Dead Souls: Horror (German Edition)
seitlich unter dem Bett sehen, wie sich Elizabeths Füße vom Boden erhoben. Sie hingen seltsam regungslos in der Luft, wie Fleischbrocken in einem Schlachthaus. Kurz kam es ihm in den Sinn, unter dem Bett hervorzuspringen und einen Rettungsversuch zu wagen … bis er das Blut sah, dünne Linien tröpfelten über ihre Knöchel auf den Boden.
Eddie zuckte zusammen. Er versuchte tief durchzuatmen, aber seine Lungen waren zusammengepresst, weil sie so auf den Boden gedrückt wurden. Das tröpfelnde Blut fing an zu fließen, und dann fiel ihr Körper auf den Boden. Zuerst sah er ihre Gliedmaßen, zu einem gebrochenen Haufen verdreht. Dann sah er ihren Kopf, als dieser hart auf die hölzerne Oberfläche aufschlug.
Sein Auftauchen … es war so plötzlich, so schockierend, dass Eddie nur zittern und entsetzt anstarren konnte, was auf einmal aus Elizabeth geworden war: Ihre Augen schwirrten hin und her; ihre Lippen zuckten, als versuchte sie, etwas zu flüstern; und … ihre Wunde, ein großer, purpurroter klaffender Schnitt über ihren Hals von einem Ohr zum anderen, aus dem Blut auf den Boden in seine Richtung strömte.
Die Stiefel des Pastors bewegten sich nach links, weiter ins Zimmer hinein. Mit einem Ohr am Boden verdrehte Eddie seine Augen, um ihnen zu folgen, sein plattgedrücktes Herz pochte wie wild gegen seine Rippen. Die Stiefel blieben vor dem verkohlten Chaos in dem gemalten Kreis am Fuß des Bettes stehen. Der Pastor kniete sich davor. Eine blutverschmierte Hand wurde sichtbar, sie siebte durch die Asche und nahm etwas heraus, das eine schwarze Feder zu sein schien.
In diesem Moment fühlte Eddie etwas Warmes und Feuchtes an seiner Wange. Er schaute schnell wieder zu Elizabeth.
Sie war nicht mehr am Leben, so viel war jetzt sicher. Ihre Augen waren glasig, ihre Lippen regungslos, Speichel floss heraus. Blut strömte aus ihrer Wunde … es war unters Bett gelaufen und bildete jetzt eine Pfütze an seinem Gesicht. Er presste die Lippen zusammen, aber er konnte es immer noch schmecken, scharf und metallisch an seiner Zunge.
Die Stiefel liefen durch das Zimmer, zurück zu Elizabeths totem, blutigem, glotzendem Körper; dahinter konnte Eddie die blutigen Abdrücke auf dem Boden sehen.
Ein Knie wurde sichtbar.
Eddie zitterte, ihm wurde schlecht und schwindelig. Lieber Gott, hilf mir! Er wird mich hier finden und er wird mich umbringen, wie er es mit seinen Kindern gemacht hat.
Seine Kinder …
Ach … du … lieber … Gott.
Das Baby!
Er konnte das Baby nicht mehr weinen hören, war sich nicht sicher, ob es an seinem Versteck im Haus lag, oder ob das Baby tatsächlich zu heulen aufgehört hatte. Er betete für Letzteres und dachte jetzt, dass er nicht hier war, um Elizabeth aus den Fängen dieses Verrückten zu befreien, sondern um das Leben dieses armen, unschuldigen Babys zu retten.
Mehr Tränen stiegen ihm in die Augen und verwischten ihm die Sicht. Er blinkte krampfhaft, um sie zu beseitigen, und sah, wie die mit Asche und Blut bedeckte Hand des Pastors Elizabeth an den Haaren packte und sie aus dem Zimmer zerrte. Im Flur hörte Eddie einen Knall. Kurz darauf flog die Schlafzimmertür zu, das disharmonische Geräusch riss Eddie fast das Herz aus dem Hals.
Er wartete … seine Instinkte sagten ihm, dass er weiterhin in seinem Unterschlupf unter dem Bett ausharren sollte. Er würde warten müssen, bis es eine Weile still gewesen war, dann hatte er eine Chance, das Baby zu holen und zu fliehen.
Wenn ich das Baby zuerst hole. Der Pastor könnte jetzt dort sein, das Baby aus seinem Bettchen reißen, um ihm Böses anzutun. Lieber Gott … bin ich ein Feigling, weil ich meine Sicherheit vor die des Babys im anderen Zimmer stelle? Nein, nein … wäre ich nicht mutig, nicht tapfer gewesen, wäre ich überhaupt nicht hier.
Obwohl Eddie sich der Bedrohung stellen und das Baby so schnell wie auch nur möglich holen wollte, konnte er dennoch nichts tun, als unter dem Bett zu bleiben und dem Horror zuzuhören, der sich auf der anderen Seite der geschlossenen Tür abspielte: Den grauenvollen Geräuschen, wie der Pastor die kranke Frau im Badezimmer ermordete.
***
Benjamin schwang das Messer herum und rammte es in Faiths Brust. Es durchbohrte komplett ihre Narbe, ihr Brustbein und vielleicht auch ihre Wirbelsäule. Er drehte es hin und her und riss es mit einer ruckartigen Bewegung seines Handgelenks heraus.
Er beobachtete fasziniert, wie seine Ehefrau mit dem Gesicht nach vorn auf den schleimig nassen
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