Dead Souls: Horror (German Edition)
toten Jungen im Garten hinzu und den Schwarm Pferdebremsen, die ihn zudeckten, als hätte er bereits zu verrotten angefangen.
Aus dem Badezimmer ertönte ein ohrenbetäubender Husten. Eddie schaute blitzschnell zu der Frau hin. Ihre Wangen waren eingefallen.
»Oh … mein … Gott …« , sagte er und wich zurück.
Die Frau erbrach irgendetwas. Eddies Verstand lehnte augenblicklich ab, was seine Augen als Leber oder Niere oder Milz erkannten und aus ihrem Mund auf den nassen Boden platschte.
Plötzlich schoss von unten eine heulende Stimme wie eine Feuersbrunst durch das Haus: » Faith? Elizabeth? Ich bin gekommen, um eure Seelen zu retten!«
***
Benjamin stand in der Küche. Er starrte ins Wohnzimmer, ein Ohr zur Decke gerichtet. Er beschnüffelte die Luft. Er konnte sie riechen. Sie alle. Seine Tochter, seine Frau, sein Baby und … etwas anderes, jemand anderen hier im Haus. Ein Eindringling, entschlossen, ihn fertigzumachen, seinen lebenslangen Versuch, seine Familie zum ewigen Leben ins Jenseits zu bringen, zu zerstören. Nichts kann mich aufhalten! Als die Schmerzen wieder in seinen Körper eindrangen, massierte er sich die Stirn. Seine Wunden fingen wieder zu brennen und zu pochen an, und als er auf seinen entblößten Körper herabblickte, konnte er nur Blut sehen, einen Anzug, der ihn von der Brust bis zu den Füßen bedeckte.
Er lief zur Küchentheke. Mit einem kurzen Ruck zog er das größte Edelstahlmesser aus dem Fleischerblock neben dem Waschbecken. Es verursachte ein geschmeidiges Geräusch, bei dem ihm ein Schauer über den Rücken lief.
Er hielt das Messer hoch und starrte auf der 30 Zentimeter langen Klinge sein groteskes Spiegelbild an. Ich bin zu allem fähig. Ich arbeite mit den Göttern zusammen. Jetzt kann mich nichts aufhalten!
Langsam, systematisch einen Schritt nach dem anderen, lief er ins Wohnzimmer.
»Faith?«, rief er, das Messer vor sich haltend. »Elizabeth?«
Er ging den Flur entlang und blieb unten an den Stufen stehen.
Er schaute in Richtung Treppenabsatz. Hinter der geschlossenen Tür seines Zimmers konnte er Baby Bryan wimmern hören.
Er zögerte, leckte sich die trockenen, schorfigen Lippen.
Dann lief er die Treppe hinauf, das Messer fest im Griff.
***
»Du musst von hier weg!«, flüsterte Elizabeth panisch, ihre Katatonie scheinbar zerschlagen. »Jetzt!«
Eddie schaute ruckartig weg, hin zu der kranken Frau auf dem Badezimmerfußboden, dann wieder zurück in Elizabeths gequälte Augen. »Wer ist das?«
»Er kommt hoch!«
»Wer?«
»Mein Vater … das … das ist alles sein Werk …«
Eddie hörte die Schritte auf der Treppe näher kommen, langsam, schwer und eilig. »Elizabeth, hör mal, du musst mit mir kommen …«
Sie schüttelte den Kopf; die Angst, vor dem Zorn ihres Vaters zu fliehen, zeichnete sich in ihrem schmerzerfüllten Gesicht schwer ab. »Ich … ich kann nicht …« Sie blickte auf ihren Körper hinunter und war sichtlich von ihrem schrecklichen Aussehen angewidert.
Eddie schaute den Flur hinunter, dann packte er Elizabeth an den Schultern. »Hilf mir, bitte … ich weiß nicht, wie ich hier raus komme!«
Sie wich zurück und öffnete die Tür gegenüber dem Badezimmer. »Da rein, jetzt!« Sie gestikulierte wild mit dem Arm herum. Eddie folgte ihrem Beispiel und schaute über seine Schulter. Mit gesenktem Blick sagte sie: »Schnell, versteck dich unter meinem Bett!«
Er betrat das Zimmer. Sie schloss augenblicklich die Tür hinter ihm und ließ ihn in der Dunkelheit zurück.
In Panik rannte Eddie zum Bett, er bemerkte einen muffigen Brandgeruch in der Luft. Am Fuß des Bettes entdeckte er eine okkultähnliche Zeichnung am Boden, in der Mitte einen kleinen Haufen verkohlter Reste. Jesus, was zum Teufel geht hier vor?
Er kniete sich neben das Bett. Er konnte die mühsamen Schritte des Priesters hören, die jetzt langsam den Flur entlanggingen. Er legte sich auf den Bauch und schlängelte sich unter das Bett, den Kopf in Richtung Fußende. Jetzt konnte er seinen Herzschlag im Kopf pochen fühlen, was in seinem gestressten Verstand Kopfschmerzen verursachte.
Die Schritte hörten auf. Aus dem Flur konnte er einen dumpfen Schrei hören. Ein Schlurfen von in Panik geratenen Füßen. Dann einen lauten Knall.
Wenige Augenblicke von bedrohlicher Stille folgten.
Plötzlich öffnete sich knarzend die Tür zum Schlafzimmer.
Elizabeths dreckige nackte Füße wurden sichtbar. Direkt dahinter ein Paar schmutzig braune Arbeitsstiefel. Er konnte
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