschismus , Rassenwahn, Judenverfolgung , S. 259ff.
    78 17.9.35.
    79 »Die Flagge«, 16.9.35.
    80 16.9.35 (A).
    81 Wochenschauen und Dokumentarfilme, Ufa-Wochenschau Nr. 264, 1935, 10. bis 16.9. und 23.11. In der Überlieferung existiert eine Lücke für den Zeitraum Anfang 1936, so dass nicht auszuschließen

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