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Deer Lake 02 - Engel der Schuld

Deer Lake 02 - Engel der Schuld

Titel: Deer Lake 02 - Engel der Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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eingeschlagen und dann den Abzug bedient haben, damit es wie Selbstmord aussieht.«
    »Irgendwelche Äußerungen vom BCA?« fragte Cameron.
    »Direkt habe ich nichts von ihnen gehört. Wilhelm und Steiger jagen hinter einer Spur im Fall Holloman her. Die Mutter hat einen Anruf gekriegt, angeblich von dem Jungen.«
    Ein Kälteschauer kroch über Ellens Rücken. »Genau wie bei Josh.«
    »Offensichtlich. Sie haben den Anruf bis nach Rochester zurückverfolgt. Sie sind jetzt dort und überprüfen das. Ich rechne nicht damit, daß sie heute abend schon zurückkommen.«
    Das kam so ungelegen, daß es kein Zufall sein konnte. Ellen hatte die drei wichtigsten Polizeibeamten um ein Treffen gebeten, um vor der Anhörung alles ein letztes Mal durchzugehen. Sie wollte ein klares Bild vom Stand der Dinge haben, die neuesten Ergebnisse von BCA über die Analyse der Beweismittel. Da Wilhelm nicht da war, mußte sie sich die Informationen per Telefon besorgen. Ein zeitraubender Vorgang, und die Uhr tickte. Zwanzig vor fünf.
    Nicht zum ersten Mal hatte sie das Gefühl, ihr Widersacher beobachte alles, was auf ihrer Seite der Ermittlung passierte, aus der Vogelperspektive. Er war ihnen von Anfang an drei Schritte voraus gewesen, spielte mit ihnen wie die Katze mit der Maus.
    » Wir k ö nnen nicht verlieren « , hatte Wright zu Megan gesagt. » Ihr k ö nnt uns nicht besiegen. Wir sind sehr gut in diesem Spiel. Brillant und unschlagbar. «
    Was, wenn das stimmte?
    »Der Bericht über die Fingerabdrücke in Enbergs Büro entspricht in etwa dem, was wir erwartet haben«, fuhr Mitch fort. »Das Zimmer war mit Abdrücken übersät. Der Himmel weiß, wann er das letzte Mal geputzt hatte.«
    »Abdrücke auf dem Gewehr?«
    »Nur die von Denny.«
    »Was ist mit dem Zeitpunkt des Todes?« fragte Cameron.
    »Der Gerichtsmediziner sagt, etwa gegen ein Uhr. Eine Stunde Spielraum nach oben und unten.«
    »Mein mysteriöser Anruf kam um zwei«, murmelte Ellen.
    »Und die Aushilfen von Donut Hut sagen, Paul Kirkwood wäre gegen halb zehn in Enbergs Büro gewesen«, sagte Cameron. »Dann ist er fein raus.«
    »Außer, er ist später zurückgekommen«, gab Ellen zu bedenken.
    Mitch schüttelte den Kopf. »Ich kann mir nicht vorstellen, daß es Paul war. Was ist sein Motiv? Enberg hat Wright nicht mehr vertreten, und er hatte seinen Job sehr halbherzig gemacht, bevor er rausflog. Warum sollte Paul ihn umlegen?«
    »Warum sollte Paul ihn besuchen?«
    »Es macht einen Sinn, wenn Paul Wrights Komplize war«, schlug Cameron vor.
    »Das hatten wir schon«, sagte Mitch. »Es ist wirklich zu bizarr, um es in Worte zu fassen.«
    »Also, Costello würde das ganz gut gefallen.« Ellen warf ihren Stift auf den Tisch. »Er hat bereits seine Karten auf den Tisch gelegt. Er wird sein Bestes tun, um die Aufmerksamkeit auf Paul zu lenken. Grabko hat wegen der Krankenblätter gegen ihn entschieden, aber das wird ihn nicht hindern, seine Version der Presse aufzutischen.«
    »Anwälte sind Arschlöcher«, murmelte Mitch. Er merkte zu spät, was er da sagte, und warf Ellen einen Blick zu. »Anwesende ausgenommen.«
    Sie zuckte nur mit den Schultern. »Was ist mit den Sci-Fi Cowboys? Können sie beweisen, wo sie in der Nacht waren, in der Dennis starb?«
    »Alle, vorausgesetzt, man kann den Leuten glauben, die ihnen Alibis gegeben haben. Sie waren am Dienstag als Gruppe in Deer Lake, um sich mit Priest zu treffen, und sind am gleichen Abend in die Cities zurückgekehrt. Sie sind erst Donnerstag abend wiedergekommen.«
    »Irgendwelche Löcher in ihren Geschichten über Samstag nacht?« fragte Cameron.
    Mitch schüttelte den Kopf. »Noch nicht. Ich verwette meine Pension darauf, daß Tyrell Mann diesen Cadillac abgefackelt hat, aber ich habe keinen Zeugen und keine Beweise. Mit anderen Worten: Einen Scheißdreck haben wir. So einfach ist das.«
    Ellen nahm ihre Brille ab und rieb sich das Gesicht. »Nichts ist einfach, was diesen Fall angeht.«
    »Alles olle Kamellen, Counselor«, sagte Mitch. »Wenn was Neues reinkommt, rufe ich an. Ich werde zu Hause sein, wenn du mich brauchst. Jessie macht Abendessen für Megan, und ich muß helfen.« Ein Funken Fröhlichkeit ließ seine blutunterlaufenen Augen leuchten. »Ich hole mir unterwegs besser ein paar Magentabletten. Vorschulkinder sind nicht für ihre kulinarischen Talente bekannt.«
    Ellen folgte ihm zur Tür des Konferenzraums. Im Vorzimmer erfreute Quentin jemanden mit seinem schrecklichen Erlebnis, als man ihn vor dem

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