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Deborah Crombie - 05 Das verlorene Gedicht 06 Boeses Erwachen

Titel: Deborah Crombie - 05 Das verlorene Gedicht 06 Boeses Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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Unterhemd an die Theke zurück, auf dessen rechtem Oberarm die Tätowierung einer vollbusigen Nixe prangte.
      Kincaid stocherte mit der Gabelspitze in seinem Fisch herum. »Vermutlich braucht er einfach nur Zeit. Ich versuche, mich so normal wie möglich zu verhalten. Und ich rede mit Laura Miller ... will mal vorfühlen, ob sie ihn noch für einen Teil der Sommerferien behalten kann.«
      »Warum hast du gestern abend nicht gewartet?« Gemma spießte eine Pommes auf. »Wir müssen dich um Minuten verpaßt haben.«
      »Sei mir bitte nicht böse. Ich war einfach völlig groggy.«
      Gemma warf ihm einen kurzen Seitenblick zu, drang jedoch nicht weiter in ihn. »Erzähl mir, was Annabelles Anwalt gesagt hat.«
      »Anwältin«, verbesserte Kincaid sie. »Eine Powerfrau mit einer Kanzlei in Canary Wharf. Unser Gespräch war sehr aufschlußreich. Sie hat keine Frage unbeantwortet gelassen«, erwiderte er und war erleichtert, das Thema wechseln zu können. »Materiell gesehen hat Annabelle offenbar nicht viel zu vererben.« Er trank den letzten Schluck Bier, spielte mit dem Gedanken, noch ein Glas zu bestellen, und entschied sich dagegen. In der Hitze würde es ihn nur müde machen. »Ihre Wohnung ist mit einer Hypothek belastet, und da sie diese erst vor kurzem gekauft hatte, ist kaum was abbezahlt. Ihr Wagen war geleast. Sie hat ein paar Schulden, aber die sind nicht der Rede wert.«
      »Sind denn überhaupt keine Vermögenswerte da?«
      »Das habe ich nicht gesagt. Sie hatte ihre Anteile an der Firma, und die hat sie Harry und Sarah Lowell vermacht. Ihren Vater Martin Lowell hat sie als Treuhänder eingesetzt.«
      Gemma sah überrascht auf. »Nicht ihre Schwester?«
      »Die Anwältin sagt, Annabelle habe diese Verfügung seit Jos Scheidung ändern wollen, es jedoch nie getan hat.«
      »Könnte Lowell direkten Nutzen aus dem Ertrag der Anteile ziehen?«
      »Schätze, das hängt davon ab, wie streng die Bestimmungen sind. Die entscheidende Frage ist, hat Lowell von dem Vermächtnis gewußt?«
      »In diesem Fall könnte er einen Vorteil aus Annabelles Tod ziehen«, sagte Gemma. Sie trank ihre Limonade aus. »Bisher sieht es allerdings nicht so aus, als sei Hammond’s Teas finanziell gesehen eine Goldmine.«
      »Annabelle schien jedenfalls vom Einkommen aus ihren Anteilen gut leben zu können. Ich vermute allerdings, daß sie zusätzlich ein Gehalt bezogen hat.«
      Gemma schob ihren Teller von sich. »Würde mich interessieren, ob Jo Lowell von der testamentarischen Verfügung ihrer Schwester weiß.«
      »Fragen wir sie doch einfach, bevor wir mit Martin Lowell reden. Gehen wir zu Fuß?« erkundigte er sich und stand auf.
      »Geht vermutlich schneller«, stimmte Gemma ohne große Begeisterung zu.
      Als sie das Lokal verließen und die Saunders Ness in Richtung Fußgängertunnel hinuntergingen, erzählte sie ihm von Janice’ Gespräch mit George Brent und von der Verabredung, die Janice mit Lewis Finch für sie an diesem Nachmittag getroffen hatte.
      »Die Initiative der Frau Inspector beeindruckt mich. Es gibt also eine Verbindung zwischen Annabelle und Lewis Finch.«
      »Und zwischen Annabelle und Gordon Finch. Janice hat das entsprechende Videoband gefunden.«
      »Hast du es gesehen?«
      »Und ich habe auch schon mit ihm gesprochen. Aus dem Video geht klar hervor, daß sie etwas von ihm wollte, was er abgelehnt hat. Er behauptet, er habe vor Monaten mit ihr Schluß gemacht und sie habe sich mit ihm versöhnen wollen.«
      »Warum hat er dann gelogen?« Sie hatten den Eingang des Tunnels erreicht, und während sie auf den Lift warteten, sah Kincaid sie an. »Du hast ihn vorgeladen?«
      »Ich bin in seiner Wohnung gewesen. Dachte, daß er dann kooperativer ist.«
      Kincaid runzelte die Stirn. »Ganz allein?«
      »Das war ja der Zweck der Übung ... so wenig Polizei wie möglich«, entgegnete sie trotzig.
      »Gemma, um Himmels willen ... Der Mann hat Annabelle vielleicht ermordet. Worauf hast du dich eingelassen?«
      »Was hätte er denn tun sollen? Mich am hellichten Tag in seiner Wohnung um die Ecke bringen, wo doch auf dem Revier alle wußten, wo ich mich aufhalte?« fragte Gemma sarkastisch und reckte eigensinnig das Kinn vor. »Wäre doch idiotisch gewesen. Außerdem ist der Mann kein Wahnsinniger. Im übrigen« - sie warf ihm einen trotzigen Blick zu - «lebe ich schließlich noch, oder?«
      »Das ist nicht der Punkt. Mach so was bitte

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