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Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer

Titel: Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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»War er gewalttätig?«
      »Nein - aber sein Verhalten war völlig irrational. Mal brüllte er los, verlangte Beweise und drohte mir, und mal machte er Scherze, lachte und war - ich weiß auch nicht, irgendwie kriecherisch.« Reid schauderte ein wenig. »Es war richtig ekelhaft. Und dauernd redete er von seinen >Quellen<.«
      »Hat er Beispiele gegeben oder Namen erwähnt?« Kincaid beugte sich gespannt vor.
      Mit einem Kopfschütteln antwortete Reid: »Nein, aber er zeigte eine fast - hämische Freude. Als lachte er sich ins Fäustchen über seine Geheimnisse. Und er sagte mehrmals, wenn ich ihm nur die Wahrheit sagen würde, würde er nichts gegen mich unternehmen.«
      Kincaid zog eine Augenbraue hoch. »Sehr großmütig von ihm. Und was haben Sie getan?«
      »Ich habe ihm erklärt, es gäbe nichts zu sagen; er solle seinen Hut nehmen und wieder gehen. Darauf hat er den Kopf geschüttelt, als wäre er enttäuscht über mich. Stellen Sie sich das mal vor.« Reids Stimme schwoll ungläubig an.
      »Und dann ist er abgezogen?«
      »Nein.« Reid rieb wieder mit den Händen über seine Jeans und lächelte ein wenig schief. »Es klingt so melodramatisch - ich komme mir schon bei der Wiederholung wie ein Idiot vor. >Malcolm, mein Junge, ich verspreche Ihnen, das werden Sie noch bedauern<, sagte er, als er an der Tür stand. Wie in einem schlechten Film.« Einer der Spaniels spitzte die Ohren, als er den veränderten Ton von Malcolm Reids Stimme hörte, und warf ihm verschlafen einen verwunderten Blick zu. Beruhigt streckte er sich dann mit einem Seufzer wieder aus.
      »Was haben Sie daraufhin getan?« fragte Gemma. »Ihnen war danach doch sicher ein bißchen komisch.«
      »Zuerst habe ich darüber gelacht. Aber je länger ich darüber nachgedacht habe, desto unbehaglicher ist mir geworden. Ich versuchte, Claire anzurufen, aber es meldete sich niemand, und später hab ich’s nicht mehr versucht, weil ich fürchtete, Alastair würde zu Hause sein, und ich ihn nicht noch argwöhnischer machen wollte.«
      »Aber Sie haben am folgenden Tag mit ihr darüber gesprochen«, meinte Kincaid.
      »Dazu bin ich nie gekommen. Am Vormittag war sie bei einem Kunden zur Beratung. Wir sind uns nur mittags kurz im Laden begegnet, aber da waren Kunden da. Und als ich später von meinem Nachmittagstermin zurückkam, war Claire schon nach Hause gegangen.«
      »Und seitdem?«
      Reid zuckte die Achseln. »Ich hielt es für sinnlos, sie damit zu belasten. Was soll das jetzt noch für eine Bedeutung haben?«
      Der Blick, den Kincaid Gemma zuwarf, verriet seine Skepsis, aber er sagte nur: »Und am Mittwoch abend hatte Ihre Frau, sagten Sie, einen Kochkurs?«
      Valerie mischte sich ein, ehe Reid antworten konnte. »Nein, Superintendent. Die Kurse waren beendet. Sie fangen erst nächste Woche wieder an. Am Mittwoch abend war Malcolm mit mir zusammen zu Hause. Ich hatte Vermicelli abruzzesi gekocht.«
      »Erinnern Sie sich stets, was Sie an einem bestimmten Abend gekocht haben, Mrs. Reid?« fragte Kincaid.
      »Aber sicher«, antwortete sie lächelnd. »Und das war ein neues Rezept, das ich schon lange ausprobieren wollte. Ich habe nur nie die Zucchiniblüten bekommen.«
      »Die Zucchiniblüten?« Kincaid schüttelte den Kopf. »Schon gut. Gibt es jemanden, der das bestätigen kann?«
      »Höchstens die Hunde«, sagte Malcolm mit einem schwachen Versuch zu scherzen.
      »Tja, ich danke Ihnen für Ihre Offenheit.« Kincaid stellte seine leere Tasse nieder, stand auf und nickte den beiden zu. »Und für Ihre Gastfreundschaft. Wir werden uns melden, falls wir noch Fragen haben sollten.«
      Valerie Reid stand schnell auf. »Wenn Sie so bald schon wieder gehen müssen, bringe ich Sie hinaus. - Nein, Darling«, fügte sie hinzu, als auch Reid aufstehen wollte. »Das schaffe ich auch allein.«
      Sie trat mit ihnen vor das Haus und zog die Tür hinter sich zu. »Superintendent«, sagte sie mit gesenkter Stimme, »Malcolm - mein Mann hat manchmal eine Neigung, den edlen Ritter zu spielen. Ich bewundere das an ihm, aber manchmal geht er mir in seinem Edelmut zu weit.« Sie biß sich auf die Lippe. »Was ich sagen will, ist folgendes - wenn Sie sich für Claire Gilberts Liebhaber interessieren, sollten Sie sich in ihrer näheren Umgebung umsehen.«
      Damit schlüpfte sie wieder ins Haus und schloß energisch die Tür hinter sich.
      »Und was halten Sie davon?« fragte Kincaid, als sie wieder

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