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Deadline - Toedliche Wahrheit

Deadline - Toedliche Wahrheit

Titel: Deadline - Toedliche Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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nicht beide sauber sind.«
    »Yippie«, erwiderte sie trocken und trat vor, um meinen Platz einzunehmen. Die Lichter wiederholten ihren flackernden Tanz, und eine zweite Glühbirne leuchtete neben der ersten grün auf. Die Tür entriegelte sich und schwang nach innen auf, sodass wir beide einen Schritt zurückweichen mussten. Wohltuend kühle Luft strömte in den Flur. Ich holte tief Atem und sog voll Behagen die saubere Luft ein. Zur Abwechslung ließ ich mich von Becks mitziehen, hinaus ins Licht.
    Kellys Notausgang führte auf einen Angestelltenparkplatz, auf dem sich bereits ein gutes Dutzend Leute aufhielten, von denen die meisten Laborkittel trugen … und da, am Rande, stand Direktor Swenson. Mit zwei anderen Personen in Laborkitteln und Miss Lassen, der Rezeptionistin, bildete er ein kleines Grüppchen. Sie sah uns als Erste. Sie erstarrte kurz und flüsterte dann dem Direktor hektisch etwas zu. Er wandte den Kopf in unsere Richtung und riss einen Moment lang die Augen auf, ehe er sich fasste.
    Becks drückte meine Hand. Mir war nicht mal aufgefallen, dass sie sie noch immer festhielt. »Lass es«, flüsterte sie. »Wir haben, was wir brauchen. Die Aufzeichnungsgeräte sind die ganze Zeit mitgelaufen. Diese Story wird ihm den Rest geben. Wir haben alles, was wir brauchen.«
    Ich nickte knapp und zog meine Hand weg. Dann lächelte ich. »Direktor Swenson!«, rief ich und hob dabei winkend beide Arme über den Kopf, als wollte ich ein Flugzeug einweisen. »Schön zu sehen, dass Sie es rausgeschafft haben! Was ist denn passiert, Mann?«
    »Mr Mason – Ms Atherton«, sagte der Direktor. Es gelang ihm, seine Miene unter Kontrolle zu bringen, aber seine Stimme bebte leicht. Der Mistkerl hatte wirklich nicht damit gerechnet, dass wir lebend rauskommen würden. »Ich bin so froh, Sie beide zu sehen, ich hatte Angst, dass sie nicht rechtzeitig erkennen würden, was vorgefallen ist, um es noch zu einem Ausgang zu schaffen.« Seine Augen huschten zu der Tür, durch die wir gekommen waren. »Ich hatte keine Ahnung, dass sie von den Evakuierungstunneln wissen.«
    Was erklärt, warum er sie nicht hat fluten lassen, solange wir noch drin waren , bemerkte George. Sie klang stinksauer. Niemand hatte das Recht dazu, einfach so mein Leben in Gefahr zu bringen.
    »Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht.« Ich lächelte noch immer. Wenn ich damit aufhörte, würde ich ihm einen Schlag ins Gesicht versetzen, und Letzteres kam mir sehr viel weniger hilfreich vor, auch wenn es sicher sehr viel mehr Spaß gemacht hätte. »Also im Ernst, Mann, was ist passiert? Waren das schon wieder Pitbulls? Noch ein illegales Zuchtprogramm wie das in Oakland?«
    »Ich … wir sind uns noch nicht ganz sicher.« Direktor Swensons Blick huschte erneut Richtung Tür. Ganz offensichtlich hatte er noch keine Geschichte parat. Warum hätte er sich auch die Mühe machen sollen? Es war nicht geplant gewesen, dass wir überlebten. »Es wird eine Presseerklärung geben, sobald wir eine genauere Vorstellung davon haben, was schiefgegangen ist.«
    »Super. Sorgen Sie bitte dafür, dass wir die auch kriegen. Ach ja, dieses Datenmaterial, von dem Sie gesprochen haben, das mit Georgias Nachforschungen zu tun hat? Auch davon erwarte ich Kopien, da wir es uns nicht zusammen ansehen konnten. Wenn ich keine bekomme, werde ich wohl davon ausgehen müssen, dass Sie etwas zu verbergen haben.« Ich wandte mich nach wie vor lächelnd ab und machte mich auf den Weg Richtung Besucherparkplatz.
    »Moment – wo wollen Sie hin?«
    Ich drehte mich lange genug zu Direktor Swenson um, um ihm das breiteste Idiotengrinsen zuzuwerfen, dass ich zustande brachte. Es kam mir eher vor, als fletschte ich die Zähne. Vielleicht sah es auch so aus: Unwillkürlich wich er einen Schritt zurück und riss dabei die Augen auf. »Wir machen unseren Job«, sagte ich. »Wir verbreiten die Neuigkeiten und erzählen der Welt, was passiert ist.« Ohne stehen zu bleiben, winkte ich den übrigen Überlebenden der Seuchenschutzbehörde von Portland zu, während Becks mir dichtauf folgte. Keiner von uns beiden schaute sich noch einmal um. Beim Motorrad angekommen verstauten wir unsere Sachen, setzten unsere Helme auf und fuhren los.

    Scheiß auf euch alle! Wenn ihr es auf die Tour machen wollt … wenn es so laufen soll … dann scheiß auf euch! Ihr habt keine Ahnung, womit ihr es zu tun habt. Ihr habt keine Ahnung, wozu ich fähig bin. Und ihr habt keine Ahnung, wie wenig ich noch zu verlieren

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