Dead Souls: Horror (German Edition)
ich für eine gute Arbeit geleistet . Osiris wird stolz sein.
Er betete zu dem Geist Gottes, machte das Kreuzzeichen, dann schickte er die Seelen von Elizabeth und Faith Conroy weg, um Daniel beim Warten auf das ewige Leben im Jenseits Gesellschaft zu leisten.
***
So still wie möglich gab sich Eddie alle Mühe, die Krämpfe in seinem Körper zu lösen. Er zuckte und bewegte sich ruckartig und ließ seine Muskeln spielen, aber es half ihm wenig.
Neben seinem heftigen, permanenten Herzklopfen und den Schmerzen, die durch seine steifen Glieder rissen, hatte er verschiedene Leidensgeräusche im Haus gehört: Poltern, Krach und unmenschliches Grunzen – die Nachwirkungen der Todespflicht. Er hatte sich völlig hilflos gefühlt, als er dort unter dem Bett lag. Es kam ihm vor, als wäre er in einen unsichtbaren Abgrund gezogen worden, wo er bleiben würde, bis der Pastor den Tatort verlassen hatte. Er stellte auch fest, dass er auf diese Weise auf jeden Fall den Tod des Babys im anderen Zimmer mitbekommen würde – warum würde der Mörder dieses besondere Kind verschonen, wenn die Leben der anderen als so unbedeutend angesehen wurden?
Unten ertönte ein Poltern, schmerzvolles Stöhnen, gefolgt von einem lauten Knall, den Eddie als das Zufliegen der Fliegengittertür erkannte. Er hatte gewartet, jetzt atmete er etwas schwerer, da der Pastor draußen war. Er schaute blitzschnell nach links und nach rechts, bewegte Arme und Beine. Die Sekunden tröpfelten wie Phantome an seinem Nacken herunter, die lange Stille, auf die er gehofft hatte, war jetzt da.
Schließlich rutschte er unter dem Bett hervor und nahm augenblicklich eine gebückte Haltung an. Er starrte auf die Tür, die in der verschlossenen Dunkelheit fast unsichtbar war, und horchte, ob die schwerfälligen Schritte des Pastors wieder im Flur auftauchten. Aber er hörte nichts. Alles war ruhig, wie auf einem Berggipfel unter einem Himmel mit Sommersternen.
Er schaute nach unten und sah, dass seine Füße in der Blutlache am Boden standen – Elizabeths Blut. Er berührte sein Gesicht und konnte ihr Blut an seinen Wangen, an seinen Lippen spüren. Von Übelkeit geplagt stand er auf. Ihm wurde schwindelig und er musste die Arme ausstrecken, um das Gleichgewicht zu bewahren. Seine Füße rutschten in dem Blut aus und verursachten ein lautes Quietschen, das durch den dunklen Raum hallte. Er hüpfte auf einen trockenen Fleck am Boden und erstarrte, sobald er das Gleichgewicht wiedererlangt hatte.
Er wartete. Hörte nichts.
Er schritt leise zur Tür, presste ein Ohr gegen den Pfosten.
Hörte immer noch nichts.
Der Pastor ist nach draußen gegangen , vermutete er. Ich habe gehört, wie die Tür zugeflogen ist – und ich weiß, wie es klingt, denn ich bin selbst durch diese Tür gekommen. Ja, er ist draußen, er kann mich nicht hören. Er weiß nicht einmal, dass ich hier bin …
Mit der rechten Hand packte er den Türknauf und drehte ihn langsam um. Die Klinke ächzte leise. Er öffnete die Tür einen Spalt und lugte in den Flur hinaus, der in dem Leuchten des Badezimmerlichts sichtbar war. Auf dem Boden konnte er dicke Blutstreifen sehen, die wie Bremsspuren den Flur entlang zur Treppe führten, wo sich das Zimmer des Babys befand.
Er verließ das Zimmer und schloss leise die Tür hinter sich.
Er lief nach rechts, in das klebrig feuchte Blut – man konnte es nicht vermeiden. Mit dem Rücken an die Wand gepresst ging er weiter, machte sehr kleine Schritte, der Boden knarzte leicht unter der Gewichtsverlagerung. Er erreichte eine Tür, vermutlich die von Elizabeths totem Bruder. Als er vorbeiging, packte ihn ein heftiger Schauder, und er stellte sich vor, wie der Geist des Jungen aus dem Wald herausreichte und mit seinen kalten toten Fingern über sein Genick fuhr.
Obwohl er eine Höllenangst hatte, konnte er sich nicht schneller bewegen – seine Beine waren blutlos gelähmt, seine Atmung flach, sein verletzter Verstand unfähig, auf irgendeine schnelle Form zu reagieren. Er konnte nur langsam, kraftlos, seitlich gehen und der außerordentlichen Stille lauschen, die das Haus umgab.
Er schlich an die Ecke des Flures, blieb stehen und spitzte dann um die Ecke, seine Augen folgten den Blutspuren, die nach links verliefen. Der Flur war leer, abgesehen von den Blutspuren, die nach unten führten.
Auf der anderen Seite des Flurs gegenüber der Treppe befand sich das Zimmer des Babys. Alles war totenstill. Hinter der geschlossenen Tür gab es kein Wimmern,
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