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Deadline - Toedliche Wahrheit

Deadline - Toedliche Wahrheit

Titel: Deadline - Toedliche Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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habe.
    Schon bald wird euch all das sehr viel mehr leidtun, als ihr es euch jetzt vorstellen könnt, und ich werde lachen und auf euer Gab pissen.
    Aus Anpassen oder Sterben , dem Blog von Shaun Mason, 18. April2041 , unveröffentlicht.

14
    Laut der GPS -Anzeige des Motorrads hätte die Fahrt von der Seuchenschutzbehörde in Portland zu Maggie etwas über fünf Stunden auf dem Highway dauern müssen. Wir brauchten allerdings an die acht. Da die Wahrscheinlichkeit, dass der Seuchenschutz uns verfolgte, soeben enorm gestiegen war, hielten wir uns an die Seitenstraßen, ließen die Kameras aus und gingen den Wachstationen so weit wie möglich aus dem Weg. Ich würde zwar nicht behaupten, dass wir am Arsch der Welt rumgurkten, aber wir mussten zweimal anhalten, um Zombie-Hirsche niederzuschießen, die versuchten, sich durch den Zaun zwischen der Straße und dem umliegenden Brachland zu nagen.
    »Ich wünschte wirklich, dass ich das posten könnte«, klagte Becks, während sie einem weiteren der infizierten Pflanzenfresser direkt zwischen das Geweih schoss.
    »Tja, ich wünschte wirklich, ich hätte eine Tasse Kaffee«, antwortete ich und trat den Motor an. »Komm!«
    Es gab Zeiten, da war es mir paranoid vorgekommen, dass George Buffy darum gebeten hatte, einen Störsender in das Ortungssystem ihres Motorrads einzubauen. Die Zeiten liegen hinter mir, insbesondere jetzt, da wir uns dank dieses Störsenders dreimal zum Tanken und zur Koffeinaufnahme zurück auf den Highway stehlen konnten. Während ich fuhr, überflog Becks die Nachrichten auf der Suche nach Berichten über den Ausbruch in Portland. »Wir können nicht vorsichtig genug sein«, sagte sie, als wir anhielten, um Getränke und ausreichend fettiges Fast Food zu besorgen, damit wir es zu Maggie schafften, ohne zusammenzubrechen. Ich war ihrer Meinung. Wir waren zu weit gekommen, um zu sterben, nur weil wir keine Nachrichten gehört hatten.
    In den ersten Berichten wurde unsere Anwesenheit überhaupt nicht erwähnt. Sie waren allesamt nichtssagend und sorgfältig bereinigt. Erst als wir schon etwa zwei Stunden unterwegs waren, gab man in den offiziellen Berichten zu, dass möglicherweise ein paar Journalisten in den Ausbruch geraten waren, aber weder nannte man unsere Namen, noch versuchte man, uns die Sache anzuhängen. Das war schon mal gut. Es bedeutete, dass wir noch etwas Zeit hatten, bevor wir sie alle umbringen mussten.
    George blieb während der Fahrt uncharakteristisch ruhig. Sie war nicht weg – in dem Fall wäre ich viel zu zerrüttet gewesen, um das Motorrad unter Kontrolle zu halten, insbesondere nach allem, was seit Kellys Eintreffen passiert war – , aber sie redete auch nicht mit mir. Sie saß einfach schweigend in meinem Hinterkopf und brütete über Gott weiß was. Wenn sie so weit war, würde sie es mir schon sagen. Ich weiß, das verrät einiges über meine geistige Gesundheit. Wir hatten uns so weit von der Normalität entfernt, dass das Wort »seltsam« keine Bedeutung mehr für uns hatte.
    Die Sonne hing tief an einem mangofarbenen Himmel, als ich auf Maggies Auffahrt fuhr. Ich musste mit einem Fuß am Boden rollern, damit das Motorrad nicht umkippte, während wir ein Sicherheitstor nach dem anderen durchquerten, bis sich meine Hand an der Kupplung irgendwann verkrampfte und ich den Eindruck gewann, dass es angenehmer sein würde, das Motorrad einfach am Straßenrand liegen zu lassen und den restlichen Weg bis zum Haus zu Fuß zu gehen. Becks war offensichtlich genauso erschöpft wie ich. Als wir schließlich den Netzhautscan bestanden, war sie regelrecht zittrig, so sehr verlangte es ihr nach der Sicherheit freundlicher Hauswände.
    Das fünfte Tor stand offen, genau wie bei unserem letzten Besuch, als wir als Flüchtlinge aus der Asche von Oakland hier eingetroffen waren. Ein beiläufiger Beobachter hätte vielleicht vermutet, dass Maggie das verdammte Ding nie zumachte. Er wäre sofort eines Besseren belehrt worden, denn sobald ich zum Stehen kam, glitt es lautlos zu. Das Geräusch des zuschnappenden Schlosses war das Süßeste, was ich je vernommen hatte.
    Becks wartete kaum, bis das Motorrad stand. Ich hatte den Fuß noch am Ständer, als sie absprang. Ein paar Sekunden lang lief sie auf der Stelle auf und ab, um wieder Gefühl in die Beine zu bekommen. Dann nahm sie ihre Tasche vom Motorrad, erklärte: »Ich gehe duschen«, und machte sich auf den Weg Richtung Hintertür. Kommentarlos sah ich ihr nach. Sie wollte nicht selbst

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