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Deer Lake 02 - Engel der Schuld

Deer Lake 02 - Engel der Schuld

Titel: Deer Lake 02 - Engel der Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Familiengericht angefallen hatte.
    ». . . und gerade als die Sicherheitsleute eintrafen«, sagte er mit weit ausholender Geste, »tritt dieser Kerl zurück und sagt: ›He, Mann, du bist nicht der, den ich suche. Tut mir leid!‹«
    Ellen wandte sich wieder Mitch zu. »Wie geht's Megan?«
    »Scharrt mit den Füßen, weil sie's kaum erwarten kann, in den Zeugenstand zu treten. Sie mag es nicht, auf der Reservebank zu sitzen, wissen Sie. Sie ist Polizistin bis in die Zehenspitzen.« Ein Schatten des Zweifels verdüsterte sein Gesicht, als er überlegte, ob es klug wäre, Ellen etwas zu sagen. Dann schob er trotzig das Kinn vor und stürzte sich hinein. »Ich habe ihr das Zeug über Wrights Lebenslauf gebracht, damit sie's durchgeht.«
    »Mitch . . .«
    »Ich will es nicht hören, Ellen. Wir haben einfach zuwenig Leute nach allem, was passiert ist. Und sie ist verdammt zu gescheit, um links liegen gelassen zu werden«, argumentierte er. »Ich paß schon auf, daß nichts bekannt wird.«
    Sein Gesichtsausdruck wurde sanfter. »Sie braucht es. Sie muß wissen, daß sie den Job immer noch machen kann.«
    »Gut.« Ellen gab sich geschlagen. Sie war zu müde zum Kämpfen und zu besorgt um Megans Wohlbefinden. Es war ja kein handfestes Beweismaterial, zu dem Megan Zugang hatte. Die Informationen, die sie durchgehen würde, waren Jahre alt. Alles, was sie finden konnte, war bereits ein Teil der Geschichte und konnte nicht verfälscht werden. Und sie brauchten, weiß Gott, jede Hilfe, die sie bekommen konnten.
    »Quentin zehrt immer noch von seiner einzigen wirklich aufregenden Begegnung«, verkündete sie bei ihrer Rückkehr ins Konferenzzimmer.
    »Er übt für seine Geliebte«, schlug Cameron schmunzelnd vor. »Bis er es Jan erzählt, wird es sich anhören wie eine Kampfszene aus Stirb langsam. «
    »Unser Komiker, der uns davor bewahrt, den Verstand zu verlieren«, sagte Ellen und setzte sich wieder auf ihren Stuhl.
    Phoebe plusterte sich auf wie eine Wachtel und schob stolz ihr Kinn vor. »Also, ich finde, es war wirklich sehr galant und originell von Adam, wie er Ihnen geholfen hat.«
    Cameron sah sie mit gespieltem Entsetzen an: » Adam? «
    Ellen sah ihre Sekretärin mit gerunzelter Stirn an. »Das hatte mit Edelmut nichts zu tun. Es war ein Geschäft. Und er hat es genossen. Er durfte aufdringlich sein und ist dafür belohnt worden. Was bedeutet es eigentlich, daß Sie ihn beim Vornamen nennen?«
    »Nichts.« Phoebes Augen wichen Ellens Blick aus. »Das ist sein Name, mehr nicht. Wie soll ich ihn denn sonst nennen?«
    »Eine ferne Erinnerung«, schlug Ellen in scharfem Ton vor. »Wir haben das bereits besprochen, Phoebe. Er ist Reporter. Und daß er niedlich ist, ändert nichts daran.«
    »Sie kennen ihn nicht«, sagte Phoebe steif.
    »Sie auch nicht.«
    »Ich würde nie jemanden kennenlernen, wenn ich so paranoid wäre wie Sie. Nur weil Sie niemandem vertrauen, heißt das noch lange nicht, daß es keine vertrauenswürdigen Menschen gibt.«
    »Das ist eine bewundernswerte Einstellung«, sagte Ellen ungeduldig. »Aber wissen Sie was, Phoebe? Das hier ist ein großer Fall voller böser Menschen, die sich nicht scheuen, über Leichen zu gehen. Könnten Sie uns also einen Gefallen tun und endlich erwachsen werden? Hinterher können Sie Ihren Spaß haben mit wem Sie wollen.«
    Phoebe erhob sich abrupt, packte ihr Notizbuch und einen unordentlichen Aktenstapel. »Wenn Sie mit Ihrer Gardinenpredigt fertig sind, werde ich diese Anrufe beim BCA erledigen.«
    Ellen holte eine getippte Liste mit Namen und Nummern aus einem der Aktenordner und reichte sie ihr.
    »Nachdem Sie beim BCA angerufen haben, rufen Sie bitte diese Bewährungshelfer an, ob sie etwas für mich haben.«
    »Sie sind so unsensibel!« klagte Phoebe, warf die Akten auf den Tisch und rannte hinaus.
    »Ich nehme an, Sie haben da etwas Falsches gesagt«, meinte Cameron mit einem gequälten Blick. »Wollen Sie hinterher?«
    »Nein, verdammt noch mal. Ich bin nicht ihre Amme. Ich bin nur ihr Boß, das Miststück vom Dienst«, murmelte sie niedergeschlagen.
    Sie brauchte ihre Energien für wichtigere Dinge als das Liebesleben ihrer Sekretärin. Und was konnte es schon schaden? Slaters Zeitung hatte außerhalb von Grand Forks keine Bedeutung.
    Sie stützte den Kopf in die Hände und stöhnte. »Warum macht der liebe Gott nicht alle Sekretärinnen zu Matronen?«
    »Weil ihre männlichen Bosse dann den Sport entbehren müßten, sie um ihre Schreibtische zu jagen?« schlug

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