Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dead End: Thriller (German Edition)

Dead End: Thriller (German Edition)

Titel: Dead End: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Bolton
Vom Netzwerk:
gerade mit einem Freund von Ihnen. Er sagt, er heißt Mark. Mark Joesbury.«
    Diese Blätter da sind welk. Sie werden nicht kitzeln, sie werden mir die Haut aufreißen, wenn ich hineinstürze. Die Äste werden an meinem Haar zerren, sich in meine Augen bohren, mich aufspießen.
    »Er möchte mit Ihnen reden. Darf ich Ihnen einfach das Telefon geben, damit Mark mit Ihnen reden kann?«
    »Mark Joesbury ist tot«, sage ich zu ihm.
    Eine kurze Pause entsteht, während PC Wie-auch-immer den Anrufer von seinem Ableben in Kenntnis setzt. »Nein«, ruft seine Stimme wieder zu mir herauf. »Er ist sehr lebendig, und er will, dass ich Ihnen sage, Sie sollen sofort da runterkommen, sonst verdonnert er Sie zur Verkehrsstreife, bis Sie Ihr zwanzigstes Dienstjubiläum feiern.«
    »Joesbury ist ein Arschloch«, sagte ich. »Joesbury hat mich gelinkt.«
    Ich höre PC Leffinghams Gemurmel und sage mir, dass das nichts mit mir zu tun hat. Ich betrachte die leuchtenden silbernen Untertassen, die früher mal Sterne waren, und ich schwöre, wenn ich nur ein bisschen hüpfe, könnte ich sie berühren.
    »Er sagt, das weiß er. Er sagt, es tut ihm sehr leid. Er sagt, bitte kommen Sie einfach da runter und lassen Sie ihn sagen, dass es ihm leidtut.«
    Der Wind fühlt sich an wie eine Decke, wie ein weiches Bett, wie eine Daunendecke, die sich um mich legt.
    »Ich glaube, sie hört mir gar nicht zu, Sir. Ich glaube nicht, dass das klappt. Jetzt lehnt sie sich in den Wind. Oh Gott, wenn der jetzt nachlässt … was? Okay, Moment … Lacey!«
    Ach, kann der mich denn nicht in Ruhe lassen? Gleich fliege ich los.
    »Lacey, Mark sagt, sie haben den Zettel in Ihrem Wagen gefunden, und sie geben eine Fahndungsmeldung für drei verschiedene Fahrzeuge heraus. Er sagt, sie kriegen die Typen. Es ist vorbei.«
    »Haben Sie schon mal gesehen, wie ein Falke zuschlägt?«, frage ich. »Haben Sie eine Ahnung, was für eine Geschwindigkeit er dabei erreicht?«
    »Lacey, er sagt, er liebt Sie!«
    »Sagen Sie ihm, er redet nur Scheiße!«
    »Ruhig, ganz ruhig, Lacey. Nicht … Lassen Sie mich bloß … Okay, ich komme nicht näher. Sir, ich glaube wirklich nicht …«
    Leffinghams Stimme verklingt, und ich spüre, wie er sich zurückzieht. Gut. Ich kann einen Mondstrahl sehen, der direkt auf das Pflaster unten scheint; sein Licht breitet sich auf den Steinen aus wie ein sanfter, warmer Teich.
    »Was? Sir, ich … Okay, ich versuch’s.«
    Der Mondstrahl sieht aus wie ein Pfad, für mich geschickt, damit ich ihm folge.
    »Lacey.«
    Ich seufze. Ich werde springen müssen, bloß um verdammt noch mal diesen Störenfried loszuwerden.
    »Lacey, Mark sagt, er steht auf einem anderen Turm. Er sagt, er kann Sie sehen, und wenn Sie in die richtige Richtung schauen, dann können Sie ihn auch sehen. Da drüben, sehen Sie. Nordosten. Er hat eine Taschenlampe, er winkt damit. Oh Gott, er tut’s wirklich.«
    Es interessiert mich nicht, wo Mark Joesbury ist. Und doch, einer von meinen riesigen runden Sternen ist anscheinend geschrumpft und ein Stück herabgesackt, und er tanzt herum wie ein Derwisch, denn ich kann sehen, worüber PC Leffingham sich so aufregt. Hinter den Dächern der Stadt, da, wo meiner Schätzung nach der Kirchturm vom St. John’s College sein sollte, kann ich ein helles Licht sehen, das in einem immer gleichen Bogen wieder und wieder hin- und hergeschwenkt wird.
    »Sagen Sie ihm, wir sehen uns in der Hölle«, sage ich und schicke mich an zu springen – ich meine, zu fliegen.
    »Er sagt, das hat er gehört, und Sie haben absolut recht, genauso wird es kommen, weil, er wird nämlich auch springen – was!?«
    Was?
    Ich schaue nicht mehr zum Himmel hinauf. Oder auf die Stadt oder durch den weiten schwarzen Raum zum Turm von St. John’s hinüber. Ich starre PC Leffingham an und das Handy, das er immer noch ans Ohr drückt. Er streitet mit dem Mann am anderen Ende der Leitung. Na ja, jetzt weiß er, wie das ist.
    »Sir, das geht wirklich zu … Nein, das sage ich ihr nicht … Wer ist bei Ihnen? Okay, okay, Herrgott noch mal.«
    Leffingham fährt sich mit der Hand übers Gesicht, und ich glaube, ihm kommt ganz kurz der Gedanke, dass er mich vielleicht selbst runterschubsen und dieser ganzen Farce ein Ende machen könnte. »Mark sagt, wenn Sie springen, springt er auch«, ruft er zu mir herauf. »Er schwört es beim Leben seines Sohnes, weil diese ganze Geschichte seine Schuld ist, und wenn Sie sterben, wird er nicht damit leben können und – ja, ja, ich

Weitere Kostenlose Bücher