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Day's Life: Gay Romance (German Edition)

Day's Life: Gay Romance (German Edition)

Titel: Day's Life: Gay Romance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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bedeutungslos.
    „Runterlassen, ja, langsam.“ – „Holt ihn daraus.“ – „Was macht der Kerl hier im Wasser?“
    Ich wusste, was ich gesehen hatte. Morphium hin oder her. Langsam näherte ich mich dem Geschehen.
    Der Junge lag ganz still, als sie ihn aus dem Netz wickelten. Sein wilder Kampf gegen seine unfreiwillige Gefangenschaft im Wasser hatte ihn völlig in sein Gefängnis verstrickt. Die Einheimischen starrten ihn an. Misstrauisch, wie ich bemerkte.
    Jack und seine europäischen Freunde machten dumme Witze. Ich fühlte eine fast greifbare Erregung unter ihnen, die mir nicht gefiel. Ganz und gar nicht. Ich kannte solche Situationen zu Genüge und ich wusste, wie sie endeten.
    Sie waren auf einen großen Fang ausgewesen – stattdessen war ihnen der Junge ins Netz gegangen. Ein sehr hübscher Junge, stellte ich fest. Seine dunklen kurzen Haare lagen nass und flach an seinem wohlgeformten Kopf an. Aus schwarzen Augen sah er mich an, dicke Tränen liefen über seine Wangen. Und es war, als könnte ich sie auf meiner Zunge schmecken, so salzig wie das Meer.
    Er war vielleicht 14 oder 15 Jahre alt, ein Knabe, aber kein Kind mehr. Und er spürte mit Sicherheit die lüsternen Augen, die auf seinem nackten Körper ruhten.
    „Was um alles in der Welt machst du hier draußen, Bursche?“, fragte Jack und starrte den Jungen unverhohlen gierig an.
    „Tauchen“, kam die knappe Antwort.
    „Nackt?“ Jack lachte. „So weit draußen?“
    Der Junge zuckte trotzig mit den schmalen Schultern. Er hatte sich aufgesetzt und musterte uns nun feindselig. Seine mageren Arme schlang er um den Brustkorb.
    „Bist nicht gerade gesprächig, Kleiner.“
    „Nennen Sie mich nicht Kleiner !“ Er hatte einen merkwürdigen Akzent.
    „Wie heißt du denn?“, mischte ich mich ein.
    Er wandte sich zu mir um. „Vincent.“
    Ich lächelte ihn an. Es entstand eine zarte Verbindung zwischen uns, die Jack jedoch gleich wieder unterbrach.
    „Vincent ... Bist du uns nicht ein wenig dankbar, dass wir dich gerettet haben?“ Er sah auf ihn hinunter.
    „Ihr habt mich nicht gerettet!“
    „Der ist unverschämt, der Bengel.“
    „Wir sollten ihm Manieren beibringen“, pflichtete Lorenzo bei.
    Sie lachten boshaft.
    Aus den Augenwinkeln sah ich, wie unsere einheimische Mannschaft sich zurückzog. Und eine böse Ahnung beschlich mich. Wollten sie etwa diskret zur Seite schauen, wenn Jack und seine Kumpanen sich an dem Jungen vergriffen?
    „Komm schon, hoch mit dir!“ Lorenzo packte Vincent am Arm und zog ihn auf die Beine. Dieser stieß einen leisen Schrei aus.
    „Los, sei ein bisschen nett, dann passiert dir auch nichts Schlimmes.“
    Jack lachte hämisch. Er faßte Vincent mit seiner riesigen Pranke im Nacken und drehte ihn um. Ich sah Lorenzos und Guys Blicke, sie begutachteten den Jungen, als sei er ein Verkaufsexemplar auf einem Viehmarkt. Mir war klar, dass ich eingreifen musste – und zwar bald.
    „Lass mich los!“ Vincent versuchte, sich aus Jacks Griff zu befreien. Doch der lachte nur.
    „Später vielleicht.“
    Er schob den Jungen vor sich her bis zu der geschlossenen Reling, über die sie ihn vor ein paar Minuten erst gezogen hatten. Mit seinem Gewicht hielt er ihn zwischen sich und dem massiven Geländer eingekeilt, während er mit einer Hand den Oberkörper des Jungen nach vorn drückte.
    Ich erkannte, wie ihn die Situation erregte, wusste, dass er seine Macht genoss. Der Junge zitterte.
    Lorenzo und Guy lachten
    Es war Zeit, dieses Spiel zu beenden. „Ihr habt dem Jungen genug Angst eingejagt“, sagte ich ruhig. „Ich würde sagen, es reicht.“
    Jack drehte sich langsam zu mir um und sah mich an. Seine Augen glänzten fast fiebrig vor Geilheit. Er war jetzt ein gefährlicher Gegner, falls es zu einem Kampf kommen sollte.
    „Was willst du?“
    Lorenzo machte einen Schritt auf mich zu, er versuchte, mich einzuschüchtern.
    „Lass ihn einfach los, und wir vergessen die Sache hier. Okay, Jack?“, schlug ich vor.
    Doch dieser schüttelte ungläubig den Kopf. „Spinnst du, oder was? Ich lass mir sowas doch nicht durch die Lappen gehen.“ Misstrauisch sah er mich an. „Oder willst du nur zuerst?“
    „Lass den Jungen in Ruhe, Jack. Du siehst doch, dass er Angst vor dir hat.“ Ich versuchte, ruhig zu bleiben, doch innerlich kochte ich bereits vor Zorn.
    Vincent versuchte noch einmal, sich loszureißen – doch Jack schlug ihm sofort mit der flachen Hand auf den Hinterkopf.
    „Hör mal, Dayton“, sagte nun Lorenzo

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