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Dead Souls: Horror (German Edition)

Dead Souls: Horror (German Edition)

Titel: Dead Souls: Horror (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Laimo
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Boden fiel. Er stieß ihr das Messer in den oberen Rücken, genau rechts neben ihre Wirbelsäule. Bluttropfen flogen wie Speichel durch das Zimmer. Er drehte es herum, dann ließ er los. Wie ein Grabstein ragte der Griff schief aus ihrem Rücken.
    Er beugte sich nach vorn und packte Faith an den Haaren. Er stellte sicher, dass er auf den nassen Fliesen nicht ausrutschte, und zerrte sie aus dem Badezimmer. Ihre Beine knackten laut, als sie auf den Boden krachten. Sie zog einen dicken purpurnen Streifen hinter sich her, der sich ansammelte, als der Pastor stehen blieb, um Elizabeth ebenfalls an den Haaren zu packen.
    Da er Mühe hatte, seine Kräfte und seine innere Stimme, Führe mich, Osiris! , zu sammeln, verlagerte Benjamin sein Gewicht nach vorn und zog beide Leichen den Flur entlang. Er war fähig, beim Laufen den Flur hinunterzuschauen – seine Aussicht schien verzerrt, die Wände zu hoch, die Strecke viel zu lang. Sogar der Fußboden schien schräg abzufallen und wieder anzusteigen. Diese ganzen Erscheinungsformen verlangsamten und erschwerten seine Reise, und er legte nach jedem schwerfälligen Schritt ein paar Sekunden Pause ein.
    Schließlich erreichte er den oberen Treppenlauf. Hier blieb er stehen und lauschte … lauschte Baby Bryans erschöpftem Wimmern, das durch die geschlossene Tür seines Zimmers drang; er beschnüffelte die Luft, suchte nach irgendeiner Form von Führung seines neuentdeckten Könnens, aber seine Sinne waren von dem rußigen, aschigen Geruch in Elizabeths Zimmer verstopft. Er konnte das Baby nicht riechen.
    Oder den Eindringling , merkte er an. Falls es einen gibt.
    Sein Verstand fragte: Sollte ich vielleicht nach Bryan sehen?
    Dann kam ihm das Ritual am Morgen in den Sinn, wie es so perfekt gelaufen war, bis … bis …
    Beginne mit dem Ritual, Benjamin …
    Die Warnung in seinem Kopf beachtend, schleifte Benjamin die Leichen durch den Flur. Eine nach der anderen stieß er sie die Treppe hinunter. Elizabeth polterte kopfüber wie ein Kartoffelsack hinunter und schlug so verdreht und ausgestreckt auf, dass Knochen splitterten. Faiths Arm verfing sich auf halbem Weg im Geländer. Ihr Ellbogen riss auf, aber ihr dürrer, blutiger Körper fiel nicht mehr weiter und blieb ausgestreckt wie ein gefällter Ast auf den Stufen liegen. Benjamin trampelte hinterher. Er löste Faiths Arm und stieß sie auf Elizabeth hinunter, dann lief er zur untersten Stufe. Darauf bedacht, nicht hinzufallen, kletterte er über ihre verrenkten Körper, packte sie wieder an ihren verknoteten Mähnen und fing an, sie über den Wohnzimmerboden zu schleifen.
    In der Küche sah er, dass es eng werden würde. Er wagte es trotzdem und versuchte, sich und die beiden Leichen zwischen Kühlschrank und Tisch zu zwängen. Beim Vorbeigehen stieß er mit einem Bein an einen Küchenstuhl, der gegen den schweren Tisch fiel und auf seine Wunde am Arm drückte. Heiße und krampfartige Schmerzen schossen wie ein Stoß mit einer Fackel durch seinen Körper, und er heulte auf.
    Er wich dem Stuhl aus und schob den Fleischerblock mit seiner Hüfte beiseite, während er kein einziges Mal seine Haare umklammernden Fäuste öffnete. Er war in der Lage, die Leichen an dem Tisch vorbeizuschaffen, dann stieß er die Hintertür auf und ging hinaus.
    Sofort erblickte er die Amsel. Sie stand auf der Holzveranda und schimpfte unter dem träumerischen Mondlicht. Sie neigte den Kopf und betrachtete Benjamin mit ihren schwarzen Knopfaugen.
    »Osiris …«, flüsterte Benjamin.
    Der Vogel flog auf die Scheune zu, und Benjamin beobachtete, wie er sich auf die Dachspitze setzte.
    Den Blick auf den Vogel gerichtet, lief er weiter durch den Garten, schleppte die Leichen die Verandastufen hinunter und hielt nicht an. Als er die Scheune erreicht hatte, waren beide Leichen mit Erde und Gras bedeckt und hatten aufgehört, eine Blutspur hinter sich herzuziehen.
    Er schaute zu dem Vogel hinauf, dann zog er die Leichen nach drinnen und legte sie vor ihren vorgesehenen Kruzifixen ab, obwohl eine graue Welle versuchte, über ihn hereinzubrechen.
    Um durchzuatmen, legte er eine kurze Pause ein, blieb dort im hinteren Bereich der Scheune stehen und schaute Daniel an, der jetzt an sein Kreuz genagelt war. Das Gesicht des Jungen war grau und voller Blutkleckse, die Augen waren gelb und fingen an, sich aus den Augenhöhlen zu wölben. Seine Zunge war schwarz und geschwollen, wie ein Stück Leber spitzte sie zwischen seinen aufgeblähten Lippen hindurch.
    Was habe

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