Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Deborah Crombie - 05 Das verlorene Gedicht 06 Boeses Erwachen

Titel: Deborah Crombie - 05 Das verlorene Gedicht 06 Boeses Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
Vom Netzwerk:
kann das. Die Frage war nicht fair.« Sie starrte durch die Terrassentür auf die ersten Rosenblüten in ihrem Garten. »Er war ein entzückendes Kind. Aber schon damals hatte er seinen eigenen Kopf.«
      Dame Margery straffte energisch die Schultern. »Ich werde Victoria McClellans Buch zu Ende schreiben«, erklärte sie. »Ich lasse nicht zu, daß all ihre Mühe umsonst gewesen ist - ungeachtet der ... persönlichen Komplikationen. Victoria und Lydia haben es verdient, Gehör zu finden. Und Verity ...« Zum ersten Mal bebte ihre Stimme. »Ich trage ihr gegenüber eine Schuld, die ich nie wiedergutmachen kann.«
      Gemmas Berührung riß Kincaid aus seinen Gedanken. »Erzählst du Kit von Lydia und Verity?« fragte sie.
      Er nickte. »Selbstverständlich. Er muß wissen, warum seine Mutter gestorben ist.«
      »Duncan.« Zu seiner Überraschung hakte sich Gemma bei ihm ein. Offenbar war es ihr egal, was die anderen dachten. »Was willst du wegen Kit unternehmen?«
      Er starrte auf die weite Ebene hinaus, sah endlos wechselnde Möglichkeiten, die er weder vorhersehen noch kontrollieren konnte. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als behutsam und Schritt für Schritt den richtigen Weg zu finden. »Ich rufe ihn täglich an. Treffe ihn so oft wie möglich. Dann, wenn er sich an mich gewöhnt hat ...«
      »Sagst du ihm die Wahrheit.«
      »Ja. Keine Geheimnisse mehr. Und dann sehen wir weiter.«
      Gemma umfaßte seinen Arm fester. »Es macht mir ein bißchen angst«, gestand sie schließlich. »Es wird einiges zwischen uns ändern. Ob zum Besseren oder Schlechteren ... weiß ich nicht. Vielleicht wird es einfach nur anders sein.«
      Er lächelte. »Mir macht es sogar eine Heidenangst.«
      Unter der Brücke ertönte ein Schrei. Der Inspektor machte ihnen ein Zeichen. Sie rutschten das glitschige Ufer zum Wasser hinunter. Als sie die Grabungsstätte erreicht hatten, kauerten sie sich nieder und starrten auf das hinunter, was der Mann von der Spurensicherung hochhielt.
      »Sie hatten recht«, erklärte er zufrieden. »Es ist das Schulterblatt eines Menschen. Und da ist noch mehr. Aber die Verwesung ist weit fortgeschritten. Wird schwierig sein, alles rauszuholen.«
      Der Knochen sieht viel zu klein, zu zart aus, um einem Menschen gehört zu haben, dachte Kincaid. Im sauren Moorboden hatte er die Farbe alten Elfenbeins angenommen.
      Gemma streckte die Hand aus. Ihre Finger schwebten über dem Knochen, als wolle sie ihn berühren. Sie blickte zu Kincaid auf. »Aus Lydia ist doch noch die >Stimme der Rache< geworden.«
     
     

* Danksagung
     
    Danken möchte ich: Dr. Mary Archer für ihre großzügige Gastfreundschaft in ihrem Haus >The Old Vicarage< in Grantehester und für die freizügige Nutzung ihres Rupert-Brooke-¡Archivs (einschließlich der Geistergeschichten); Jane Williams, der persönlichen Assistentin von Dr. Archer; Mary Ann Marks für die liebenswürdige Führung durch The Old Vicatage; Dr. Karen Ross, M.D. vom Gerichtspathologischen Institut Dallas für die Aufklärung über Gifte und toxikologische Wirkstoffe; Betty Petkowsek, R.Ph. für ihren Rat auf dem Gebiet der Medikamentenkunde; Diane Sullivan, RN, BSN, für die Nachhilfe in Medizin; Paul Styles, dem pensionierten Chefinspektor von der Cambridgeshire Constabulary, der mir fragen zur polizeilichen Ermittlungsarbeit beantwortet hat; Terry Mayeux, Barbara Shapiro und Carol Chase sowie dem ’ EOTNWG für die Durchsicht des Manuskripts. Außerdem gilt mein Dank meinem Mann Rick Wilson für seine geduldige und nimmermüde praktische Unterstützung.
     
     

** Böses Erwachen
     
    Roman
     
    Deutsch von Christine Frauendorf-Mössel
     

Für Rick, der es möglich macht.
     
     

* 1
      
    Die »Docklands« von einst sind den Londonern noch deutlich im Gedächtnis. Generationen von Kindern sind in jenen Straßen im Schatten der Ozeanriesen aufgewachsen, deren Bordwände, weiße Klippen, gleich hinter ihren Gärten aufragten.
     
      George Nicholson aus: Docklands, ein illustrierter historischer Überblick über Arbeit und Leben in East London
     
    Er sah jede Note, die seiner Klarinette entschwebte. Es waren Töne, sanft und anhaltend, mit dem rauchig vollen Timbre, das ihn an schwarze Perlen auf der durchsichtig weißen Haut einer Frau erinnerte. If I had you hieß das Stück, ein alter Schlager in langsamen, melodischen Tempi. Hatte er dieses Stück je für sie gespielt?
      Am Anfang war sie bei seinem Spiel auf der

Weitere Kostenlose Bücher