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Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer

Titel: Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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und identifizierten ihn anhand seiner Brieftasche als Connor Swann, wohnhaft in Henley-on-Thames. Als der Schleusenwärter sich vom ersten Schock erholt hatte, konnte er ihnen sagen, daß Connor Swann der Schwiegersohn der Ashertons ist, die ungefähr zwei Meilen von Hambleden entfernt wohnen. Er sagte aus, die Familie gehe häufig da spazieren.«
      »Was, auf der Schleuse?« fragte Kincaid überrascht.
      »Ja, anscheinend ist das Teil einer Panoramawanderung.«
      Gemma runzelte flüchtig die Stirn und führte ihren Bericht da fort, wo er unterbrochen worden war. »Nach der Bergung hat der örtliche Amtsarzt die Leiche untersucht. Er stellte erhebliche Druckstellen rund um den Hals fest. Außerdem war der Tote sehr kalt, aber die Leichenstarre hatte gerade erst eingesetzt -«
      »Man würde doch erwarten, daß das kalte Wasser den Beginn der Leichenstarre verzögert«, unterbrach Kincaid.
      Gemma schüttelte ungeduldig den Kopf. »Im allgemeinen setzt die Leichenstarre bei Ertrunkenen sehr rasch ein. Er hält es daher für wahrscheinlich, daß der Mann erdrosselt wurde, ehe er im Wasser landete.«
      »Der gute Mann ist ja ziemlich großzügig mit seinen Vermutungen, finden Sie nicht?« Kincaid nahm einen Beutel Chips mit Zwiebelaroma von einem Ständer und zählte Tony das Geld dafür auf den Tresen. »Wir werden sehen, was die Obduktion ergibt.«
      »Hauptsächlich Unappetitliches«, sagte Gemma mit einem angewiderten Blick auf die Chips.
      Kincaid antwortete mit vollem Mund. »Ich weiß, aber ich bin total ausgehungert. Was haben die Aussagen der Familie ergeben?«
      Sie trank den letzten Schluck aus ihrem Glas, ehe sie antwortete. »Lassen Sie mich überlegen - die Kollegen haben die Schwiegereltern und die Ehefrau befragt. Sir Gerald Asherton hat gestern abend im Coliseum in London eine Oper begleitet. Dame Caroline Stowe war zu Hause im Bett und hat gelesen. Und Julia Swann, die Ehefrau, war bei einer Vernissage in Henley. Ihren Angaben zufolge hatte niemand von ihnen mit Connor Streit oder Anlaß zu glauben, er könnte erregter oder verzweifelter Stimmung gewesen sein.«
      »Natürlich nicht.« Kincaid schnitt ein Gesicht. »Das alles bedeutet gar nichts, solange wir keine geschätzte Todeszeit haben.«
      »Sie haben die Familie doch heute nachmittag kennengelernt, nicht wahr? Was sind das für Leute?«
      »Hm«, machte Kincaid. »Interessant. Aber ich denke, es ist besser, Sie bilden sich Ihre eigene Meinung. Wir sprechen morgen noch einmal mit ihnen.« Er seufzte und trank von seinem Bier. »Ich glaube allerdings nicht, daß da die große Offenbarung auf uns wartet. Keiner von ihnen kann sich vorstellen, weshalb jemand hätte Connor Swann töten sollen. Wir haben also kein Motiv, keinen Verdächtigen, und wir sind nicht einmal sicher, daß es Mord ist.« Er hob sein Glas und prostete ihr mit spöttischem Gesicht zu. »Auf einen spannenden Fall.«
     
    Nach einer Nacht gesunden Schlafs brachte Kincaid etwas mehr Enthusiasmus für den Fall auf. »Zuerst die Schleuse«, sagte er beim Frühstück im Speisesaal des Chequer zu Gemma. »Ich kann erst weitermachen, wenn ich das selbst gesehen habe. Dann möchte ich einen Blick auf den Toten werfen.« Er spülte seinen Kaffee hinunter und schaute sie mit zusammengekniffenen Augen an. »Wie schaffen Sie es, so früh am Morgen so frisch und vergnügt auszusehen?« Sie trug einen Blazer in leuchtendem Rostrot, ihr Gesicht war wach und lebendig, selbst ihr Haar schien vor Energie zu knistern.
      »Tut mir leid.« Sie lächelte, doch Kincaid hatte den Eindruck, daß ihre Anteilnahme mit Mitleid gefärbt war. »Ich kann nichts dafür. Wahrscheinlich hat es was mit den Genen zu tun. Oder damit, daß ich die Tochter eines Bäckers bin. Wir sind zu Hause immer sehr früh aufgestanden.«
      »Puh.« Er hatte nach einem Glas Bier zuviel am Abend zuvor tief und fest geschlafen und eine zweite Tasse Kaffee gebraucht, um wenigstens halbwegs munter zu werden.
      »Es wird schon werden«, sagte Gemma lachend, und sie beendeten ihr Frühstück in freundschaftlichem Schweigen.
      Im frühen Morgenlicht fuhren sie durch das stille Dorf Fingest und dann weiter nach Süden in Richtung Themse. Nachdem sie Gemmas Escort auf dem Parkplatz eine halbe Meile vom Fluß entfernt stehengelassen hatten, überquerten sie die Straße zum Wanderpfad. Ein kühler Wind blies ihnen in die Gesichter, als sie langsam hangabwärts gingen. Kincaid, der mit seiner

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