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Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer

Titel: Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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draußen auf der Straße waren. »Ich denke, wir können ziemlich sicher sein, daß Gilbert Malcolm Reid angerufen hat.«
      »Ich hätte da viel früher drauf kommen müssen«, brummte Kincaid irritiert.
      Gemma zuckte die Achseln. »Solche Vorwürfe sind doch sinnlos. Das ist ungefähr so, als sagte man, man hätte sich an etwas erinnern müssen, das man vergessen hatte. Was haben Sie jetzt vor?«
      »Ich habe Reids Privatadresse, aber zuerst möchte ich mal mit Brian sprechen.«
      Sie ließen den Wagen stehen und gingen zu Fuß zum Pub. Aber es war geschlossen. Kincaids Klopfen brachte keine Reaktion. »Der frühe Sonntagmorgen ist wahrscheinlich nicht der beste Zeitpunkt, einen Gasthauswirt zu besuchen. Und ich erinnere mich, daß Brian sagte, er sei ein Morgenmuffel.« Sich abwendend fügte er hinzu: »Wir müssen es eben später noch einmal versuchen. Jetzt fahren wir erst mal zu Reid und seiner Frau.«
     
    »Ich glaube, das war’s.« Gemma blickte zurück zu der Lücke in der Hecke, an der sie eben vorbeigeschossen waren. »Hazel Patch Farm. Ich habe ein kleines Schild am Torpfosten gesehen.«
      »Ach, Mist!« schimpfte Kincaid. »Hier gibt’s nirgends eine Stelle zum Drehen.« Er schaltete einen Gang herunter und kroch um die Haarnadelkurven, während er nach einem abzweigenden Feldweg oder einer Einfahrt Ausschau hielt. Sie waren in den baumgekrönten Hügeln zwischen Holmbury und Shere, und Gemma hielt es für eine Leistung, daß sie nach den dürftigen Anweisungen des Tankwarts in Holmbury St. Mary überhaupt hierher gefunden hatten.
      Sie gelangten zu einer Überholbucht, und mit einigen vorsichtigen Manövern wendete Kincaid den Wagen. Wenig später fuhren sie durch das Tor des Hofs und hielten auf einem gekiesten Platz direkt hinter der Hecke.
      »Ein bewirtschafteter Hof ist das nicht«, bemerkte er, nachdem sie ausgestiegen waren und sich umschauten. Das Haus stand ein Stück zurück unter einer Gruppe von Bäumen, und das, was unter der grünen Berankung zu sehen war, wirkte eher bescheiden.
      Malcolm Reid kam in ausgefransten Jeans und einem alten Sweat-Shirt an die Tür, weit weniger elegant als im Laden, aber vielleicht, dachte Gemma, noch attraktiver. Wenn er überrascht war, seinen geruhsamen Sonntagmorgen von zwei ungebetenen Gästen von der Polizei gestört zu sehen, so ließ er es nicht merken, und die beiden schlanken Springerspaniel, die ihn begleiteten, empfingen sie gleichermaßen freundlich.
      »Kommen Sie mit nach hinten«, sagte er einladend und führte sie durch einen dämmrigen Flur.
      »Val«, sagte er, vor ihnen ins Zimmer tretend, »es sind Superintendent Kincaid und Sergeant James.«
      Was er sonst noch zur Erklärung sagte, hörte Gemma gar nicht, so hingerissen war sie von dem Raum, der sich vor ihr öffnete: eine mit Terrakottafliesen ausgelegte Küche, weit weniger kühl und steril, als sie nach den blitzenden High-Tech-Ein-richtungen, wie sie sie vom Laden her kannte, vermutet hätte. Puderblaue Schränke, ein sonnengelber Herd, Kupfergeschirr, das an Haken von der Decke hing, eine verglaste Sonnenveranda, deren Fenster den steilen Hügelhang hinunter auf die Downs blickten, die sanft gewellt in der Ferne verschwammen.
      Kincaid versetzte ihr einen sanften Puff, und sie richtete ihre Aufmerksamkeit auf die Frau, die von einem sehr bequem aussehenden, mit Zeitungen übersäten Sofa aufstand.
      »Sie haben uns bei unserem Sonntagslaster ertappt«, sagte sie lachend, als sie mit ausgestreckter Hand auf sie zuging. »Wir lesen alles - hohes, niedriges und unerträglich mittelmäßiges Niveau. Ich bin Valerie Reid.«
      Selbst barfuß, in Leggins und einem Hemd, das ein abgelegtes Rugby-Trikot ihres Mannes zu sein schien, strahlte die Frau Sex-Appeal aus. Mit dem dunklen Haar, den dunklen Augen, der olivbraunen Haut und blitzend weißen Zähnen wirkte sie so südländisch wie ihre Küche, aber ihre Sprache hatte einen leichten schottischen Akzent. »Gefällt sie Ihnen?« fragte sie Gemma, mit einer Handbewegung die Küche umfassend. »Kochen Sie ...«
      »Darling«, unterbrach ihr Mann sie, »Superintendent Kincaid und Sergeant James sind nicht hergekommen, um Küchengespräche zu führen, auch wenn du dir das kaum vorstellen kannst.« Er drückte liebevoll ihre Schulter.
      »Aber auf jeden Fall redet sich’s besser bei Essen und Trinken. Im Rohr sind noch Vollkornscones, und ich mach’ uns einen Cappuccino.«
      Kincaid

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