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Deadline - Toedliche Wahrheit

Deadline - Toedliche Wahrheit

Titel: Deadline - Toedliche Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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praktisch nichts mehr sehen.
    Als der Regen einsetzte, übernahm Becks das Steuer, während ich nach hinten ging und mich der inzwischen ziemlich sinnlosen Aufgabe widmete, nach Verfolgern Ausschau zu halten. Bislang hatten wir noch niemanden gesehen, aber das bedeutete nicht, dass uns niemand auf den Fersen war, sondern nur, dass dieser Jemand wachsam genug war, um sich unseren Blicken zu entziehen. Vielleicht würde der Regen ihn ja leichtsinnig werden lassen, sodass er dichter zu uns aufschloss, um uns nicht zu verlieren. Natürlich bestand auch die Möglichkeit, dass ich mein eigenes Bein treffen würde, wenn ich unter diesen Umständen auf etwas zu schießen versuchte. Unglücklicherweise mussten wir dieses Risiko eingehen.
    Eine Sache war gut an dem heulenden Wind: Da Becks und Mahir vorne saßen und ich hinten, konnten sie mich bei dem Sturm nicht hören. »Himmel, George, hör dir das mal an«, flüsterte ich. »Als wollte es uns bis zurück nach Kalifornien pusten.«
    Mir gefällt das nicht , sagte sie knapp und mit vor Anspannung schneidender Stimme. Fast hatte ich das Gefühl, dass ich sie neben mir sehen würde, wie sie mit ihrem Lieblings-40er in den Händen auf der Straße nach Ärger Ausschau hielt. Wenn ich den Kopf nur ein wenig zur Seite drehen würde, könnte ich sie vielleicht sehen – aber ich tat es nicht. Sie fügte hinzu: Irgendetwas stimmt hier nicht. Warum folgen sie uns immer noch nicht?
    »Vielleicht sind sie sich nicht sicher, ob wir es waren.« Die Erklärung kam mir blödsinnig vor, noch ehe die Worte ganz aus meinem Mund waren. Die Leute, mit denen Dr. Wynne zusammengearbeitet hatte, wussten zweifellos, dass er Kelly geschickt hatte, um uns zu infiltrieren – den Ausbruch in Oakland hatte er nicht einfach per Fernsteuerung auslösen können, und mit Sicherheit konnte er keine Luftschläge anordnen, solange sie nicht von jemand anderem abgesegnet wurden. Die ehrlichen Mitarbeiter der Seuchenschutzbehörde würden vielleicht verwirrt sein, wenn man Kelly tot in seinem Labor fand, aber die Korrupten wussten mit Sicherheit ganz genau, wer sie zurück nach Memphis gebracht hatte, und sie würden die Straßen im Auge behalten. Wo waren sie also?
    Es ist zu einfach.
    »Ich weiß.« Ich holte tief Luft und beobachtete weiter das bisschen Straße, das in Dunkelheit und Regen noch erkennbar war. Beinahe wünschte ich, dass dort jemand gewesen wäre. Ein zweites Paar Scheinwerfer hätte zumindest das Schwarz ein wenig aufgebrochen. »Ich glaube, wir haben Scheiße gebaut, George. Ich glaube, wir haben so richtig Scheiße gebaut.«
    Wir hätten uns einen besseren Plan überlegen sollen. Es gab sicher einen anderen Weg. Ihr Tonfall wurde verbittert. Wenn jemand es hätte besser wissen sollen, dann ich.
    Ich widersprach nicht. George war selbst zu Lebzeiten stur gewesen. Jetzt, wo sie tot war, war es praktisch unmöglich, ihre Meinung zu ändern. »Also fahren wir jetzt nach Hause, sammeln uns und verschwinden dann irgendwo. Bei Maggie können wir nicht bleiben. Dort ist es nicht sicher.«
    Wir können sie auch nicht alleine dort zurücklassen. Ich konnte beinahe ihr resigniertes Gesicht vor mir sehen, als sie meine Worte wiederholte: Dort ist es nicht sicher.
    »Scheiße!«, flüsterte ich und ließ mich zurücksinken, den Blick noch immer auf die Straße gerichtet.
    Maggie war nie auf ihre Arbeit als Bloggerin angewiesen gewesen. Sie hatte nie arbeiten müssen. Sie hatte das Geld ihrer Eltern und hätte ihr ganzes Leben mit demonstrativem Müßiggang verbringen können. Ich bin mir nicht sicher, wie sie und Buffy einander kennengelernt haben. Es hat eigentlich nie eine Rolle gespielt. Sie waren Freundinnen, als Maggie zu unserer Website hinzugestoßen ist, und sie sind bis zu dem Tag, an dem Buffy gestorben ist, Freundinnen geblieben. Sie war die Einzige, die infrage gekommen war, um bei den Fiktiven die Leitung zu übernehmen, und sie hatte vom ersten Tag an hervorragende Arbeit geleistet … obwohl sie es nie nötig gehabt hatte. Die meisten Leute steigen ins Nachrichtengeschäft ein, weil etwas sie dazu zwingt, etwas, womit sie irgendwie fertig werden müssen. Maggie hatte einfach einen Zeitvertreib gesucht. Sie machte ihre Sache gut, sie machte sie professionell, und jetzt war sie in ebenso großer Gefahr wie der Rest von uns.
    Sie wusste, dass es ein gefährlicher Job ist, als sie ihn angenommen hat , sagte George, um mich zu beruhigen. Sie hatte keinen Erfolg damit.
    »Tatsächlich?«,

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