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Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer

Titel: Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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protestierte. »Nein, das ist wirklich ...«
      »Setzen Sie sich«,befahl Valerie, und Kincaid ließ sich gehorsam auf einem freien Plätzchen auf dem Sofa nieder. Gemma blieb in der Küche stehen und schnupperte genießerisch, als Valerie das Backrohr des Herds öffnete.
      »Sie wundern sich, daß ich nicht kugelrund bin, wie?« sagte Malcolm, als er sich zu Kincaid setzte. Er wies auf die Hunde, die sich in einem Fleckchen Sonne auf dem Fliesenboden ausgestreckt hatten. »Wenn ich nicht mit den beiden täglich zweimal durch die gottverdammten Hügel hetzen würde, würde ich wahrscheinlich längst nicht mehr durch die Tür passen, geschweige denn in meine Kleider. Val kocht einfach unwiderstehlich.«
      Das Zischen der Espressomaschine füllte den Raum, und als Valerie die Tassen gefüllt hatte, half ihr Gemma, den Kaffee und die Scones zur Sonnenveranda zu tragen. Nachdem Gemma sich in einen Sessel gesetzt hatte, probierte sie, von Valerie erwartungsvoll beobachtet, ihr Scone.
      »Köstlich«, sagte sie aufrichtig. »Viel besser als alles, was man in einer Bäckerei bekommt.«
      »Man braucht genau zehn Minuten, um die Dinger zusammenzurühren, und trotzdem kaufen die Leute Backmischungen im Supermarkt.« Mit einem verächtlichen Naserümpfen schüttelte Valerie den Kopf. »Manchmal hab ich wirklich den Eindruck, die Engländer sind hoffnungslos.«
      »Aber Sie sind doch auch Engländerin, Mrs. Reid, oder nicht?« fragte Gemma.
      »Bitte nennen Sie mich Valerie.« Sie nahm sich ebenfalls ein Scone. »Meine Eltern sind eingebürgerte Italiener. Sie haben sich in Schottland niedergelassen und das britischste aller Cafes eröffnet, ungefähr nach dem Prinzip, was ihr könnt, können wir schon lange. Nach diesem Grundsatz haben sie auch die Namen ihrer Kinder ausgesucht.« Sie tippte sich auf die Brust. »Man sollte meinen, daß Valerie schon schlimm genug war, aber meinen Bruder haben sie Ian getauft. Können Sie sich was vorstellen, was weniger italienisch ist als Ian? Und sie haben gelernt, alles in ranzigem Fett zu braten, ganz nach bester britischer Manier.
      Aber ich habe ihnen verziehen, weil ich jeden Sommer zu meiner Großmutter nach Italien fahren durfte, und da habe ich kochen gelernt.«
      »Val.« Malcolms Stimme klang erheitert. »Gib doch dem Superintendent auch mal eine Chance, hm?«
      »Oh, Entschuldigung«, sagte Valerie, aber es klang nicht im geringsten reuig. »Bitte, tun Sie sich keinen Zwang an.« Mit der Cappuccinotasse in der Hand und dem Teller mit dem Scone auf den Knien lehnte sie sich in ihrem Nest von Zeitungen auf dem Sofa zurück.
      Kincaid lächelte und trank einen Schluck Cappuccino, ehe er sagte: »Mr. Reid, soweit ich mich erinnere, sagten Sie, Sie hätten mit Alastair Gilbert vor seinem Tod keinen Kontakt gehabt.« Ehe Reid etwas antworten konnte, fuhr Kincaid fort: »Aber mir scheint, Sie haben uns da in die Irre geführt. Sie hatten am Abend vor seinem Tod einen Termin mit Gilbert, den er telefonisch bestätigt hat. Würden Sie mir sagen, was Gilbert mit Ihnen zu besprechen hatte, Mr. Reid?«
      Ein geschickter Bluff, dachte Gemma, aber würde er funktionieren?
      Malcolm Reid sah seine Frau offen an, dann rieb er mit beiden Händen über die Knie seiner Jeans. »Val hat gleich gesagt, es wäre Quatsch, aber ich wollte Claire nicht noch zusätzliche Komplikationen bereiten. Sie hatte genug durchzumachen.«
      Als Reid nicht weitersprach, sagte Kincaid: »Das Interpretieren sollten Sie lieber uns überlassen, Mr. Reid. Wir werden uns alle Mühe geben, Claire Gilbert zu schonen, aber sie kann ein normales Leben erst wiederaufnehmen, wenn wir diesen Fall geklärt haben. Das ist Ihnen doch sicher auch klar?«
      Reid nickte, sah wieder seine Frau an, setzte zum Sprechen an, hielt inne und bekannte schließlich: »Mir ist das alles sehr peinlich und unangenehm.«
      »Mein Mann versucht Ihnen zu erklären«, bemerkte Valerie sachlich, »daß Alastair sich plötzlich eingebildet hat, mein Mann wäre in eine leidenschaftliche Liebesbeziehung mit Claire verstrickt.«
      Reid warf ihr einen dankbaren Blick zu, als er zustimmend nickte. »Genauso war es. Ich weiß nicht, wie er auf diese absurde Idee gekommen ist, aber er hat sich höchst merkwürdig benommen. Ich hatte keine Ahnung, wie ich mit ihm umgehen sollte.«
      »Merkwürdig inwiefern?« fragte Gemma, die, mit ihrem Scone fertig, ihr Heft aus den Tiefen ihrer Tasche gegraben hatte.

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