"Davon haben wir nichts gewusst!"
Memo Press Reading Room Stockholm, 20.5.43, nach Informationen eines als zuverlässig eingestuften österreichischen Emigranten, der die Wiener Philharmoniker in Stockholm besucht hatte: »Außerdem haben sich viele österreichische Nazis wegen der brutalen Behandlung der Juden in Ekel vom Hitler-System abgewandt.« In einem Memo der gleichen Stelle heißt es am 15.6.43 nach Angaben eines Wiener Geschäftsreisenden: »Wegen der Verfolgung der Juden, die die Wiener Bevölkerung anfangs teilnahmslos hingenommen hat, ist nun jeder gegen das System.«
188 Ebenda, Memo, Press Reading Room Stockholm, 17.6.43.
189 PRO, FO 371/34431, Memo, Press Reading Room Stockholm, 11.6.43.
190 PRO, FO 371/34437, Memo Press Reading Bureau Stockholm, 21.9.43.
191 PRO, FO 371/39059, 4.4.44.
192 PRO, FO 371/39060, Political memo, 10.4.44.
193 PRO, FO 371/34427, Ridley Prentice, Lissabon, 12.3.43.
194 PRO 371/32681, Statement by Kate Cohn, Summary of Information given to the High Commissioner’s Office.
195 PRO, 371/39066, Bericht Britische Botschaft Lissabon, 26.10.44.
196 Dörner, » Heimtücke« , S. 234.
197 Das Glück zu leben. Erinnerungen und Ergebenheiten aus neun Jahrzehnten , Stuttgart 1978; siehe auch Bankier, Öffentliche Meinung , S. 178f.
198 Im Originaltext laut Hinweis des Herausgebers am 2.2.43 in der 1947 von ihr besorgten Edition änderte Kardorff den Text in »… die Ausrottung der Juden, gegen die die Masse der Bevölkerung allerdings gleichgültig bleibt« ( Berliner Aufzeichnungen , 31.12.42).
199 Klemperer, Ich will Zeugnis ablegen bis zum letzten , 11.2.36, 14.6.36, 3.12.38, 25.7.38, 27.9.40, 25.2.41, 21.7.41, 4.10.41, 24.11.41, 17.12.41, 15.2.42, 8.5.42, 15.5.42, 29.7.42, 14.1.43, 18.2.43, 16.4.43, 23.6.43, 19.7.43, 23.8.43 (Erzählung eines Bekannten), 28.9.43, 11.12.43, 4.3.44, 13.4.44, 29.1.45, 8.2.45.
200 Ebenda, 1.11.41 (»das erste Mal angepöbelt«, es handelte sich um HJ-Pimpfe), 22.12.41, 19.2.42, 12.4.42, 14.4.42., 28.4.42, 27.7.42, 17.1.43, 20.5.43 (Erzählung eines Bekannten), 23.6.43, 24.6.43, 17.8.43, 7.2.44, 29.4.44, 16.8.44.
201 Ebenda, 6.3.42 und 4.6.43.
202 Ebenda, 20.5., 4.6. und 7.10.43.
203 Ebenda, 17.3.40.
204 Ebenda, 25.9.41.
205 Von den siebentausend in Berlin untergetauchten Juden überlebten etwa 1500 das Kriegsende. Ein noch nicht abgeschlossenes Forschungsprojekt am Berliner Zentrum für Antisemitismusforschung hat bislang circa dreitausend Namen von in Deutschland lebenden Frauen und Männern ermittelt, die an der Rettung von untergetauchten Juden mitwirkten; siehe Beate Kosmala und Claudia Schoppmann, »Überleben im Untergrund. Zwischenbilanz eines Forschungsprojekts«, in: Überleben im Untergrund. Hilfe für Juden in Deutschland, 1941-1945, hg. von Wolfgang Benz, Beate Kosmala und Claudia Schoppmann, Berlin 2002, S. 17-32, sowie Beate Kosmala und Revital Ludewig-Kedmi, Verbotene Hilfe, Deutsche Retterinnen und Retter während des Holocaust , Zürich 2003.
206 Eric Johnson, Der nationalsozialistische Terror, S. 273ff., zeigt am Beispiel der Krefelder Gestapo, dass die Mehrzahl der gegen Juden aufgenommenen Ermittlungsfälle durch Denunziationen aus der Bevölkerung initiiert wurden, während Denunziationen gegenüber Angehörigen anderer verfolgter Gruppen weit weniger häufig waren. Robert Gellately, Hingeschaut und Weggesehen , S. 188, weist nach, dass fast 60 Prozent der Fälle von Rassenschande oder »judenfreundlichem Verhalten«, die die Nürnberger Gestapo verfolgte, von Anzeigen aus der Bevölkerung ausgelöst wurden. Zum Thema Denunziation siehe auch Gisela Diewald-Kerkman, Politische Denunziation im NS-Regime oder die kleine Macht der »Volksgenossen «, Bonn 1995, sowie Christl Wickert, »Popular Attitudes to National Sozialist Antisemitism: Denunciations for ›Insidious Offenses‹ and ›Racial Ignominy‹«, in: Probing the Depths of German Antisemitism. German Society and the Persecution of the Jews, 1933-1941 , hg. von David Bankier, New York u.a. 2000, S. 282-295.
207 Vertrauliche Informationen der Partei-Kanzlei, Folge 66, 9.10.42, in: Longerich (Hg.), Die Ermordung der europäischen Juden , S. 433f.
208 Tagebücher Goebbels , 6.12.42. Es handelte sich um die bereits bei der Wannsekonferenz vorgeschlagene Idee der zwangsweisen Scheidung solcher »Mischehen«.
209 BAK, ZSg. 102/41.
210 OA Mos, 1363-3-26, 9.12.42, (betr. Kundgebungen schwedischer Studenten gegen die deutsche Judenverfolgung). Siehe dazu und zu den Konferenzen vom 12.12, 14.12.
Weitere Kostenlose Bücher