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Deborah Crombie - 05 Das verlorene Gedicht 06 Boeses Erwachen

Titel: Deborah Crombie - 05 Das verlorene Gedicht 06 Boeses Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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wenn Martin Annabelle umgebracht hat, braucht er ein wesentlich besseres Alibi als das hier.«
      Janice warf einen Blick auf das Vernehmungsprotokoll. »Inwiefern?«
      »Annabelle müßte in den zwei Stunden nach der Begegnung im Tunnel und vor ihrer Ermordung nach Mitternacht mit ihm Kontakt aufgenommen haben.« Gemma biß in ihr Thunfischsandwich. »Schicken wir jemanden zur Trafalgar Tavern ... vielleicht kann man dort bestätigen, daß sie da waren und bis elf Uhr geblieben sind.«
      »Ist ein großes Lokal. Herrscht immer viel Betrieb. Aber mal angenommen, jemand kann uns die Aussage bestätigen, wer sagt uns, daß Lowell nicht direkt in seine Wohnung gegangen ist, wo Annabelle bereits auf ihn gewartet hat?«
      »Ich garantiere Ihnen, daß Martin Lowell Brandy nicht zu einem Abend mit angeregter, intellektueller Unterhaltung eingeladen hat, nur um sie dann vor ihrer Haustür mit einem Gutenachtkuß zu verabschieden.«
      »Hm, und wenn er kurz bei seiner Wohnung haltgemacht hat... sagen wir, um Kondome oder so was zu holen, dort auf die wartende Annabelle getroffen ist und sie dabei umgebracht hat? Anschließend ist er zu Brandy, hat sich mit ihr amüsiert und sich in den frühen Morgenstunden davongemacht, um Annabelles Leiche in den Kofferraum seines Wagens zu verfrachten und sie im Park abzuladen«, schlug Janice vor.
      »Wäre eine Möglichkeit. Aber dazu hätte er die Leiche über den Hof vor seinem Apartmenthaus schleppen müssen ... keine besonders sichere Sache, nicht mal mitten in der Nacht. Außerdem hat er eine sehr neugierige Nachbarin. Wir könnten einen Kollegen zu ihr schicken.« Gemma trank ihren Kaffee aus und warf den Becher in den Papierkorb.
      »Was ist mit Teresa Robbins? Kommt aus der Ecke was Neues über Mortimer?«
      »Nur das, was wir von Anfang an hätten vermuten sollen ... sie ist ziemlich vernarrt in ihn. Jedenfalls war sie’s, bis sie erfahren hat, daß Reg ihr nicht gesagt hatte, was er über Anna-belles Affären weiß.«
      »Damit hätte Teresa ein Motiv«, überlegte Janice. »Und wenn nun Annabelle an jenem Abend zu Teresa gegangen ist ... sie war erregt, hat eine Freundin gebraucht, mit der sie reden ...«
      »Und Teresa hat beschlossen, sie umzubringen, damit sie Reg für sich haben konnte? Sie hätte ruhig abwarten können, bis sich die Dinge von selbst erledigen. Die Beziehung zwischen Annabelle und Reg war doch sowieso am Ende.«
      »Vielleicht war sie Mortimers Komplizin ... vorausgesetzt, er hat Annabelle umgebracht.« Janice stocherte angewidert in den Resten ihres Tomatensandwichs herum. »Für mich ist er, ehrlich gesagt, immer noch der Hauptverdächtige.«
      »Bedenken Sie, daß er keine Möglichkeit hatte, sie in den Park zu schaffen, wenn er sie nicht in seiner Wohnung umgebracht hat. Und ich kann mir nicht vorstellen, wie er eine lebende Annabelle hätte überreden können, freiwillig mit ihm in den Mudchute Park zu gehen.«
      »Vielleicht ist er ihr gefolgt und hat gesehen, wie sie sich mit einem anderen getroffen hat?« Janice fing Gemmas Blick auf.
      »Gordon Finch?« sagten sie im Chor.
      Janice schüttelte den Kopf. »Weshalb hätte sie ihn im Park treffen sollen? Ist dasselbe Problem wie bei Mortimer. Und Finch besitzt nicht mal einen Wagen. Seine Vermieterin hat ihm übrigens kein Alibi gegeben. Sie hat keine Ahnung, wann und ob er in jener Nacht nach Hause gekommen ist. Außerdem ist sie nicht sicher, ob sie gemerkt hätte, wenn er Besuch gehabt hätte.«
      Gemma war selbst überrascht, wie sehr sie diese Information enttäuschte. Bis zu diesem Moment war ihr gar nicht klar-gewesen, daß sie insgeheim gehofft hatte, jemand könne Gordon Finch ein hieb- und stichfestes Alibi verschaffen. »Hm«, begann sie nachdenklich, »angenommen, Gordon war gemeint, als Annabelle Reg gestand, daß sie einen anderen liebe ... warum hat Annabelle daraufhin ausgerechnet Lewis Finch angerufen?«
      »Nach dem Korb von Gordon kam vermutlich einfach der nächste dran ... in diesem Fall der Vater ...«, schlugjanice vor.
      »Das glaube ich nicht. Nicht, nachdem sie Reg gerade erklärt hatte, sie wolle sich nicht mit Halbheiten in der Liebe zufrieden geben. Vielleicht brauchte sie jemanden, bei dem sie sich ausweinen konnte ...«
      »Bei Lewis Finch? Kaum wahrscheinlich. Unterschätzen Sie Lewis nicht«, warnte Janice. »Und lassen Sie sich nicht von seinem eleganten Aussehen und seinen Maßanzügen zu der Annahme

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