Deception – Betörendes Trugbild – Teil 3 (German Edition)
ihrem Kopf ab. „Wir gehen doch nur einen Kaffee trinken“, protestierte sie schwach. Dann seufzte sie und warf die Hände in die Luft. „Ich weiß auch nicht, ich habe so viele verschiedene Outfits anprobiert und konnte mich nicht entscheiden.“
Samantha grinste. „Und da hast du spontan gedacht, dass es die bessere Option wäre, Marcus direkt zu vergraulen?“ Carrie sollte ihr lieber dankbar sein, dass sie ihr auf dem Weg nach unten vor die Füße gelaufen war.
Sam wies in den langen Flur und sagte: „Marsch! Wir ziehen dich jetzt vernünftig an. Wenn es Marcus schon nichts ausmacht, dass du jünger bist, solltest du dich wenigstens mit einer angemessenen Garderobe erkenntlich zeigen.“
„Die letzten drei Jahre beichte ich ihm übrigens erst noch.“
Sam schüttelte den Kopf, was Carrie nicht sehen konnte, da sie vor ihr lief. „Du hast ihm gesagt, du wärest 21?“
„Ich fand den Schock schon schlimm genug. Alles zu seiner Zeit.“ Carrie stieß die Tür zu ihrem Zimmer auf und Samantha trat ein. Sie war angenehm überrascht. Aufgrund von Carries hektischer, überdrehter Art hatte sie mit einem chaotischen Zimmer gerechnet, doch es war ordentlich und sehr sauber.
„Zur Party bist du doch wieder da, oder?“
„Selbstverständlich – schon allein, damit Scott nicht durchdreht. Ich bin schon gespannt, wie du mit Locken aussiehst.“ Mit einem Grinsen wies Carrie auf die Lockenwickler, die momentan Sams Kopf zierten.
Das große Doppelbett nahm den Hauptteil des Raumes ein, dazu gab es eine Kommode, einen Schreibtisch und einen wuchtigen Sessel. In diesen setzte Samantha sich und klatschte auffordernd in die Hände.
Schwungvoll öffnete Carrie die Tür ihres begehbaren Kleiderschranks und Sam sah ihr neugierig dabei zu. Wie erwartet war der Inhalt des Schranks recht kläglich.
„Kein Wunder, dass du dich andauernd an meinen Sachen bedienst.“
Ertappt zuckte Carrie zusammen und warf einen versöhnlichen Blick über die Schulter. „Ich sollte wahrscheinlich mal einkaufen gehen, nicht wahr?“
„Wäre vermutlich klug, wobei du Marcus sicherlich auch in Shorts und T-Shirt gefällst. Das ändert aber nichts daran, dass du dir Mühe geben solltest, dein Alter ein wenig zu verschleiern. Wenn du so angezogen bist, brauchst du Marcus nicht zu erzählen, dass du eigentlich erst knappe 18 bist, das kann er sich dann nämlich selbst denken.“
„Ist das nicht gut?“, fragte Carrie und zog eine Schnute. „Dann kann ich mir das Gespräch mit ihm sparen.“
„Nein.“
„Spielverderberin.“ Carrie nickte und zog ein anderes Paar Shorts aus dem Schrank. „Diese hier?“
Samantha verdrehte die Augen. „Hast du einen Rock?“
Für einen Moment verschwand Carrie hinter den Türen, dann tauchte sie wieder auf und hielt zwei Röcke hoch. „Nur diese beiden.“
„Das ist doch vollkommen ausreichend. Den schwarzen Faltenrock kannst du Aushilfsgrufti direkt wieder weghängen, aber mit dem Jeansrock können wir arbeiten.“
Sie lehnte sich in den Sessel zurück und überlegte kurz. „Hast du ein schickes Top, vielleicht etwas mit Seide?“
Carrie schüttelte den Kopf. „Nee, ganz sicher nicht.“
Sam stand auf. „Dann werde ich dir wohl wieder etwas von mir leihen müssen.“
Da hob Carrie ihre Hand und sagte: „Warte mal, vielleicht doch. Zumindest etwas Ähnliches sollte ich haben.“ Sie ging hinüber zu der Kommode und zog die zweite Schublade von oben auf. Schließlich zauberte sie ein transparentes Top aus roter Spitze heraus. „Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, warum ich das überhaupt gekauft habe. Darunter könnte ich ja ein Tanktop anziehen. Genehmigt?“
Samantha nickte zufrieden und Carrie sauste mit den neuen Sachen ins Bad. Sam rief ihr hinterher: „Wenn du schon da drin bist, könntest du dir bei der Gelegenheit gleich die Haare kämmen und deine Wimpern tuschen.“
Selbst durch die geschlossene Tür konnte sie Carrie murren hören. Grinsend drehte sie sich wieder um und betrachtete ihr eigenes Spiegelbild. Es war fast der gleiche Spiegel, der auch in ihrem Zimmer hing. Mit der Hand strich sie über das leicht zerkratzte Holz der Kommode und betrachtete es. Sie hatte einfach eine Vorliebe für altes Holz, dagegen war sie machtlos.
Aus reiner Gewohnheit tippte sie mit ihrem Fingernagel ganz unten in der Ecke des Spiegels gegen das Glas und erstarrte sofort. Ihr Puls schnellte in die Höhe, ihre Kehle wurde trocken. Trotzdem zwang sie sich, ruhig zu bleiben und nahm
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