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"Davon haben wir nichts gewusst!"

"Davon haben wir nichts gewusst!"

Titel: "Davon haben wir nichts gewusst!" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Longerich
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Strafen bis hin zur Todesstrafe bedroht war) nur in geringem Umfang stattfand.
    153 Die BBC informierte im Juni 1942 in ihren europäischen Programmen erstmalig über den systematischen Mord an den polnischen Juden; es handelte sich um eine Ansprache des Leiters der polnischen Exilregierung, Władysław Sikorski (Richard Bolchover, British Jewry and the Holocaust , Cambridge u.a. 1993, S. 8).
    154 Mann, Deutsche Hörer! , S. 60 (Januar 1942), S. 62 (Juni 1942) und S. 73 (27.9.1942).
    155 Britisches Flugblatt G-60 (1942), in: Klaus Kirchner, Flugblattpropaganda im 2. Weltkrieg. Europa , Bd. 4: Flugblätter aus England, G-1942. Bibliographie, Katalog , Erlangen 1974. In dem Flugblatt waren deutsche Geiselerschießungen in verschiedenen Ländern dokumentiert. Unter einem Foto, auf dem zu sehen ist, wie deutsche Soldaten einem orthodoxen Juden die Barthaare ausrissen, stand zu lesen: »Die Zahl der in Osteuropa ermordeten und verhungerten Juden geht in die Hunderttausende.«
    156 Siehe Bernard Wasserstein, Britain and the Jews of Europe, 1939-1945 , Oxford 1979, S. 169ff. Die Ermordung der europäischen Juden wurde nicht nur in den Nachrichten, sondern auch in den Feature-Sendungen thematisiert. Siehe etwa das Transkript der »Frau Wernicke«-Sendung bei Bruno Adler, Frau Wernicke. Kommentare einer »Volksjenossin« , hg. und mit einem Nachw. vers. von Uwe Naumann, Mannheim 1990, S. 93ff., insb. S. 94 (26.12.42), sowie BBC/WAC German Features, 24.12., 27.12. und 29.12.42. Siehe dazu Johnson, Der nationalsozialistische Terror , S. 475f.
    157 BBC Written Archive, E 2/3/8, Foreign General Directives, File VIII, 9.12., 14.12., 17.12. und 18.12.42. Siehe Jeremy D. Harris, »Broadcasting the Massacres. An Analysis of the BBC’s Contemporary Coverage of the Holocaust«, in: Yad Vashem Studies 25 (1996), S. 65-98, S. 78f., sowie Johnson, Der nationalsozialistische Terror , S. 474, und Bankier, Öffentliche Meinung , S. 154f.
    158 Mann verfolgte dieses Motiv bereits seit September 1941: »Das deutsche Volk fürchtet, wenn es seine Kriegsherren im Stich ließe, das zu erleiden, wovon es weiß, dass die Nazis es im Falle ihres Sieges anderen zufügen würden: die Vernichtung. Die Goebbels-Propaganda schreit es ihnen täglich in die Ohren: Ihr müsst siegen oder ihr werdet vernichtet. Ihr habt nur die Wahl zwischen einem allumfassenden Sieg oder dem Untergang.« ( Deutsche Hörer! , S. 38). Im November 1941 führte er aus: »Das Unaussprechliche, das in Russland, das mit den Polen und Juden geschehen ist und geschieht, wisst ihr, wollt es aber lieber nicht wissen aus berechtigtem Grauen vor dem ebenfalls unaussprechlichen, dem ins Riesenhafte heranwachsenden Hass, der eines Tages, wenn eure Volks- und Maschinenkraft erlahmt, über euren Köpfen zusammenschlagen muss. Ja, Grauen vor diesem Tage ist am Platz, und eure Führer nutzen es aus. Sie, die euch zu all diesen Schandtaten verführt haben, sagen euch: Nun habt ihr sie begangen, nun seid ihr unauflöslich an uns gekettet, nun müsst ihr durchhalten bis aufs Letzte, sonst kommt die Hölle über euch« (ebenda, S. 44). Am 27. September 1942 kam er auf das Thema zurück: »Jetzt ist man bei der Vernichtung, dem maniakalischen Entschluss zur völligen Austilgung der europäischen Judenschaft angelangt. ›Es ist unser Ziel‹, hat Goebbels in einer Radio-Rede gesagt, ›die Juden auszurotten. Ob wir siegen oder geschlagen werden, wir müssen und werden dieses Ziel erreichen. Sollten die deutschen Heere zum Rückzug gezwungen werden, so werden sie auf ihrem Wege den letzten Juden von der Erde vertilgen‹« (ebenda, S. 72).
    159 Flugblatt G-68, in: Klaus Kirchner, Flugblattpropaganda im 2. Weltkrieg. Europa, Bd. 4: Flugblätter aus England , G 1942 . Bibliographie, Katalog , Erlangen 1974.
    160 G 3, abgeworfen vom 11.2. bis 9.3.43, in: Klaus Kirchner, Flugblattpropaganda im 2. Weltkrieg. Europa, Bd. 5: Flugblätter aus England G-1943, G-1944 , Erlangen 1974. Zum Thema Judenverfolgung in der britischen Flugblattpropaganda siehe Bankier, Öffentliche Meinung , S. 156. Die Studie von Jan Isenbart, »Britische Flugblattpropaganda gegen Deutschland im Zweiten Weltkrieg«, in: Pressepolitik und Propaganda. Historische Studien vom Vormärz bis zum Kalten Krieg , hg. von Jürgen Wilke, Köln/Weimar/Wien 1997, S. 191-256, macht deutlich, dass die Flugblattpropaganda ganz andere Schwerpunkte setzte als die Anprangerung der deutschen Judenverfolgung. Zur allliierten Flugblattpropaganda siehe

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