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Deadwood - Dexter, P: Deadwood

Deadwood - Dexter, P: Deadwood

Titel: Deadwood - Dexter, P: Deadwood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Dexter
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neben sich auf den Bauch des alten Peerless.
    Selbst im Dunkeln konnte Charley erkennen, dass das Pferd angefangen hatte anzuschwellen. Er setzte sich stattdessen auf den Boden und stützte sich dann auf einen Ellbogen, damit die Schmerzen nicht zu stark wurden. Er wusste nicht wieso, aber in den letzten paar Jahren waren seine Beinprobleme die Hüfte hochgekrochen. Als er richtig saß, reichte Bill ihm die Flasche, und nachdem Charley einen Schluck genommen hatte, rief er zu dem Jungen hinüber und bot ihm auch einen an. Der Junge hatte inzwischen einen drei Meter langen Graben von Westen nach Osten ausgehoben und arbeitete sich jetzt in Richtung Süden vor.
    Er legte die Schaufel beiseite und nahm die Flasche. Er trank drei Schluck, so schnell die Schwerkraft es zuließ, und gab dann die Flasche zurück. Bei dem Tempo würde er auch das nicht lange durchhalten. »Hast du vor, einen Garten anzulegen, Malcolm?« fragte Charley leise.
    Der Junge antwortete nicht. Er nahm einfach nur die Schaufel und fing wieder an zu arbeiten. Bill nahm Charley die Flasche aus der Hand und trank einen Schluck. »Hast du schon jemals jemanden ein Pferd beerdigen sehen?« fragte er.
    Der Junge buddelte zwei Meter Richtung Süden und dann weiter in westlicher Richtung. Er atmete schwer, und Charly hörte, wie er zwischendurch nach Luft schnappte. Darin waren sich die Geschwister ähnlich. Zu Hause in Colorado hackte seine Schwester manchmal so lange Holz, bis ihre Hände bluteten, wenn Charley in die Berge zog und sich betrank.
    Eine Weile lang saßen Charley und Bill einfach nur da und sahen dem Jungen zu. Der Junge schaufelte drei Meter in westlicher Richtung, bis er auf die Höhe kam, wo er angefangen hatte, und arbeitete sich dann nach Norden zum Ausgangspunkt vor.
    »Zu was für einem Missionar bist du geworden?« fragte Charley.
    Der Junge hörte auf zu buddeln und nahm einen weiteren Schluck. Charley sah, dass sie noch eine Flasche brauchen würden. »Ich werde ihm eine anständige Beerdigung verschaffen, bevor ich hier weggehe«, sagte der Junge. »Ich habe ihn ohne Grund getötet, und das ist das Mindeste, was ich tun kann, um es wiedergutzumachen.«
    Charley ließ den Ellbogen wegsacken und legte sich auf den Rücken, sah hoch zu all den Sternen am Himmel und versuchte, einen klaren Kopf zu bekommen. Ohne es zu wollen, begann er zu lachen.
    Und dieses Lachen löste auch etwas in Bill. Solange Charley ihn kannte, war Bill immer für einen Scherz zu haben gewesen, egal, wie schlecht es gerade lief. Aber es gab keine fünf Leute auf der Welt, die ihn je so hatten lachen hören wie jetzt. Er lachte und schaukelte auf dem Bauch des alten Peerless vor und zurück, bis er herunterfiel. Währenddessen hatte der Junge weitergegraben. Wenn überhaupt, hatte ihn das Gelächter nur weiter angespornt. Als er wieder sprechen konnte, sagte Bill: »Und das hier ist noch der einfache Teil. Stell dir mal den Sarg vor, den er bauen wird.«
    Doch der Junge hörte nicht auf, außer um zwischendurch zu trinken. Er wurde immer betrunkener und schaufelte Matsch von einer Seite des Loches auf die andere. Auch Bill und Charley wurden immer betrunkener, wenn auch ruhiger. Sie schauten dem Jungen zu, bis der sich versehentlich mit der Schaufel gegen den Kopf schlug und in das Loch fiel, das er für das Pferd gebuddelt hatte. Es war inzwischen einen halben Meter tief. Er landete auf dem Rücken und lag zunächst still da. Dann drehte er sich zur Seite und kam mühsam auf die Knie. Dort verweilte er einige Augenblicke, bis er plötzlich zur Seite kippte und einschlief.
    So fanden sie ihn am nächsten Morgen, immer noch im Tiefschlaf. Bill packte ihn unter den Armen und hob ihn hoch. Als der Junge die Augen öffnete, stand er bereits. Seine Hände bluteten an den Stellen, wo die Blasen aufgeplatzt waren. Zum Arbeiten war er nicht mehr zu gebrauchen. Er hielt sich einen Augenblick an Bill fest, bis er sein Gleichgewicht fand, und blickte sich um, völlig schockiert, als seien über Nacht Gangster gekommen, hätten das Pferd erschossen und die Erde umgegraben.
    »Ich muss das fertig machen«, sagte der Junge.
    »Lass das verdammte Pferd in Ruhe«, meinte Bill. Ihm war das Lachen inzwischen vergangen.
    Aus den anderen Planwagen hörte man Geräusche, als die Huren einander weckten. Einige der Chinesen hatten ihr Feuer über Nacht geschürt, überall lag der Duft von Essen in der Luft. Nirgendwo im Umkreis von zwei Meilen konnte man anständig atmen. Charley

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