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Dead: Band 1 - Roman (German Edition)

Dead: Band 1 - Roman (German Edition)

Titel: Dead: Band 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig DiLouie
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Sani! « , schrie jemand.
    » Feind ist im Lager. Wir haben den Feind im Lager, Ende. «
    Mehrere Claymore-Minen explodierten und warfen Fontänen trockener Erde und Splitter hoch in die Luft. Die Soldaten zogen sich zurück und sprengten hinter sich alles in die Luft.
    Sarge konnte den Bradley nicht bewegen. Er war kein mobiles Geschütz, sondern nur ein Unterstand, sein persönliches Alamo. Er suchte die vorderen Sektoren ab, hielt nach Zielen Ausschau, doch die Luft war voller Rauch und Staub. Um die Bunker herum knallten Handfeuerwaffen. Er sah eine Kampfgruppe ein brennendes Gebäude verlassen und zur nächsten Verteidigungslinie zurückfallen.
    Rund um sein Gefährt explodierten Granaten. Sarge wurde klar, dass die Bradleys sich nun vor der amerikanischen Stellung befanden statt dahinter. Ein Molotow-Cocktail flog durch die Luft, landete am hinteren Rand des Geschützturms, zerbrach und verspritzte Feuer.
    Die ersten Aufständischen kamen nun in sein Blickfeld; sie schossen mit AK 47-Gewehren und liefen geduckt.
    Als sie nahe genug waren, eröffnete Sarge das Feuer mit dem MG 240 und mähte sie nieder. Kugeln klackerten gegen die Panzerung seines Gefährts. Er sah ein RPG -Team, das in der Nähe der Hütten in Stellung gegangen war und auf den anderen Bradley deutete. Er wechselte schnell zurück zum Geschütz und bestückte es.
    » Da habt ihr’s « , zischte Sarge und betätigte den Feuerknopf auf dem rechten Steuerhebel. Die Aufständischen wurden in einer Reihe von Explosionen zerfetzt.
    Obwohl seine Sicht schlechter wurde, ließ er das Geschütz röhren, um den Vormarsch der Aufständischen abzuwürgen.
    » Wir haben Luftunterstützung. «
    Ein einzelner Apache-Hubschrauber durchflog einen Kugelhagel und schoss Hellfire-Raketen auf die Aufständischen ab, die nun gänzlich ohne Deckung zum brennenden Stützpunkt liefen. Die Soldaten jubelten. Als der Hubschrauber seine Raketen verschossen hatte, setzte er zum ersten Tieffliegerangriff an.
    Sarge hatte den Eindruck, dass jeder Bewohner dieses Tals gekommen war, um sie aufgrund eines grauenhaften Missverständnisses auszuradieren. Und da die Aufständischen nun ohne Deckung zwischen den Bradleys vor und dem Apache hinter ihnen festsaßen, musste man sie auf der Grundlage des gleichen Missverständnisses ausradieren.
    Es war Krieg.
    Die Kämpfe dauerten bis in die Nacht. Die Soldaten verschossen Blei und tauschten mit den Aufständischen Ströme von Leuchtspurmunition aus. Sarge verbrachte die Nacht auf dem Sitz des Richtschützen, schiffte in eine Plastikflasche und hätte sein Leben für ein Glas Wasser gegeben. Draußen schrien pausenlos Verwundete. Als der Morgen endlich dämmerte, hatten sich die überlebenden Aufständischen längst davongemacht. Über hundert Leichen lagen zwischen den Felsen. Man stapelte sie rings um die ausgebrannten und kaputten Unterstände.
    Die benommenen Überlebenden stolperten um die Ruinen ihres Stützpunktes herum. Sarge fand Devereaux und die anderen Jungs der Truppe, die ausnahmslos unverletzt waren, und umarmte sie. Laut Devereaux hatte der Colonel den Befehl erhalten, den Stützpunkt zu schließen und alle Mann nach Dschalalabad zu bringen, wo örtliche amerikanische Streitkräfte zusammengezogen wurden. Sarge erfuhr auch, dass seine Mannschaft noch im Zelt lag und sich in einem katatonischen Zustand befand. Immerhin waren sie während der Kämpfe nicht zu Schaden gekommen.
    » Im Moment wird das ganze Land uns hassen « , sagte Devereaux. » Wie kriegt man das wieder auf die Reihe? «
    » Willkommen in der Scheiße « , sagte Sarge, doch die alte soldatische Redensart klang hohl. Er machte sich auf den Weg zum großen Zelt und fragte sich, was wohl als Nächstes passieren würde. Der Krieg hatte sich plötzlich verändert. Und höchstwahrscheinlich auch die Welt.
    Zwanzig Meter vom Bradley entfernt lag ein Aufständischer sterbend am Boden, betete stumm und erstickte am eigenen Blut: der lachende Afghane, der ihm vom Laster aus zugewinkt und die Flüche des Alten übersetzt hatte.
    Sarge schaute ihn an und empfand Zorn über die vergeudeten Menschenleben.
    » Wir haben es nicht getan « , sagte er. » Bevor du stirbst, möchte ich, dass du das weißt. Wir waren es nicht. Der ganze Kampf war unnötig. «
    » Gott hasst euch « , sagte der Mann. Dann gingen in seinen Augen die Lichter aus.
    Mehrere Wochen später, als Pittsburgh hinter ihm im zerstörten Amerika brennt, wird Sarge an seine in Übersee dienenden

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